Nach dem 3:1-Sieg beim SV Meppen im Debüt nach der Corona-Pause und der 0:1 verloren gegangenen Geisterspiel-Heimpremiere gegen den FC Magdeburg setzen die Rothosen bei den Löwen ein Ausrufezeichen und gewinnen verdient mit 2:1. Die Akteure in der Einzelkritik:
Eric Verstappen (Rückennummer 33)
Der Ersatz für den verletzten Vincent Müller machte seine Sache - wie bereits nach seiner Einwechslung gegen Magdeburg am Dienstag - ausgezeichnet. War stets ein sicherer und vor allem lautstark dirigierender Rückhalt - und hielt was zu halten war. Der Ausgleich war es nicht. Note: 2
Frank Ronstadt (34)
Widmete sich auf seiner rechten Seite vornehmlich der Defensivarbeit. Oder musste es, weil die Löwen vor allem in Halbzeit eins viel Druck machten. In seinen Offensivbemühungen auch in Hälfte zwei recht schüchtern. Half beim Jubel übers 2:1, ein beindruckendes Zeichen zu setzen (siehe Fabio Kaufmann). Note: 3
Hendrik Hansen (14)
Wie zuletzt eine sehr zuverlässige Vorstellung in der Vierer- bzw. Fünferkette (siehe Daniel Hägele). Gewohnt sparsam damit, sich in den Spielaufbau kreativ einzubringen - trotzdem eine sehr solide Vorstellung, in der er gemeinsam mit Hägele und Schuppan den Löwen-Schränken Mölders und Bekiroglu kaum Entfaltungsmöglichkeiten gestattete. Note: 3
Sebastian Schuppan (27)
Souverän, unaufgeregt, ordnend - kurzum: Erfüllte also seine Aufgabe als Kapitän und Abwehrchef meist ohne Fehl und Tadel. Verständlicherweise wesentlich weniger Offensivaktionen als noch am Dienstag gegen Magdeburg. Note: 2,5
Robert Herrmann (38)
Der Doppeltorschütze des Pfingstsamstags in Meppen durfte erstmals seit der Corona-Pause wieder von Anfang an ran und ersetzte Leroy Kwadwo, dem Kickers-Trainer Schiele diesmal eine komplette Pause gönnte. Hinten sehr solide und robust, vorne relativ selten zu finden, leitete aber das Siegtor mit ein. Note: 2,5
Daniel Hägele (22)
Der zweifache Vater pendelte beständig zwischen dem defensiven Mittelfeld und der Abwehrkette. Phasenweise, vor allem in der ersten Halbzeit, ließ er sich immer wieder zwischen Hansen und Schuppan fallen und gab so den fünften Mann in der Abwehrkette. Deshalb mit eher weniger Impulsen nach vorne, aber seine Ruhe an der Kugel und seine Übersicht stabilisierte die Defensive enorm und sorgte oft auch für einen strukturierten Aufbau. Note: 2
Fabio Kaufmann (7)
Der Mann des Spiels. Erhöhte sein Trefferkonto dieser Spielzeit auf zehn - und ging in die Knie. Sein Anti-Rassismus-Torjubel nach dem 2:1 zeigte, dass der Deutsch-Italiener selbst im Überschwang der Gefühle offenbar nicht ausschließlich an sich und den Erfolg denkt. Beeindruckend. Bekam den Führungstreffer freilich von 60-Keeper Hiller geschenkt, sei's drum! Auch sonst viel unterwegs und wie eigentlich immer an Eifer kaum zu überbieten. Note: 1
Dave Gnaase (8)
Wühlte und wühlte und wühlte. Hatte einen echten Knochenjob im defensiven Mittelfeld - und hielt seine auch oft hin. Die Akzente im Offensivspiel wären sicherlich ausbaufähig gewesen - aber das war in dieser Partie nicht wirklich seine Aufgabe. Note: 2,5
Patrick Sontheimer (12)
Musste nach seiner doch eher durchwachsenen Vorstellung gegen Magdeburg erstmal auf der Bank Platz nehmen und durfte erst nach einer guten Stunde für den abgearbeiteten Gnaase auf den Rasen. Ersetzte ihn adäquat und half, den Sieg zu sichern. Note: 3
Simon Rhein (30)
Durfte diesmal von Beginn an mittun, und hatte dann auch erst einmal vornehmlich mit defensiven Kärrnerarbeit zu tun - obwohl er von der Position her sicher für Entlastung sorgen sollte. Dies gelang ihm im zweiten Abschnitt besser, als die Kickers nach dem Ausgleich in der Offensive zwei Gänge zulegten. Note: 3
Dominik Widemann (31)
Ersetzte den wegen eines selten derart überflüssigen Fouls am Mittelkreis gegen Magdeburg mit seiner fünften Gelben bedachten und deshalb gesperrten Albion Vrenezi. Mühte sich eifrig, die Kickers-Offensive im ersten Abschnitt etwas anzukurbeln - meist jedoch ziemlich vergeblich. Viel mehr als ein Fleißbildchen für den Eifer war diesmal nicht drin. Note: 3,5
Luca Pfeiffer (16)
Luca allein im Sturm: Der Einzelkämpfer hatte nach dem zweiten groben Schnitzer von Hiller nach 21 Minuten das 2:0 auf dem Fuß, schoß den Löwen-Keeper aber dann nur an anstatt an ihm vorbei ins leere Tor. Musste kurz vor der Pause wegen offenbar muskulärer Beschwerden im rechten Oberschenkel vom Feld. Note: 4
Dominic Baumann (9)
Kam für Pfeiffer - und tat es ihm nach: Kurz nach der Pause und kurz vor dem Ausgleich hätte er mit dem 2:0 für eine Art Vorentscheidung sorgen können. Nein! Müssen! Frei im Sechszehner schoß er aber Hiller an. Anschließend gewohnt emsig, jedoch ohne gröberes Aufsehen erregende Szene mehr. Note: 3,5
Maximilian Breunig (18)
Der letztjährige Langzeitverletzte mit dem erstaunlichen Comeback vor der Corona-Pause zeigte in der knappen halben Stunde nach seiner Einwechslung mehrfach, warum die Kickers recht viele Hoffnungen in den Teenager setzen. Der Linksfuß kam nach dem 2:1 und belebte die Offensive sichtlich. Konnte aber nicht für die Entscheidung sorgen: Sein erster Versuch wurde vom Torwart pariert, beim zweiten landete der Ball knapp knapp neben dem Pfosten. Note: 2
Yassin Ibrahim (19)
Kam in der Nachspielzeit und durfte noch ein paar kräftezehrende Sprints hinlegen. Ohne Note
Niklas Hoffmann (3)
Siehe Yassin Ibrahim - nur ohne die Sprints. Ohne Note