
Geht der Absturz des TSV Lengfeld ungebremst weiter? Nach zwei Abstiegen in Folge ist der Würzburger Stadtteilverein mittlerweile in der Kreisliga Würzburg 1 angekommen. Und nach der 2:4 (1:2)-Heimniederlage gegen die Spvgg Giebelstadt steht die runderneuerte Mannschaft von Spielertrainer Cristian Dan mit null Punkten auf dem letzten Tabellenplatz.
"Wir haben derzeit viele Urlauber und müssen jede Woche umstellen", hofft Dan auf Besserung, wenn die Ferienzeit endet. Vielversprechende Ansätze waren trotz der Niederlage am Sonntag bei hochsommerlichen Temperaturen zumindest zu erkennen. Besonders in den zehn Minuten vor der Pause brachten die Lengfelder den Meisterschaftskandidaten, der laut eigener Aussage um die Spitzenplätze mitspielen will, gehörig in Bedrängnis. Drei ihrer vier Spiele haben die Lengfelder mit einem Tor Unterschied verloren. Die ersten Punkte sind also in Reichweite.
Lengfeld hofft auf den goldenen Jahrgang
Während Dan Platz zehn als Saisonziel nennt, geht es dem Abteilungsleiter Gerd Wildner vor allem darum, die Klasse zu halten und damit den Absturz zu stoppen. "Wir haben einen guten Jahrgang, der derzeit mit vielen Lengfelder Jungs in der A-Jugend spielt", erklärt Wildner. Die vorherigen Vorstandschaften hätten die Nachwuchsarbeit vernachlässigt und vieles auf die damalige Landesliga-Mannschaft fokussiert. Das solle sich nun wieder ändern. Dabei setzen die Verantwortlichen beim TSV die Hoffnung in diesen Jahrgang, der in Zukunft wieder für einen Aufschwung sorgen soll.
Am anderen Ende dieser Entwicklung ist mittlerweile die Spvgg Giebelstadt, die eine junge dynamische Mannschaft aufbietet und sich auch vom frühen Gegentreffer durch einen laut Spielertrainer Christian Steinmetz vermeidbaren Elfmeter in der dritten Minute nicht aus der Ruhe bringen ließ. Dan verwandelte zur Lengfelder Führung, die Noah Ratsch und Robert Jakob aber schon nach 27. Minuten gedreht hatten.
Kuriose Treffer für Giebelstadt
Besonders kurios war dabei der Treffer zum 2:1. Während der Trinkpause erklärte Steinmetz den Spielzug, den Jakob frei vorm Lengfelder Keeper vergoldete. Eine Kopie war später das 4:2 für die Spvgg, das ebenfalls direkt im Anschluss an die Trinkpause in der zweite Halbzeit fiel.
Wer den Kader der Giebelstädter, deren Trainer Martin Lang im Sommerurlaub weilte, genau studiert, wird über den Namen Andreas Binner im Tor stolpern. Der ehemalige Schweinfurter ist eine Torwart-Legende in der Region und pendelt derzeit regelmäßig aus Bamberg zum Training. "Wir kennen uns schon aus der gemeinsamen Zeit beim Würzburger FV", sagte Spielertrainer Steinmetz nach der Partie.
Weil die Giebelstädter einige Abgänge und Verletzungen auf der Torwartposition zu beklagen hatten, leistet Binner einen Freundschaftsdienst. "Ich glaube, er hat auch wirklich Spaß mit unserer jungen Mannschaft", vermutet Steinmetz, der am Ende einen 4:2-Erfolg bejubeln durfte, der durchaus noch höher hätte ausfallen können.
Fußball: Kreisliga Würzburg 1, Männer
TSV Lengfeld – Spvgg Giebelstadt 2:4 (1:2).
Lengfeld: Siever – Tanriverdi, Akdeniz, Thein, Janun – Mehari, Ouattara, Heckelmann, Shala – Dan, Szabo. Eingewechselt: Yalcin (37), Celic (79.), Duna (84.), Hazrati (87.).
Giebelstadt: Binner - Balthasar, Steinmetz, Endres, L. Fürst - Ratsch, Daoud - Jakob, Pfarr, V. Fürst - Dill. Eingewechselt: Hirsch (48.), Rauh (72.), Mundl (83.), Türker (89.).
Schiedsrichter: Sahin Yildiz (Mensengesäß). Zuschauende: 110. Tore: 1:0 Cristian Dan (3., Foulelfmeter), 1:1 Noah Ratsch (17.), 1:2 Robert Jakob (25.), 2:2 Cristian Dan (60.), 2:3 Robert Jakob (61.), 2:4 Lukas Dill (69.).