
In bald zehn Jahren, in denen bei den Würzburger Kickers Fußball unter Profibedingungen gespielt wird, haben sich viele Spieler die Klinke in die Hand gegeben. Mit Sebastian Neumann, von 2016 bis 2018 Kapitän und Innenverteidiger, ist inzwischen ein Ex-Akteur als Sportdirektor für die Geschicke am Dallenberg verantwortlich. In ganz ähnlicher Funktion ist Amir Shapourzadeh, Neumanns Vorgänger als Spielführer, beim Zweitligisten VfL Osnabrück beschäftigt.
Andere nutzten die Station in Würzburg als Sprungbrett für die weitere Spielerkarriere. Mit Stürmer Luca Pfeifer (Darmstadt 98) spielt eine Rothose aktuell in der Ersten Bundesliga. Patrick Drewes (Karlsruher SC), Janik Bachmann (Hansa Rostock), Dave Gnaase (VfL Osnabrück), Jannis Nikoloau und Fabio Kaufmann (Eintracht Braunschweig) sind Stammkräfte in der Zweiten Bundesliga.
Simon Skarlatidis (SpVgg Unterhaching), Patrick Sontheimer (1. FC Saarbrücken) und Dominic Baumann (Hallescher FC) sind einige jener Ex-Würzburger, die in der Dritten Liga aktiv sind. Dort setzen auch die Brüder Louis (SpVgg Regensburg) und Maximilian Breunig (SC Freiburg II) ihre Profi-Karriere fort. Nur ein paar Beispiele in einer längeren Liste. Robert Herrmann sucht nach dem Abstieg mit dem FSV Zwickau derzeit noch nach einem neuen Klub.

Aber was ist aus jenen Akteuren geworden, die nicht in einer der deutschen Profi-Ligen gelandet sind und dort mehr oder weniger im Blickpunkt stehen? So wie Moritz Heinrich. Der Mittelfeldspieler war nach einer Saison bei Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth lange vereinslos, hat nun aber doch noch einen neuen Klub gefunden. Er spielt in Zukunft für den österreichischen Zweitliga-Aufsteiger DSV Leoben. In der zweiten Liga der Alpenrepublik ist auch André Leipold untergekommen, der in der vergangenen Spielzeit in einem halben Jahr als Leihspieler bei den Kickers den Durchbruch nicht geschafft hatte und den Bundesliga-Aufsteiger Darmstadt 98 für den SV Lafnitz verlassen hat, wo er bei bislang sechs Einsätzen immerhin zwei Tore erzielte. Er trifft in dieser Saison auch auf den SV Horn, wo mit Abwehrspieler Niklas Hoffmann ebenso ein Ex-Würzburger kickt.
Überhaupt ist Österreich die neue Heimat einiger ehemaliger Rothosen: Torhüter Hendrik Bonmann spielt schon in der zweiten Saison bei Erstligist Wolfsberger SC. Rico Benatelli, eine der prägenden Figuren in jenem Kickers-Team, das 2016 den Aufstieg in die Zweite Bundesliga schaffte, spielt nach Stationen in Dresden und auf St. Pauli mit 31 Jahren inzwischen bei Austria Klagenfurt.

Sein ehemaliger Mitspieler Nejmeddin Daghfous hat seine Laufbahn indes beendet, ist aber weiterhin im Profi-Fußball tätig. Er ist als Teambetreuer Integration beim Bundesligisten FSV Mainz 05 angestellt. Weiterhin aktiv ist indes David Pisot. Der Abwehrmann ist nach dem Drittliga-Aufstieg mit der SpVgg Unterhaching im Sommer zum SGV Freiberg gewechselt. Beim Südwest-Regionalligisten kicken mit Tim Littmann und Ex-Leihspieler Domenico Alberico auch zwei Akteure, die in der vergangenen Saison das Kickers-Trikot trugen. Großes Pech hatte indes Lukas Müller, der sich unmittelbar nach dem Wechsel zur TuS Koblenz verletzte. Sein Vertrag dort wurde nach wenigen Wochen aufgelöst.
Drei ehemalige Würzburger sind auch beim FC Homburg tätig. Fanol Perdedaj, 2022 mit den Kickers aus der Dritten Liga abgestiegen, und Patrick Weihrauch, der in der Zweitliga-Saison 2016/17 für die Rothosen kickte, werden dort von Trainer Danny Schwarz angeleitet. Der Chefcoach steht bei seiner ersten Trainerstation nach der Entlassung in Würzburg aber bereits in der Kritik, weil die Saarländer im DFB-Pokal-Wettbewerb zwar Luca Pfeiffers Darmstädter rauswarfen, in der Regionalliga Südwest aber weit hinter ihren hohen Erwartungen herhinken.

Ralf Santelli, der auf Schwarz als Trainer bei den Kickers folgte, ist nach Ende seiner Tätigkeit als Leiter des Würzburger Leistungszentrums inzwischen bei 1860 München für die Trainerentwicklung im Nachwuchsbereich tätig. Ex-Spieler Dennis Schmitt trainiert die U21 des SC Paderborn in der Regionalliga West. Als Viertliga-Coach ist übrigens auch Stephan Schmidt tätig: Der einstige Kickers-Cheftrainer (2017) ist für die zweite Mannschaft von Hertha BSC zuständig, während sein Vorgänger Bernd Hollerbach nach vier Spielzeiten in Belgiens Eliteliga derzeit eine Pause einlegt.
In den Niederlanden erstklassig aktiv ist Rajiv van la Parra, der nach einem Jahr Vereinslosigkeit seit dem Frühjahr für den Almere City FC aktiv ist. Auch Marvin Pourié spielt inzwischen im Nachbarland. Der Angreifer stürmt für Roda Kerkrade in der zweiten Liga. Der Tscheche Martin Hasek ist nach Stationen in der Türkei und Polen auf der Suche nach einem neuen Klub. Ihre Karriere beendet haben die Brasilianer Ewerthon und Douglas sowie Stefan Maierhofer sowie Fabian Giefer, der nach seinem Engagement in Würzburg keinen Klub mehr gefunden hatte. Als Ex-Kollege Julian Schieber, mit dem Giefer beim FC Augsburg zusammengespielt hatte, sich kürzlich als Partyschlager-Sänger mit dem Titel "Unter die Dusche" versuchte, tauchte der Ex-Kickers-Keeper im Video auf: Er spielt einen Torwart.
Richard Weil (35) spielt beim VFR Mannheim in der Oberliga BW.
Micha Lotric (29) beim FC Hergamor in Kärnten in der 5ten Liga in Österreich
u. Steven Lewerenz (31) beim Bezirksligisten SG Schorndorf in Baden Württemberg.
Vielen Dank Herr Kranewitter für diesen interessanten Bericht über die ehemaligen Kickers Akteure.
In dem Text konnte natürlich nur eine kleine Auswahl an Ex-Spielern berücksichtigt werden. @Erwin Hartinger: Caniggia Elva spielt inzwischen in der Regionalliga Nordost für Rot-Weiß Erfurt. @Thomas Mitnacht: Michael Schiele ist nach seiner Freistellung bei Eintracht Braunschweig derzeit ohne Beschäftigung, sein Vertrag bei den Niedersachsen läuft aber noch. Stürmer Orhan Ademi ist nach einem halben Jahr beim VfL Oldenburg derzeit vereinslos.
Beste Grüße aus der Sportredaktion
Frank Kranewitter
machte und dann zum FC. Ingolstadt ging?!