Der Kampf um die Play-offs ist entbrannt. Fünf Mannschaften streiten sich in der Basketball-Bundesliga um die letzten beiden Plätze sieben und acht: Ulm, das zwei Spiele weniger als die Würzburg Baskets absolviert hat, steht als Siebter bei elf Niederlagen. Bamberg, Würzburg und Rostock, die Teams auf den Rängen acht bis zehn, haben je zwölf Niederlagen.
Chemnitz als Elfter besitzt nach der Niederlage am Mittwochabend in Bamberg (83:95) mit nun 13 Niederlagen zwar die schlechteste Ausgangslage, hat aber wie Ulm zwei Spiele weniger als die Würzburg Baskets absolviert.
Noch sind die Würzburger mittendrin in diesem Rennen um die Play-off-Plätze sieben und acht. Bis einschließlich Ostern müssen die Würzburger sowohl zu den direkten Duellen in Rostock und Bamberg als auch gegen die Branchen-Riesen Berlin (auch auswärts) und München (am Ostermontag zu Hause) antreten.
Fünf Fragen und Antworten vor den wohl entscheidenden zwei Wochen, die für die Würzburger an diesem Samstag, 25. März, mit ihrem Auswärtsspiel bei den Rostock Seawolves (20.30 Uhr) beginnen:
Den direkten Vergleich mit Chemnitz haben die Baskets durch zwei Erfolge für sich entschieden. Fest steht auch, dass der direkte Vergleich mit Ulm gegen die Baskets spricht: Zwar gewannen sie in Ulm mit sieben Punkten, verloren aber zu Hause mit 20. Offen sind noch die Duelle mit Rostock und Bamberg. Gegen den Aufsteiger von der Ostsee gewannen die Würzburger zu Hause mit 97:87.
Am Samstag könnten sich die Baskets in Rostock theoretisch eine Niederlage mit neun Punkten erlauben. Sollten sie aber natürlich nicht, da sie nach Niederlagen dann schlechter stünden. Gegen Bamberg ist die Sache kniffliger: Sie brauchen dort einen Sieg mit mindestens sieben Punkten, um die 73:79-Niederlage von Anfang Januar auszugleichen.
"Wenn wir die kommenden beiden Spiele gewinnen, müssen wir uns ernsthaft Gedanken über die Play-offs machen", sagte Kapitän Felix Hoffmann im Anschluss an eine Trainingseinheit in dieser Woche. Auch Sasa Filipovski weiß, dass diese zwei Wochen entscheidend sein dürften: "Würde ich es mir wünschen, dass wir es schaffen? Natürlich! Aber es ist aktuell mehr ein Traum", erklärte der slowenische Basketball-Trainer.
Die Baskets haben aktuell je zwölf Siege und Niederlagen auf ihrem Konto. "Ich bin auch mit 19 Siegen schon mal nicht in die Play-offs gekommen", erinnert sich Hoffmann an die Saison 2017/18, als die Baskets hinter Frankfurt nur Neunter wurden. Normalerweise dürften 18 Siege allerdings ausreichen, um sich für die Saisonverlängerung zu qualifizieren.
Das würde bedeuten, dass die Würzburger noch sechs Siege aus zehn Spielen benötigen. Die Partien in Crailsheim und Frankfurt sowie gegen Göttingen und Braunschweig wären in dieser Rechnung Pflichtsiege. Aus den vier weiteren Spielen in Rostock, in Bamberg, gegen Oldenburg und in Ludwigsburg müssten weitere zwei Siege herausspringen, wobei es gerade in den direkten Duellen (Rostock, Bamberg) besonders wichtig wäre zu gewinnen.
Die hervorragende Team-Chemie führt Filipovski als größtes Faustpfand für die Würzburg Baskets an. "Diese Mannschaft glaubt an sich und arbeitet hart", beteuert der 48-Jährige. Für die Baskets spricht auch, dass zwei Konkurrenten im April noch deutliche Mehrbelastungen durch den Spielplan haben: Die BG Göttingen muss im April stolze zehn Spiele absolvieren und trifft dabei auf alle fünf Teams, die vor dem Tabellen-Sechsten stehen. Und Ulm hat sich im Eurocup für die Play-offs qualifiziert. Jedoch sind sie den Rhythmus mit internationalen Spielen über die Saison gewohnt und haben ihren Kader dafür breit aufgestellt.
Zuletzt fehlte Derrick Alston, Rostocks Bester, verletzt. Aber auch ohne ihren Topscorer gelang den Seawolves am vergangenen Samstag ein wichtiger Auswärtssieg in Bamberg (94:88). "Ihr wichtigster Spieler ist Lewis", analysiert Filipovski unter der Woche. Gemeint ist der Aufbauspieler JeQuan Lewis, der mit acht Assists zweitbester Vorlagengeber ist. Zudem erzielt der US-Amerikaner im Schnitt 15,7 Punkte. Gegen Teams mit dominanten, aber insgesamt nur wenigen Leistungsträgern sahen die Baskets bisher ganz gut aus. Dass Filipovski sein Team eine Woche lang vorbereiten konnte, spricht auch für die Würzburger, die nur zu Beginn dieser Woche mit einer kleinen Erkältungswelle zu kämpfen hatten.
Auch die Bitte, heute mal nicht über Geld zu sprechen, hielt Trainer Sasa Filipovski nicht davon ab, eben doch über Geld zu sprechen. Denn alles hänge im Basketball nun mal damit zusammen. Neuigkeiten gebe es zwar nicht, aber Filipovski würde sich freuen, wenn seine Mannschaft ein "Virus" aus Rostock in Mainfranken einschleppen würde. Was er meint: Filipovski nennt das, was sich in den vergangenen Jahren in Rostock zugetragen habe, den "Rich-People-Basketball-Virus". Die Rostocker verfügen schon heute über einen höheren Etat als die Baskets. Und er habe gehört, dass die Seawolves in der nächsten Saison sogar noch einmal mehr Geld ausgeben könnten. Für Filipovski ist das bei den Baskets "aktuell mehr ein Traum".