Kommen die Würzburger Kickers jetzt zurück in die Erfolgsspur? Zumindest scheint nun defensive Stabilität Einzug zu halten. Beim 1:0 (0:0) bei der SpVgg Ansbach blieben die Rothosen zum zweiten Mal in Serie ohne Gegentor. "Wir bringen wieder die Leidenschaft auf den Platz, die uns in der Vorrunde ausgezeichnet hat", sagte Kickers-Rechtsverteidiger Thomas Haas nach dem Erfolg. Es war zumindest ein kleiner Schritt hinaus aus der Krise der letzten Wochen.
Trainer Marco Wildersinn hatte am Donnerstagabend wie schon beim 0:0 in Buchbach am vergangenen Samstag eine Dreier-Abwehrkette aufgeboten und Domenico Alberico neben Saliou Sané in den Sturm gestellt. Ein taktischer Versuch, den er nach 37 Minuten eher zähen und zumeist torungefährlichen Bemühen in Ansbach abbrach. Ein Doppelwechsel machte dem Experiment ein Ende. Benjika Caciel und André Leipold kamen für Alberico und Abwehrmann Marius Wegmann mit dem Auftrag fortan als Außenstürmer für mehr Betrieb rund um den Ansbacher Strafraum zu sorgen. "Wir hatten es nicht geschafft, den Gegner in dessen Hälfte festzupressen. Deshalb wollten wir zwei sehr offensive Spieler bringen. Auch um zu dokumentieren, dass wir mehr nach vorne spielen", begründete Wildersinn die Umstellung später.
Und es wurde tatsächlich deutlich zielstrebiger, was die Wildersinn-Elf fortan zeigte. Auch wenn die Sieglos-Serie der letzten Wochen durchaus Wirkung beim Team hinterlassen hatte und die Kickers auch diesmal längst nicht mehr mit dem Selbstverständnis und Selbstvertrauen von vor der Winterpause auftraten. Die eigentlich als heimstark bekannten Ansbacher könnten ihre Stärken nur ganz selten einmal ausspielen. Die Mittelfranken, die vor dem fränkischen Duell mit den Rothosen drei Partien in Serie gewonnen hatten, wurden dem Kasten von Torhüter Eric Verstappen kaum einmal wirklich gefährlich.
So war es am Ende vor der durchaus stimmungsvollen Kulisse von 2065 Zuschauenden auch ein verdienter Auswärtssieg für die Kickers, der erste Dreier auf fremdem Terrain nach der Winterpause und somit seit dem 2:1 in Pipinsried im November.
Wie das erlösende 1:0 von Maximilian Zaiser in der 51. Minute dann fiel, war auch irgendwie symbolisch für die vergangenen so schweren Wochen bei den Würzburgern: ein abgefälschter 18-Meter-Schuss landete im Kasten der Spielvereinigung. Da hatten die Rothosen mal das Glück auf ihrer Seite. Das Glück, das in der ersten Halbzeit noch fehlte, als Dominik Meisel mit einem Lupfer die Latte traf (31.).
Also alles wieder in Ordnung bei den Kickers? Nicht ganz! Wirklich überwunden scheint die spielerische Krise noch nicht. Die einst so torhungrigen Würzburger gingen nach dem Führungstreffer nicht entschlossen auf den zweiten Treffer, verspielten manch gute Kontergelegenheit auch leichtfertig. "Da haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht", fand Wildersinn.
So mussten die Gäste dann doch bis zum Abpfiff zittern, bis die drei Zähler auf dem Konto verbucht waren. Die hoch und weit in den Kickers-Strafraum getretenen Bälle brachten die Gäste-Abwehr aber nicht mehr richtig in Bedrängnis. Die Innenverteidiger Daniel Hägele und Felix Göttlicher standen stets an der richtigen Stelle und köpften das Spielgerät immer wieder aus der Gefahrenzone. So war's dann am Ende womöglich der Dreier, der die Verkrampfung der letzten Wochen bei den Kickers löst. Bereits am Ostermontag bei der Revanche für das Pokal-Aus gegen den FV Illertissen steht die nächste Bewährungsprobe auf dem Programm. Eine Partie, für die Kickers-Akteur Haas eine besondere Motivation verspürt. "Da haben wir noch eine Rechnung offen. Dieses Pokal-Aus nervt mich noch immer."
Für mich als Kickers-Fan ist das im Hinblick auch die neue Saison durchaus beruhigend, auch wenn das vielleicht absurd klingen mag. Es bedeutet aber, dass wir mit einer Mannschaft in die neue Saison gehen werden, die bereits über eine längere Phase gute Leistungen gezeigt hat.
An einen Aufstieg in dieser Saison glaube ich nicht - und das wäre auch nicht gut für die Kickers. Ziel ist es spätestens 2025 wieder in der 3. Liga zu spielen. Vorraussetzung wird allerdings sein, dass mit dem neuen Gesellschafter dies auch die Zielsetzung bleibt.
Hebt sich deutlich vom üblichen Dalle-Niveau ab. Danke.
Schön wie bescheiden manche Leser sind.
wenn die Kickers ein Spiel gewinnen??!
Der zahlt doch lieber in Berlin da es aber anscheinend auch nicht viel bringt