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Fußball: Regionalliga Bayern
Die Würzburger Kickers spielen beim 3:0-Sieg gegen Wacker Burghausen wie der "Chef der Regionalliga"
Die Würzburger Kickers dominieren im Freitagabendspiel gegen Wacker Burghausen und feiern einen ungefährdeten 3:0-Sieg. Dabei glänzt vor allem ein Spieler.
Dreimal traf Benjika Caciel (links) am Freitagabend gegen Burghausen für die Kickers.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Dreimal traf Benjika Caciel (links) am Freitagabend gegen Burghausen für die Kickers.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:39 Uhr

Jetzt sind die Würzburger Kickers als Tabellenführer also das gejagte Team in der Fußball-Regionalliga Bayern. Für die Rothosen geht es nun darum, Platz eins in Liga vier zu verteidigen, gegen Kontrahenten, die fast immer zuvorderst darauf aus sind, das Spiel der Mannen von Trainer Marco Wildersinn zu zerstören. Die Kickers, die vom Saisonstart weg in der Favoritenrolle waren, haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass sie Spiel für Spiel ein Abwehrbollwerk knacken müssen. Und es gelingt ihnen offenbar immer besser. Beim 3:0 (2:0) am Freitagabend gegen Wacker Burghausen präsentierten sich die Rothosen genau so, wie sie ihre Fans immer wieder besingen: als "Chef der Regionalliga".

Dass diesem Team die unmissverständliche Aufgabe mitgegeben wurde, den Klub in dieser Saison zurück in die 3. Liga zu hieven, schien vor ein paar Wochen noch eine Last zu sein. Die Kickers fuhren zwar Punkte ein, aber sie mühten sich mehr oder weniger zu jedem Zähler. Inzwischen wirkt vieles bei den Kickers schon deutlich leichter. Dass ein Großteil der Offensivakteure am Mittwoch-Nachmittag nach der Trainingseinheit noch auf dem Platz blieb, um Flanken und Torschüsse zu üben, war, wie Trainer Wildersinn feststellte, keine Selbstverständlichkeit. Es scheint derzeit Spaß zu machen.

Tatsächlich wirkten die Gastgeber am Freitagabend beim Heimspiel gegen Burghausen geradezu beflügelt vom Sprung auf Platz eins. Vom Start weg machte das Wildersinn-Team klar, in welche Richtung die Partie im Flutlichtschein am Dallenberg laufen sollte. Dabei hatte Gäste-Kapitän Christoph Schulz nach dem Trainerwechsel (Robert Berg löste Hannes Sigurdsson ab) und dem 1:0 im Nachholspiel am Dienstag gegen Greuther Fürth II noch von "Aufbruchstimmung" gesprochen.

In der ersten Spielhälfte dürfte die den Wacker-Akteuren aber vergangen sein. Derart drückend war die Überlegenheit der Kickers, dass sie in Halbzeit eins kaum einmal den Ball planvoll aus der eigenen Spielhälfte heraus brachten. Der Ex-Zweitligist aus dem Landkreis Altötting igelte sich am eigenen Strafraum ein und schaffte es trotzdem nicht, die Würzburger Bemühungen effektiv zu unterbinden. Nach 15 Minuten fehlten dann aber noch ein paar Zentimeter zur Kickers-Führung, als Marius Wegmann nach einer Ecke von Ivan Franjic den Ball an die Latte des Gäste-Tores köpfte. 

Benjika Caciel ist der Mann des Abends

So war es dann eine andere Hauptperson dieser Kickers-Spielzeit, die die entscheidenden Treffer setzte. Benjika Caciel befindet sich schon seit Beginn der Vorbereitung in herausragender Form, seine Tempoläufe und Dribblings, vornehmlich auf dem rechten Flügel, sind ein entscheidendes Element im Rothosen-Spiel. Und Caciel erzielt wichtige Tore.

Als sich der 22-Jährige in der 23. Minute im Strafraum von allen Gegenspielern davonschlich und im Stil eines Torjägers den Ball zunächst annahm und im Fallen zum 1:0 traf, bogen die Kickers auf die Siegerstraße ein. Sechs Minuten später legte Caciel gegen erschreckend schwach verteidigende Gäste das 2:0 nach. Als er dann noch in der zweiten Hälfte mit einem klasse Distanzschuss das 3:0 erzielte (68.) stand er als Mann des Abends fest. Mit stehenden Ovationen bedachten die Zuschauerinnen und Zuschauer den Dreifach-Torschützen bei seiner Auswechslung für Yannick Scholz, dem Wildersinn gegen seinen Ex-Klub eine Viertelstunde Einsatzzeit gönnte.

Würzburgs Benjika Caciel (vorne) befindet sich schon seit Beginn der Vorbereitung in herausragender Form.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Würzburgs Benjika Caciel (vorne) befindet sich schon seit Beginn der Vorbereitung in herausragender Form.

Auch wenn Burghausen in der zweiten Hälfte etwas mehr Mut zeigte, die Kickers, die weniger auf Spektakel und mehr auf Spielkontrolle aus waren, gaben das Heft des Handelns zu keiner Sekunde aus der Hand und spulten ihr Pensum im Stil eines Spitzenteams herunter. Ob das 3:0 zur Verteidigung der Tabellenspitze reicht, entscheidet sich am Samstagnachmittag. Die DJK Vilzing bräuchte aber schon ein 4:0 gegen Viktoria Aschaffenburg, um Wildersinns Team von Rang eins zu verdrängen.

Fußball, Regionalliga Bayern, Männer
Würzburger Kickers - Wacker Burghausen 3:0 (2:0)

Würzburg: Friedsam – Montcheu, Wegmann, Hägele, Kurzweg – Franjic (71. Kraus), Zaiser, Meisel (77. Sausen) – Caciel (74. Scholz), Sané (77. Sausen), Karimani (63. Moll).

Burghausen: Schöller – Schulz (46. Maljojoki), A. Spitzer (46. Hyseni, 62. Sigl), Miftaraj, M. Spitzer – Schmutz, Ade, Bachschmid, Sommerauer – Bazdrigiannis (46. Andrechyk), Winklbauer (89. Schmitzberger).

Schiedsrichter: Stefan Treiber (Thalmässing).

Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Benjika Caciel (23., 29., 68.)

Zuschauende: 2118.

 
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