Der FV 04 Würzburg hat mit großem Kampf sein Heimspiel gegen die SpVgg SV Weiden mit 2:1 (2:0) gewonnen. Obwohl die Gäste aus der Oberpfalz nach ihrem Anschlusstor Mitte der zweiten Halbzeit mächtig auf den Ausgleich drängten, hielt der FV diesem Anrennen stand.
"Wenn es noch einen Beweis gebraucht hat, dass diese Truppe charakterlich mehr als intakt ist – hier ist er", sagte ein glücklicher FV-Trainer Harald Funsch.
Schiedsrichter nimmt nach Rücksprache mit Assistenten Elfmeter zurück
Erneut vier Änderungen nahm er nach dem turbulenten 3:5 von Ammerthal am vergangenen Sonntag in der Startelf vor. Moritz Lotzen kehrte nach auskurierter Verletzung in diese zurück, auch Essa Ganes und Nicolas Reinhart standen zur Verfügung und Triandafil Ceraj ersetzte den verletzten Julian Wild.
Aufregung gab's, als David Drösler ein vermeintliches Foul an Erol Özbay begangen hatte. Der Schiedsrichter ließ sich erst von der Schwalbe des Weideners täuschen, deutete zu Dröslers Entsetzen auf den Elfmeterpunkt. Jedoch holte sich der Unparteiische beim Assistenten eine zweite Meinung ein und korrigierte seine Entscheidung (12.).
Die Nullvierer verlagerten ihr Offensivspiel auf die Flügel, da Weiden wie erwartet – Funsch hatte den Gegner gegen Neumarkt unter die Lupe genommen – den Weg durch die Mitte mit zusätzlichen Spielern der Außenbahnen versperrte. Nach vorne kam der FV vor allem über die rechte Seite, auf der Marc Hänschke und Essa Ganes oft freie Bahn hatten. "Wir haben eine Woche lang nur das Spiel über außen trainiert", verriet Funsch.
Simon Schäffers Schuss rutscht dem Torhüter auf nassem Boden durch
Chancen gab's auf beiden Seiten lange Zeit nicht, mehr als eine halbe Stunde spielte sich das Geschehen zwischen den Sechzehnern ab, was nicht etwa auf einen mangelnden Angriffswillen hindeutete, sondern auf die harte Arbeit, welche besonders die Nullvierer um den und am eigenen Strafraum verrichteten.
Die individuelle Klasse der Weidener zeigte sich, wenn beispielsweise Fatih Boynuegrioglu über 40 Meter marschierte oder David Bezdicka einen scharf vor das Tor getretenen Freistoß nur um Haaresbreite mit dem Kopf verpasste (38.).
Und doch brannte der FV in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit ein kleines Chancenfeuerwerk ab. Die abgewehrte Flanke Hänschkes landete am Fünfer vor Ganes' Füßen, doch Verteidiger Felix Behnke sprang ihm in den Schuss (40.). Nachdem Weidens bis dato kaum geprüfter Torhüter Lukas Kycek einen flatternden Fernschuss Hänschkes noch über die Latte gelenkt hatte (43.), ließ er Simon Schäffers Schuss aus 20 Metern auf glitschigem Rasen unter sich durch ins Tor rutschen (45.).
Constantin Schmitts Flanke von links flitzte zu schnell für Ganes, der sie noch zu erreichen versuchte, am Tor vorbei, so dass er ins Leere sprang (45.+1). Nach diesen Gelegenheiten entsprach die 1:0-Führung der Blauen zum Seitenwechsel auch ihrem Chancenplus. Die Oberpfälzer führten zwar häufiger den Ball, doch gelang es ihnen zu selten, gegen aufmerksam und aggressiv verteidigende Nullvierer für Torgefahr zu sorgen.
Bezdicka erzielt mit seinem siebten Saisontor den Anschlusstreffer
Kaum hatte die zweite Halbzeit begonnen, klatschte Hänschkes wuchtiger Gruß aus 35 Metern gegen die Latte, sprang aber einen Meter vor der Torlinie auf – kein Wembley an der Mainaustraße (51.). Doch durften die Zellerauer nicht nur raunen, sondern kurz danach auch jubeln, als Triandafil Ceraj nach einem Konter Ganes' Hereingabe zum 2:0 versenkte (53.).
Weidens Anschlusstor Mitte der zweiten Halbzeit durch David Bezdicka (65.) hielt die Partie zwar bis zur letzten Minute noch offen, wobei die vehement auf den Ausgleich drängenden Gäste nur durch Fernschüsse und Freistöße aussichtsreich vor das gegnerische Tor kamen. Da reagierte der eine oder andere Akteur auf Seiten der Gäste zunehmend gereizter ob dieses ekelhaft galligen Gegners.
Für die Schlussoffensive geht auch Weidens Torhüter mit nach vorne
Die zum Ende hin immer offensiveren Gäste luden die Heimelf zum Kontern ein, doch der finale Akt dieser intensiven Partie spielte sich vor dem Würzburger Tor ab, als Weiden bei einer letzten Ecke mit elf Mann den gegnerischen Strafraum belagerte, Torhüter Kycek sogar Flanken schlug, doch jeder Versuch, den Ball ins Tor der Blauen zu bugsieren, an deren Gegenwehr scheiterte.
"Wir mussten für dieses Spiel über unsere Grenzen gehen", erklärte Funsch und fügte an: "Das haben alle gemacht." Mehrere Spieler seien in den letzten Minuten von Krämpfen geplagt worden. Sich zu kurieren, dafür haben sie nun eine Woche Zeit. Das nächste Auswärtsspiel am Samstag, 3. September, führt den FV zum großen Rivalen der vergangenen Saison, dem aktuell punktgleichen ASV Cham.
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