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Fußball: Regionalliga Bayern
Würzburger Kickers feiern Rekordsieg: 3:1 gegen 1. FC Nürnberg II
Die Würzburger Kickers haben den siebten Sieg in Serie eingefahren. Für Torschütze Marius Wegmann endet die Partie aber äußerst schmerzhaft.
Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Würzburger Kickers freuen sich über das 2:0 beim 3:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg II.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Würzburger Kickers freuen sich über das 2:0 beim 3:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg II.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:36 Uhr

Die erste Frage an Marco Wildersinn nach dem 3:1-Sieg der Würzburger Kickers gegen den 1. FC Nürnberg II galt der Gesundheit von Marius Wegmann. "Er ist noch leicht benommen", sagte der Trainer der Rothosen über seinen Abwehrmann, der nach einer Stunde Spielzeit blutüberströmt und mit einem Verband um den Kopf vom Platz getragen worden war. Mit dem Fuß auf Kopfhöhe hatte der aus Karlstadt stammende FCN-Akteur Seyhan Yigit Wegmann, beim Versuch ein Tor zu verhindern, getroffen. Die Folge: eine klaffende Wunde am Hinterkopf des Kickers-Verteidigers, der schon beim 2:0-Derbysieg am Dienstag in Schweinfurt einen Cut über den Augenbrauen erlitten hatte und am Samstag mit einem Pflaster am Kopf aufgelaufen war. Nach der Partie wurde er zur eingehenden Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. "Er wird bald wieder auf dem Platz stehen", ist sich Wildersinn aber sicher: "Das wird ihn nicht ausbremsen."

Schließlich ist Wegmann derzeit in bestechender Form. Zum einen, weil er Teil der unbestritten besten Abwehr der Liga ist, zum anderen, weil er vor dem gegnerischen Kasten große Torgefahr ausstrahlt. Sein Kopfballtreffer zum 1:0 (13.) war bereits sein vierter Saisontreffer und brachte die Kickers gegen die in den vorangegangenen sieben Spielen nur einmal besiegten Nürnberger damit früh in die Erfolgsspur. Überhaupt zeigten die Gastgeber gegen die sehr ballsicher agierende Club-Reserve vor 2754 Zuschauenden eine bockstarke Anfangsphase. "Wir mussten diesmal etwas tiefer verteidigen, hatten aber alles im Griff, hatten aber sehr gute Ballbesitzphasen und viel Sicherheit im Spiel. Das war schon ganz gut", so Wildersinn.

Nürnbergs Seyhan Yigit trifft Marius Wegmann mit dem Fuß am Kopf. Der Kickers-Akteur trug eine blutende Wunde am Hinterkopf davon. Yigit sah die Rote Karte.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Nürnbergs Seyhan Yigit trifft Marius Wegmann mit dem Fuß am Kopf. Der Kickers-Akteur trug eine blutende Wunde am Hinterkopf davon. Yigit sah die Rote Karte.

Die Vorarbeit zu Wegmanns Treffer leistete Ivan Franjic per Eckball. Für den Würzburger Mittelfeld-Freigeist war es bereits die neunte Torvorlage in dieser Saison. Ein eigener Treffer aber fehlte Franjic bis zu diesem Samstag noch in dieser Spielzeit. Ein Umstand, der den 26-Jährigen ziemlich wurmte. Gegen die Nürnberger nun platzte der Knoten. Dominik Meisel, der diesmal wieder anstelle von Tim Kraus im Mittelfeld agierte, hatte Franjic den Ball in der 24. Minute maßgerecht serviert. Der brachiale Schuss aus gut 18 Metern schlug direkt unter der Latte ein. Ein wunderschöner Treffer, der Franjic, so hofft Wildersinn, frisches Selbstvertrauen geben wird. "Ich hoffe, dass er mit diesem Tor noch etwas ruhiger und zufriedener wird."

