Die U 19 der Würzburger Kickers startet an diesem Sonntag mit einer der weitesten Auswärtsfahrten der Saison in die neue Bayernliga-Runde. Der FC Deisenhofen spielt in einem Ortsteil von Oberhaching, südlich von München. Zum ersten Heimspiel empfängt das Team von Trainer Jannik Feidel (28) eine Woche später dann Wacker Burghausen, das für den Kickers-Trainer zum Favoritenkreis in der Bayernliga gehört.
"Mit unserer Vorbereitung bin ich zufrieden", erklärt Feidel, der aktuell auch wieder selbst die Fußballschuhe für den TSV Bergrheinfeld schnürt. Dort ist sein Bruder Fabio als Spielertrainer aktiv. Der angehende Lehrer berichtet von einer entspannteren Vorbereitung, weil er in seinem zweiten Jahr als Trainer im Kickers-Nachwuchs den Kader deutlich besser planen konnte. Einzig das Ergebnis aus dem Pokalspiel, als die Kickers nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit im Elfmeterschießen am Derby-Rivalen FC 05 Schweinfurt scheiterten, trübt den Blick auf die Vorbereitung.
Der Ruf des ehemaligen NLZs hilft
Weil sich viele Neuzugänge zum Probetraining angeboten haben, teilweise quer aus Deutschland, haben weniger Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung in den Kader geschafft. Unter anderem sind zwei Spieler aus Bad Aibling zum Studium oder für ein Freiwilliges Soziales Jahr nach Würzburg gekommen. "Da hilft uns der Ruf des ehemaligen Nachwuchsleistungszentrums weiterhin", meint Feidel. So konnte Feidel aus einem Spielerpool von bis zu 100 Spielern auswählen, erzählt er.
Ein Name sticht beim Kickers-Nachwuchs besonders heraus. Yannick Sachs, der schon regelmäßig mit dem Regionalliga-Team trainiert, unterschrieb Anfang August auch einen Profivertrag. "Wir haben es geschafft, wieder einen nach oben zu bringen", freut sich Feidel, der aber auch feststellt, dass Sachs seiner Mannschaft deshalb nicht immer zur Verfügung steht.
Kandidat für die vorderen Plätze
Weil die Nachwuchs-Leistungszentren der Erst- bis Drittligisten, namentlich Jahn Regensburg und die SpVgg Unterhaching, nicht mehr in der Bayernliga spielen, zählt Feidel die Kickers zu einem breiten Kreis an Kandidaten für die vorderen Plätze. Auch Memmingen, Schweinfurt, Aschaffenburg oder Burghausen gehörten für ihn dazu.
Ziel sei es aber vor allem, die meisten Spiele positiv zu gestalten und sich spielerisch zu verbessern. Und wenn dann im kommenden Sommer wieder einer seiner Spieler einen Profi-Vertrag unterschreibt, würde Feidel sicherlich nicht meckern. Auch deshalb steht er im regelmäßigen Austausch mit Kickers-Sportdirektor Sebastian Neumann.