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Fußball: Regionalliga Bayern
Der "dreckige Sieg" in Pipinsried sorgt bei den Würzburger Kickers für eine Gefühlsexplosion
Die Würzburger Kickers trotzen beim 2:1-Erfolg vielen Widerständen brauchen für den 16. Saisonsieg aber auch eine gehörige Portion Dusel.
Die Torschützen Marius Wegmann (vorne) und Dardan Karimani bejubeln den 2:1-Erfolg der Würzburger Kickers beim FC Pipinsried.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Die Torschützen Marius Wegmann (vorne) und Dardan Karimani bejubeln den 2:1-Erfolg der Würzburger Kickers beim FC Pipinsried.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 10.02.2024 12:08 Uhr

Er könne nach einem solchen Spiel schnell abschalten, verriet Marco Wildersinn nach dem 2:1-Sieg seiner Würzburger Kickers beim FC Pipinsried. Die Anspannung des Samstagnachmittags hatte sich schnell gelegt. Die Dramaturgie dieses knappsten aller bisherigen 16 Kickers-Siege dieser Fußball-Regionalliga-Saison interessiert wohl schon bald nicht mehr wirklich. Drei Punkte im Fernduell mit Spitzenreiter SpVgg Unterhaching eingesackt - das ist was für die Rothosen am Ende bleibt vom Auswärtsspiel in der oberbayerischen Provinz.

Dabei hatte der Sieg gegen den Vorletzten beim Tabellenzweiten im Moment der Entscheidung für eine wahre Gefühlsexplosion gesorgt. Es war tatsächlich die aller letzte Aktion dieser Partie, in der Marius Wegmann mit dem Hinterkopf den siegbringenden Treffer für die Würzburger erzielte. Schiedsrichter Lothar Ostheimer pfiff danach erst gar nicht mehr an. Sämtliche Würzburger Akteure hatten zwischenzeitlich den Siegtorschützen unter sich begraben.

Moment der Entscheidung: Pipinsrieds Torhüter Felix Thiel und Kickers-Akteur Benya Junge-Abiol sehen zu wie der Kopfball von Marius Wegmann (nicht im Bild) den Weg ins Tor findet.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Moment der Entscheidung: Pipinsrieds Torhüter Felix Thiel und Kickers-Akteur Benya Junge-Abiol sehen zu wie der Kopfball von Marius Wegmann (nicht im Bild) den Weg ins Tor findet.

"Brutal" sei es gewesen, an diesem Tag von außen zuzuschauen, berichtete der gelbgesperrte Rechtsverteidiger Thomas Haas. Es war, da gab es nichts dran zu deuteln, "ein dreckiger Sieg", wie Wildersinn später feststellte. Will heißen: ein Dreier, für den man weben auch eine gehörige Portion Dusel brauchte. Nicht nur, weil der zweite Würzburger Treffer so spät fiel, sondern auch, weil die Hausherren reichlich Chancen hatten ihrerseits ein zweites Tor zu erzielen.

Eigentlich seit Saisonstart ist der Drittliga-Absteiger vor eben diesen Auswärtspartien in der Provinz gewarnt worden, bei denen vermeintliche Favoriten nur zu gerne stolpern. "Uns war von Anfang an klar, dass du diese Spiele, bei denen der Platz nicht schön und total schwer zu bespielen ist, einfach irgendwie gewinnen musst", sagte Daniel Hägele. Der Abwehr-Routinier hatte das Team auch in Pipinsried als Kapitän aufs Feld geführt, weil der eigentliche Spielführer Peter Kurzweg nach seiner Erkrankung noch nicht fit für 90 komplette Minuten war.

Während in Unterfranken Schneefall für viele Spielausfälle sorgte, war über dem Platz in Pipinsried am Samstag-Nachmittag ein Regenbogen zu sehen.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Während in Unterfranken Schneefall für viele Spielausfälle sorgte, war über dem Platz in Pipinsried am Samstag-Nachmittag ein Regenbogen zu sehen.

Es war ein Test für die Widerstandsfähigkeit dieser Mannschaft, die ja auch noch auf ihren Goalgetter Saliou Sané verzichten musste und bei der einige wichtige Spieler wie Maximilian Zaiser oder Dominik Meisel angeschlagen ins Spiel gingen beziehungsweise auf der Bank saßen. Dazu der holprige Platz, der 0:1-Rückstand durch einen Treffer von  Marvin Jike (22.). Sein Team habe bisweilen wohl etwas zu sehr aufs spielerische Element gesetzt, fand Wildersinn hinterher. Die Stolpergefahr war groß. "Man musste ja auch immer auf seine Füße gucken auf diesem Platz. Das ist nicht leicht", sagte Dardan Karimani, der in der 73. Minute das 1:1 erzielte.

"Heute haben wir gezeigt, dass wir eine echte Mannschaft sind. Sonst gewinnst du hier nicht", kommentierte Hägele stolz die Willensleistung: "Wir haben schon in der Halbzeit in der Kabine gesagt: Erst wenn der Schiedsrichter abgepfiffen hat, können wir uns in der Kabine an den Kopf langen. Aber bis zur aller letzten Sekunde hauen wir alles raus. Wir sind einfach eine geile Mannschaft."

 
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