
Bilal Arheel spielt bei der SG Waigolshausen/Theilheim/Hergolshausen II. Dort gilt er als hervorragender Techniker im Mittelfeld, der auch das Risiko eines Beinschusses nicht scheut. 2016 kam er aus dem Kriegsgebiet in Syrien nach Deutschland. Im Steilpass-Interview spricht er über seine Flucht, seinen Youtube-Kanal und den Unterschied zwischen syrischem und deutschem Fußball.
Bilal Arheel: Mein Trainer Stefan Ruhl. Er ist Trainer der zweiten Mannschaft der SG Waigolshausen/Theilheim/Hergolshausen II.
Arheel: Im September 2015 bin ich mit meiner Frau und unseren damals sechs Monate alten Zwillingen aus Syrien kriegsbedingt geflohen. Wir wurden zunächst in Würzburg bei einer deutschen Familie untergebracht. Danach haben wir, vermittelt durch das Sozialamt, unsere Wohnung in Waigolshausen gefunden, die wir bis jetzt bewohnen. Thomas Klein und Jochen Ziegler haben mich 2016 beim TSV Waigolshausen aufgenommen. Ich bin den beiden sehr dankbar für ihre Hilfe. Beim TSV spiele ich bis heute.
Arheel: Seit 2020 arbeite ich als Werbetechniker. Wir arbeiten im Team. Diese Arbeit ist interessant für mich.
Arheel: Die Freiheit und Sicherheit in Deutschland sowie das gesellschaftliche und soziale Klima in Deutschland sind für uns sehr bedeutend. Unsere Kinder haben im Kindergarten Deutsch gelernt, sie sprechen auch untereinander Deutsch. Die Zwillinge gehen auch sehr gerne in die Schule. Deutschland ist zu unserer neuen Heimat geworden, deshalb wollen wir hier bleiben.
Arheel: Ja, ich habe schon als Kind dort angefangen und die gesamte Jugend in Syrien Fußball gespielt.
Arheel: Der große Unterschied ist, dass es in Syrien Fußball-Mannschaften nur in den Städten gibt. Trotzdem sammeln sich die Jugendlichen überall und spielen in ihrer Freizeit Fußball. In Deutschland hat jede Gemeinde ihren Fußballverein. Das ist hier alles viel systematischer organisiert und gefördert.
Arheel: Wenn es im Ort in Syrien eine Mannschaft gibt, sind die Spieler auch dort sehr stolz auf ihren Verein. Ich fühle mich in Deutschland wohl in meinem Klub und halte ihn hoch.
Arheel: Ja, das mit den Beinschüssen stimmt. Auf Arabisch heißt das "Bedah". Beinschüsse machen Spaß und täuschen den Gegner.
Arheel: Mein siebenjähriger Sohn spielt auch schon Fußball, schaut gern zu, wenn ich spiele und versucht, mich nachzuahmen. Wir sind beide stolz aufeinander.
Arheel: Aktuell habe ich nicht so viel Zeit, deswegen kann ich gar nicht so viel dazu sagen. Aber es ist ein Hobby von mir, dem ich in der Freizeit nachgehe. Ich kenne sehr viele Vereine und Spieler vor allem aus den Medien. Das Analysieren nehme ich ernst und es macht mir Spaß.
Arheel: Wegen meiner Fachkenntnisse habe ich über Tausend Follower.
Arheel: Ich spiele Johannes Keller an. Mir ist zu Ohren gekommen, dass er bereits für alle drei Vereine unserer Spielgemeinschaft Waigolshausen/Theilheim/Hergolshausen aktiv war. Darüber hinaus ist er Schiedsrichter und damit ein wichtiger Teil des Fußballs.