Mittwochnachmittag, der Tag nach der 0:2-Niederlage beim VfL Osnabrück. Die Drittliga-Fußballer der Würzburger Kickers waren noch in der Nacht mit dem Bus nach Hause gekommen. Ein leichter Dauerlauf am Main in Randersacker sollte die müden Kicker munter machen. Schließlich steht ja schon an diesem Freitag (19 Uhr) das Heimspiel gegen den SC Freiburg II an – erstmals sind in der Rückrunde in Würzburg dann auch Zuschauer zugelassen.
"Marvin, wir brauchen dich!"
Das Bild von den geprügelten Hunden war nicht ganz unpassend, wenn man sah, wie die Spieler im leichten Schneefall nach ihrem Lauf wieder in die Kabine schlurften. Der bordeauxrote SUV, der kurz darauf vor dem Randersackerer Sportzentrum am Sonnenstuhl vorgefahren war, stach heraus aus dieser wintergrauen Tristesse. Selbst im Vergleich zu den ebenfalls nicht gerade bescheidenen Karossen, die sonst noch dort parken, fährt Marvin Pourié eines der größten Autos. Der suspendierte Angreifer ließ sich diesmal ausnahmsweise bringen, stieg unter anderem mit auffälligen Stiefeln modisch durchaus extravagant gekleidet aus und ging in Richtung der Kabine. Einer der Kiebitze, der die Übungseinheiten regelmäßig besucht, rief unter dem Eindruck der letzten vier Niederlagen in Serie: "Marvin, wir brauchen dich!" Der Angesprochene drehte sich um: "Die Verantwortlichen laufen hier doch herum." Will heißen: Er wäre ja bereit.
Seit Jahresbeginn geht das nun so: Pourié trainiert alleine. Mal wie am Mittwoch nach dem restlichen Team oder wie an diesem Donnerstag davor. Dann wirft Assistenztrainer Philipp Eckart ihm Bälle zu oder Torwartcoach Marco Langner übernimmt das. Schüsse, Sprints, Dribblings – jeder kann sehen, dass Pourié fit ist, bereit für den nächsten Einsatz.
Wie lange das noch so geht? Kommende Woche schließt das Winter-Transferfenster. Wenn der 31-Jährige dann nicht einen neuen Klub hat, bleibt dem sportlich taumelnden Tabellenvorletzten nicht nur einer der absoluten Top-Verdiener auf der Gehaltsliste, sondern auch ein Thema erhalten, dass die Verantwortlichen am liebsten längst beenden würden. "Marvin Pourié wird für die Kickers nicht mehr spielen", sagte Vorstandsvorsitzender Christian Jäger in der Halbzeitpause der Partie in Osnabrück ins Mikrofon des übertragenden Internet-Senders. Das war dann wohl endgültig.
Vergiftetes Klima zwischen Pourié und der Mannschaft
Sportdirektor Sebastian Neumann hatte gegenüber dieser Redaktion am vergangenen Wochenende die Entscheidung gegen Pourié mit vielen Gesprächen begründet, die er geführt habe. Die Stimmung zwischen dem Stürmer und Teilen der Mannschaft ist offenbar derart vergiftet, dass die sportliche Leitung keine andere Möglichkeit sieht, als so zu handeln, wie sie es tut. Fragt man nach den Hintergründen, kommt aus dem Klub keine klare Antwort. Einen großen Knall, einen echten Skandal, der eine Zusammenarbeit mit Pourié unmöglich macht, hat es offenbar nicht gegeben. Es soll vielmehr eine Menge an vermeintlichen Kleinigkeiten sein, die das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Von verpassten Terminen und vom beleidigenden Umgangston ist zu hören. Fest steht nach Informationen dieser Redaktion: Der Mannschaftsrat um Kapitän Hendrik Bonmann war vor dem Heimspiel gegen 1860 München vorstellig geworden, forderte die Ausbootung Pouriés. Seitdem wird der Angreifer nicht mehr berücksichtigt.
Kaum Torgefahr
Und die Kickers haben in ihrer schwierigen Situation ein Problem mehr. Denn wie soll man das erklären? Seit Pouriés Suspendierung lautet die Bilanz aus vier Spielen: Null Punkte, 1:9 Tore. Dabei war der Stürmer, dem nach einigen Skandälchen ähnlicher Art bereits vor seiner Verpflichtung ein entsprechender Ruf vorauseilte, unter Trainer Danny Schwarz erst so langsam in Form gekommen. Seit der den Job von Torsten Ziegner übernommen hatte, hatte Pourié in acht Spielen vier Treffer erzielt und zwei aufgelegt. Eine Torgefahr, die den Kickers nun abgeht. Und so dürfte die Diskussion um den verschmähten Angreifer auch mit Jägers Urteil vom Mittwoch nicht enden. So lange Pourié einsam weitertrainiert und so lange die Kickers nicht treffen, bleibt das Thema aktuell. Einen möglichen Wechsel zum österreichischen Erstligisten FC Flyeralarm Admira hat Pourié, nach Informationen dieser Redaktion, ausgeschlagen.
An diesem Freitag gegen Freiburg könnte erstmals Leihstürmer André Becker von Beginn an zum Einsatz kommen. Viel Zeit, sich einzugewöhnen, bleibt dem 25-Jährigen, der bei Jahn Regensburg in dieser Saison nicht zum Zug kam, nicht. Die Zeit, um die Trendwende zu schaffen, scheint den Kickers langsam davonzulaufen. Auch Mittelfeldspieler Marvin Stefaniak wartet noch auf seinen ersten Startelfeinsatz. Die letzten Trümpfe der Rothosen müssen nun stechen.
Pourie Tore schießt. Ich habe ein paar Spiele in Erinnerung, da hat er aus wenigen Metern nicht das leere Tor getroffen.
Zitat: "Pourie haut sich rein, macht Tore".
Er hat 4 Tore in 15 Spielen gemacht. Eine Trefferquote, die für mich nicht für das Herumreißen des Ruders spricht. Und wenn ich an die Chancen zu Saisonbeginn denke, die er versemmelt hat, war das nicht besser, als es die anderen Angreifer jetzt machen.
Wir sind hier nicht bei einer Häkelstunde, sondern beim Fussballtraining und da muss es unter erwachsenen Männern in einer Trainingseinheit auch mal etwas lauter zu gehen und danach ist entweder alles vergessen oder es wird sich ausgesprochen, alles andere ist “Kindergarten”.
was passiert ist, alles andere ist Spekulation und dient nicht der Wahrheit! Die Posse endet am kommenden Montag und das ist gut so!
Wo anders würde in so eine Lage wie die Kickers sind Mal klardext geredet und der Junge wurde wieder spielen weil Mann ihn braucht.
Aber in Wü. Haben sie es nicht nõtig
Sie werden fürs Fußball spielen bezahlt , fürs gewinnen und um Tore zu schießen.
Da ist der einzige Stürmer, der treffen könnte und die wollen keine Teilnahme .
Grenzt schon an Arbeitserweigerung aber nicht an einer professsionellen Einstellung.