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Würzburg
Der Höhenflug der Würzburg Baskets geht ungebremst weiter
In Oldenburg spielen Würzburgs Erstliga-Korbjäger in selten erlebter Dominanz auf. Was für die Schützlinge von Sasa Filipovski nach dem 96:76-Sieg möglich ist.
Auch in Oldenburg auf der Höhe: Die Würzburg Baskets um Otis Livingston II (am Ball).
Foto: Josephine König | Auch in Oldenburg auf der Höhe: Die Würzburg Baskets um Otis Livingston II (am Ball).
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 16.03.2024 02:44 Uhr

Wohin, bitteschön, trägt der aktuelle Höhenflug die Würzburg Baskets noch? Der fast schon surreale Lauf der Bundesliga-Basketballer fand am Samstagabend bei den EWE Baskets Oldenburg mit dem vierten Sieg in Serie, dem 13. aus den letzten 15 Partien, seine ungebremste Fortsetzung. Beim selbsternannten Play-off-Kandidaten, dem letztjährigen Hauptrunden-Vierten und Pokalfinalisten, setzten sich die Gäste in selten erlebter Dominanz vor 6200 Zuschauerinnen und Zuschauern in der ausverkauften EWE Arena auch in der Höhe verdient mit 96:76 (55:35) durch.

Selbst der in seiner Analyse sonst stets betont sachlich und nüchtern daherkommende Sasa Filipovski geriet regelrecht ins Schwärmen angesichts der Darbietung seiner Schützlinge. Der 49-jährige Baskets-Cheftrainer strahlte eine selten erlebte innere Zufriedenheit aus, als er gut eine Stunde nach Spielende bereits im Bus sitzend die 40 Spielminuten rekapitulierte: "Wir haben einfach großartig gespielt. Alle waren gut und haben sich gegenseitig geholfen. Es ist ein toller Erfolg für uns."

Viel zu bekritteln gab es tatsächlich nicht für den sonst so gestrengen Slowenen. Die Würzburger spielten, man kann es nicht anders sagen, über weite Strecken Basketball wie aus einem Guss. Keine vier Minuten waren rum, da hatten sich die Gäste bereits ihre erste zweistellige Führung herausgeworfen (16:5). Der einmal mehr herausragende US-Spielmacher Otis Livingston (20 Punkte, fünf Rebounds, fünf Steals, fünf Assists) hatte dreimal bei drei Versuchen von jenseits der Drei-Punkte-Linie eingenetzt.

Zac Seljaas erzielt neuen persönlichen Liga-Bestwert

Auch der Rest des Teams war früh auf Betriebstemperatur gegen sichtlich beeindruckte und schnell konsterniert wirkende Oldenburger. "Wir waren von Beginn an bereit und sind stark aus der Kabine gekommen", sagte US-Flügelspieler Zac Seljaas, dessen Einsatz bis Mitte der letzten Woche fraglich gewesen war. "Ich lag drei Tage krank im Bett, aber glücklicherweise bin ich rechtzeitig wieder fit geworden." Und wie: Am Ende hatte der 26-Jährige fünf seiner sechs Drei-Punkte-Versuche verwandelt und mit 30 Punkten einen neuen persönlichen Liga-Bestwert aufgestellt. "Ich hatte ein gutes Gefühl, aber unsere Guards machen es mir auch leicht, da sie mich immer wieder in gute Wurfpositionen bringen. Es macht soviel Spaß, Teil dieses Teams zu sein", sagte Seljaas.

Mit 31:17 lagen die Würzburger nach dem ersten Abschnitt vorne, 55:35 stand es bereits zur Halbzeit, kurz vor Ende dritten Viertels gar 73:44. Defensiv waren die Würzburger bissig und bestens eingestellt auf die individuellen Qualitäten der Oldenburger um den letztjährigen Liga-Topscorer DeWayne Russell. Im Angriff rissen sie mit schönen Ballstafetten immer wieder Löcher in die Gäste-Abwehr, die unter dem Druck der Baskets ein ums andere Mal auseinanderfiel wie ein schonend gegartes Pulled Pork.

20 Korbvorlagen und eine Trefferquote von 54 Prozent aus dem Feld sind der statistische Beleg einer geschlossenen Mannschaftsleistung. "Unsere harte Arbeit zahlt sich aus. Und der Mannschaft ist natürlich auch das Selbstvertrauen anzumerken, das sie sich in den letzten Wochen und Monaten erarbeitet hat", sagt Filipovski.

Vielversprechende Aussichten für die Baskets

Was ist noch möglich nach diesem 16. Saisonsieg? Sechs Siege plus der gewonnene direkte Vergleich beträgt der Vorsprung der Würzburger auf die Oldenburger, die als Elfte den ersten Nicht-Play-In-Platz belegen. Die Saisonverlängerung scheint somit gewiss. Und auch die Aussicht, als eines der Top-Sechs-Teams direkt in die Play-offs zu rutschen, als Vierter sogar mit Heimvorteil im Viertelfinale, erscheint zunehmend im Bereich des Möglichen.

Die nächsten Schritte in diese Richtung können die Würzburger in dieser Woche machen. Am Mittwoch (20 Uhr, tectake-Arena) steht das Nachholspiel des ersten Spieltags gegen die BG Göttingen an. Am Sonntag sind um 15.30 Uhr an gleicher Stelle die Hamburg Towers zu Gast in Würzburg.

Basketball, Bundesliga, Männer
EWE Baskets Oldenburg – Würzburg Baskets 76:96 (17:31, 18:24, 13:18, 28:23)


Oldenburg: Brown Jr. 12/2 Dreier, Russell 12, Crandall 11, Agbakoko 11 (8 Rebounds), Wank 11/3, Pjanic 9/1, Izundu 5, DiLeo 3/1, Schoormann 2, Chapman, Williams, Hemschemeier (nicht eingesetzt).
Würzburg: Seljaas 30/5, Livingston 20/4, Perry 11/3, Washington 11/2, Bess 11/1, Klassen 9, Welp 4, Ugrai Hoffmann, Brown (nicht eingesetzt).
Rebounds: 29 – 33
Vorlagen: 17 - 20
Ballverluste: 12 – 12
Treffer aus dem Feld: 28/57 (49 %) – 33/61 (54 %)
Dreier: 7/24 (29%) – 15/30 (50 %)
Freiwürfe: 13/24 (54 %) – 15/19 (79 %)
Zuschauende: 6200

 
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