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Fußball: Regionalliga Bayern
Die Würzburger Kickers jubeln in der Nachspielzeit: Last-Minute-Sieg sichert die Tabellenführung
Die Würzburger Kickers bleiben in der Erfolgsspur. Der achte Ligasieg in Serie war gegen die SpVgg Bayreuth allerdings eine sehr knappe Angelegenheit.
Torschütze Pascal Moll und seine Teamollegen (von links) Luke Hemmerich, Peter Kurzweg, Saliou Sane bejubeln den Siegtreffer in der Nachspielzeit. 
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Torschütze Pascal Moll und seine Teamollegen (von links) Luke Hemmerich, Peter Kurzweg, Saliou Sane bejubeln den Siegtreffer in der Nachspielzeit. 
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:30 Uhr

Herzschlagfinale in Bayreuth. In der fünften Minute der Nachspielzeit köpfte Pascal Moll die Würzburger Kickers zum Sieg und versank hernach in einer roten Jubeltraube. Durch den 2:1 (1:1)- Erfolg bei Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth verteidigten die Kickers die Tabellenführung vor der DJK Vilzing, die mit 2:0 gegen Wacker Burghausen siegte. "Es war ein glücklicher Erfolg. Aber vielleicht war es auch das Spielglück, das wir uns mit unseren guten Leistungen in den letzten Wochen verdient hatten", so Trainer Marco Wildersinn nach dem achten Auswärtssieg im achten Auswärtsspiel dieser Saison.

Wie erwartet ersetzte Yannick Scholz in der Kickers-Innenverteidigung Marius Wegmann. Der saß nach seiner Kopfverletzung aus dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (3:1) schon wieder auf der Tribüne. In der kommenden Woche will er wieder ins Training einsteigen. Rothosen-Trainer Marco Wildersinn wird hoffen, ihn schon bald wieder einsetzen zu können. Denn auch wenn Scholz eine solide Leistung ablieferte ganz so sattelfest wie in den vergangenen Wochen wirkte Würzburger Hintermannschaft an diesem Oktober-Nachmittag in Oberfranken nicht.

Spielerisch waren die Kickers gegen den Drittliga-Absteiger zwar sichtbar das bessere Team. Die Bayreuther verstanden es aber immer wieder, mit vergleichsweise simplen Mitteln die Gäste-Abwehr vor Probleme zu stellen. Die Kickers, die beim 2:0-Sieg gegen die Spielvereinigung noch deutlich überlegen waren, taten sich diesmal merklich schwerer. Die Mannschaft von Trainer Marek Mintal hängt in der Tabelle zwar im Mittelfeld fest, ist im heimischen Hans-Walter-Wild-Stadion aber offensichtlich schwer zu bezwingen. Bis zum Samstag gab es für die Bayreuther in acht Heimspielen nur eine Niederlage - gegen den FC Bayern München II.

Rein das Ding: Pascal Moll drückt den Ball per Kopf zum 2:1 ins Tor.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Rein das Ding: Pascal Moll drückt den Ball per Kopf zum 2:1 ins Tor.

Mit Dardan Karimani und Saliou Sané waren im Vergleich zum Sieg gegen Nürnbergs Reserve zwei neue Spieler in die Rothosen-Startelf gerutscht. Während Sané statt Tim Sausen wieder seine Stammposition in der Sturmspitze übernahm, kam Karimani auf dem linken Flügel für Benyas Junge-Abiol ins Team, der sich, wie sich erst am Freitag herausstellte, im Training einen Muskelfaserriss zugezogen hatte und laut Wildersinn zehn Tage pausieren muss.

Dominik Meisel trifft zur Kicker-Führung

Zu Beginn der Partie schien es, als wollten die Gäste gleich einmal klar machen, wer der von den Fans besungene "Chef der Regionalliga" ist. Die Wildersinn-Elf attackierte die Hausherren tief in deren Hälfte und zwang die Bayreuther so auch zu manchem Fehler im Spielaufbau. Fein auf engem Raum herauskombiniert war auch der Würzburger Führungstreffer durch Dominik Meisel. Dem gebürtigen Kulmbacher dürfte der Treffer in seiner oberfränkischen Heimat besondere Freude bereitet haben (24.).