Mit dem 2:0 schien die Partie früh für die Kickers entschieden. "Ab der 40. Minute haben wir es mit dem Ballbesitzspiel ein bisschen übertrieben", stellte Wildersinn fest. Zweimal vertändelten die Kickers da relativ leichtfertig das Spielgerät am eigenen Strafraum. Der Ballverlust von Daniel Hägele blieb letztlich noch folgenlos. Als sich dann aber Maximilian Zaiser kurz vor der Strafraumgrenze hängen blieb, reagierten die Gäste blitzchnell spielten Jean-Rene Aghajanyan frei, der FWK-Keeper Vincent Friedsam überwand auf 1:2 verkürzte. Es war der erst siebte Gegentreffer der Saison und ein selbst verschuldeter. "Das hat den Gegner zurück ins Spiel geholt. Eigentlich müssten wir zur Halbzeit schon höher führen", ärgerte sich Wildersinn.

Für Marius Wegmann war die Partie nach dem Tritt an den Kopf beendet.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Für Marius Wegmann war die Partie nach dem Tritt an den Kopf beendet.

Nach Yigits Tritt gegen Wegmann gab es Rot für den Übeltäter und Elfmeter für die Kickers. Der erst kurz zuvor für den gegen seinen Ex-Verein zwar engagiert, aber letztlich ungefährlich agierenden Tim Sausen eingewechselte Saliou Sané verwandelte in der 62. Minute zum 3:1. "Dann denkst du: Okay, das Spiel haben wir daheim. Wir waren ein Mann mehr. Das hast du aber zu keinem Zeitpunkt gemerkt", stellte Wildersinn fest und bekrittelte die etwas zu laxe Spielweise seines Teams in der Schlussphase. "Wir haben es nicht geschafft, den Gegner komplett vom Strafraum fern zu halten noch den endgültigen Knock-out zu setzen. Deshalb hatte man lange das Gefühl, es könnte noch einmal eng werden."

Wurde es letztlich nicht, auch wenn der eingewechselte Fabian Wessig das 4:1 verpasste, weil der aus Schweinfurt stammende FCN-Torhüter Jan Reichert seinen Versuch kurz vor Schluss stark parierte. Und so wollte Wildersinn auch nicht zu streng mit seiner Mannschaft ins Gericht gehen. "Wir haben in der Englischen Woche den dritten Sieg eingefahren, deshalb haben wir auch keinen Grund, nicht gut drauf zu sein. Auch wenn es für mich ein paar Dinge mit der Mannschaft zu besprechen gibt."

Der eingewechselte Saliou Sane besorgte per Foulelfmeter das 3:1 für die Würzburger Kickers.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Der eingewechselte Saliou Sane besorgte per Foulelfmeter das 3:1 für die Würzburger Kickers.

Mit dem siebten Sieg in Serie stellten die nach nunmehr 14 Spieltage noch immer ungeschlagenen Kickers einen neuen Rekord auf. So oft hatten die Rothosen in der Fußball-Regionalliga noch nie hintereinander gewonnen. Absetzen konnten sich die Würzburger an der Tabellenspitze trotzdem nicht. Der Tabellenzweite DJK Vilzing siegte mit 4:1 beim FC Eintracht Bamberg und bleibt den Kickers weiter punktgleich dicht auf den Fersen. "Mit Vilzing beschäftige ich mich derzeit nicht", so Wildersinn: "Jetzt kümmern wir uns erst einmal um Bayreuth." Beim dortigen Drittliga-Absteiger müssen die Kickers am kommenden Samstag antreten.

Fußball, Regionalliga Bayern, Männer

Würzburger Kickers - 1. FC Nürnberg II 3:1 (2:1)

Würzburg: Friedsam – Montcheu, Wegmann (60. Scholz), Hägele, Kurzweg (62. Hemmerich) – Meisel, Zaiser, Franjic (85. Wessig) – Caciel, Sausen (56. Sané), Junge-Abiol (75. Moll).

Nürnberg: Reichert – Ygit, Kirsch, Ilic, Gresler – Joachims, Jahn, Loune (85. Sanogo), Aghajanyan (66. Gögce), Muteba – Kania.

Schiedsrichter: Felix Grund (Haidlfing).

Zuschauende: 2759

Tore: 1:0 Marius Wegmann (13.), 2:0 Ivan Franjic (24.), 2:1 Jean-Rene Aghajanyan (45.), 3:1 Saliou Sané (62., Foulelfmeter).

Rot: Seyhan Yigit (60., Grobes Foulspiel)

 
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