Als die Partie gelaufen war, die 0:1-Niederlage der Würzburger Kickers bei der zweiten Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth, die damit wichtige Zähler im Kampf um den Ligaverbleib gesammelt hatte, unverrückbar feststand, hatte sich am Spielerausgang im Zweitliga-Stadion am Rohnhof ein Gesprächskreis gebildet. Ex-Kickers-Akteur Patrick Sontheimer hatte einen Tag nach dem 4:1-Drittliga-Sieg seiner Viktoria aus Köln bei der SpVgg Bayreuth die Partie seiner beiden ehemaligen Klubs angeschaut und fachsimpelte hernach mit den einstigen Kollegen wie Rothosen-Routinier Daniel Hägele. Die Laune bei den Würzburgern sie war dabei nicht allzu gut.
"Wir haben die Punkte hergeschenkt", ärgerte sich Trainer Marco Wildersinn darüber, dass die Serie von acht ungeschlagenen Partien gerissen ist. Schließlich waren die Kickers an diesem Sonntag-Nachmittag in einem über weite Strecken ereignisarmen Spiel die klar tonangebende Mannschaft gewesen. "Die nötige Schärfe" habe am gegnerischen Strafraum dann aber gefehlt, stellte Wildersinn fest. Die Kickers ließen gefällig den Ball laufen, zeigten aber oft nicht nötigen Entschlossenheit, um in gefährliche Abschlusspositionen zu kommen. Und wenn sie sich dann doch einmal durchkombiniert hatten, fehlte wie bei den Chancen von Dardan Karimani (47., 84.) die Präzision. Seine Schüsse verfehlten knapp den Kasten der Hausherren. Die beste Würzburger Chance aber hatte Felix Göttlicher, der vom eingewechselten André Leipold gut bedient kurz vor Schluss aus bester Position einen auf der Torlinie stehenden Fürther anschoss (89.). Da waren die Kickers nach Gelb-Rot für Fürths Maximilian Dietz (73.) bereits in der Überzahl.
Ausgerechnet Göttlicher, der schon vor dem 1:0 der Gastgeber entscheidend gepatzt hatte, als er sich nach einem langen Ball im Zweikampf von Fürths Ricky Bornschein, der kurz darauf für Nico Grimbs auflegte, übertölpeln ließ (70.). "Das darf so nicht passieren. Da muss er sich cleverer anstellen. Daraus wird er lernen", stellte Wildersinn fest und Karimani, der nach dem Ausfall von Ivan Franjic vom rechten Flügel ins Mittelfeld gerückt war stellte fest: "Gegen einen Gegner zu verlieren, der selbst eigentlich kaum etwas für das Spiel macht, fühlt sich umso schlimmer an." Dass sein Team die Sache, nachdem es auf Platz zwei festzementiert ist, nun etwas lockerer nimmt, glaubt Trainer Wildersinn nicht: "Dafür gibt es keine Anzeichen. Wir trainieren richtig gut."