Die Kickers schienen die Lage im Griff zu haben, ließen sich anschließend freilich das Heft des Handelns aus der Hand nehmen. Bayreuth setzte immer wieder mit langen Bällen den zuletzt lange fehlenden Christoph Fenninger in Szene. Und der bereitete den Würzburgern durchaus Probleme. Auch am Bayreuther Ausgleichstreffer war er beteiligt. Fenninger wuselte zunächst durch die Kickers-Hintermannschaft, ohne dass die Gäste-Abwehrspieler ihn aufhalten konnten. Der Schussversuch wurde zunächst aber noch abgeblockt. Der Ball sprang Daniel Haubner vor die Füße, der abzog. Kickers-Keeper Vincent Friedsam brachte zwar noch seine Hand an den Ball, der aber trotzdem weiter in Richtung Tor kullerte. Friedsam hechtete hinterher, erwischte das Spielgerät aber offenbar erst hinter der Torlinie (29.). Zumindest entschied das Schiedsrichtergespann sofort auf Tor. Die Führung war dahin und die Partie fortan ausgeglichen. 

Dominik Meisel überwindet Bayreuths Torhüter Luca Petzold und trifft zum zwischenzeitlichen 1:0 für die Würzburger Kickers.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Dominik Meisel überwindet Bayreuths Torhüter Luca Petzold und trifft zum zwischenzeitlichen 1:0 für die Würzburger Kickers.

"Wir haben heute nicht die Leistung gebracht, die wir eigentlich gewohnt sind", so Kickers-Trainer Wildersinn in der Pressekonferenz. Zu kompliziert wirkten die Bemühungen der Gastgeber vor dem Tor. "Wir hatten zu wenige klare Torchancen", stellte der Kickers-Coach fest. Das Spiel wankte in der zweiten Halbzeit hin und her. Yann George hatte für die Hausherren, als er wenige Meter vor dem Kickers-Kasten den Ball nicht über die Linie drücken konnte, die große Chance, die Spielvereinigung in Führung zu bringen. Auf der anderen Seite brachte Benjika Caciel den Ball aus guter Position nicht an Luca Petzold vorbei.

Pascal Moll köpft die Kickers ins Glück

Als sich dann alle schon mit einem Remis zu arrangieren schienen, wuchtete der eingewechselte Tim Kraus den Ball bei einem Einwurf durch den Bayreuther Strafraum, am langen Pfosten spekulierte der ebenso eingetauschte Pascal Moll richtig und köpfte den späten Siegtreffer, und sicherte damit den Rothosen weiterhin Platz eins. "Das Spiel dauert halt bis zur letzten Sekunde", stellte Wildersinn fest: "So ein weiter Einwurf ist ein ungewohntes Mittel von uns. Aber mit Tim Kraus haben wir nun einen Spieler, der das auch kann."

Fußball, Regionalliga Bayern, Männer

SpVgg Bayreuth - Würzburger Kickers 1:2 (1:1)

Bayreuth: Petzold - Wisselsberger, Syhre, Weber, Kehl - George (66. Ismael), Latteier (83. Schwarz), Zietsch, Stefandl (88. Heckmann) - Fenninger (70. Mbila), Haubner (76. Scheder).

Würzburg: Friedsam - Montcheu (66. Haas), Scholz, Hägele, Kurzweg - Franjic, Zaiser, Meisel (74. Kraus) - Caciel (66. Moll), Sané, Karimani (74. Hemmerich).

Schiedsrichter: Tobias Wittmann (Wendeskirchen).

Zuschauende: 2451.

Tore: 0:1 Dominik Meisel (24.), 1:1 Daniel Haubner (29.), 1:2 Pascal Moll (90.+5).

 
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  • Peter Lorenz
    Auch die SpVgg Unterhaching hat in der letzten Saison oftmals Spiele erst in den Schlussminuten entschieden ...diesmal hatten die Kickers eben das Glück des Tüchtigen...die Saison lâuft weiterhin sehr gut u.die Kickers auf dem richtigen Weg...am kommenden Samstag wird das Topduell in Vilzing gespielt ..wünschen wir den Kickers also weiterhin viel Glück.
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  • Michael Fries
    Trotz allem ist es unglaublich was Vilzing für eine Serie hinlegt.
    Respekt auch vor dieser Truppe und spannend ob und wann die Kickers sie distanzieren können…
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  • Gunter Kneitz
    Solche Spiele gewinnst du nur wenn du oben stehst. Mit Bayreuth hast du nun den vierten und damit letzten Aufstiegsaspiranten auch besiegt. Auch wenn Bayreuth bereits abgeschlagen ist, so war vor der Saison das Ziel weit oben mitzuspielen. Somit sollte die Kritik an unserem Trainer endlich mal verstummen ,nachdem zu Beginn der Saison die Kritik an unserem Trainer schon heftig war. Er hat es verstanden die Mannschaft da hin zu führen wo sie jetzt steht.
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