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Basketball: Bundesliga
Baskets: Nils Haßfurther wartet noch auf Punkte
Warum der 20-Jährige dennoch fester Bestandteil in der Rotation von Cheftrainer Denis Wucherer und sich bei s. Oliver Würzburg schnell zurechtgefunden hat.
Zwölfmal hat Nils Haßfurther (der auf diesem Bild vom 27. Oktober Münchens Maodo Lo davon läuft) im bisherigen Saisonverlauf auf den Korb geworfen, doch die ersten Bundesliga-Punkte lassen noch auf sich warten.
Foto: Silvia Gralla | Zwölfmal hat Nils Haßfurther (der auf diesem Bild vom 27. Oktober Münchens Maodo Lo davon läuft) im bisherigen Saisonverlauf auf den Korb geworfen, doch die ersten Bundesliga-Punkte lassen noch auf sich warten.
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 22.08.2022 17:02 Uhr

s. Oliver Würzburg – Syntainics MBC
(Samstag, 18 Uhr, s.Oliver Arena)

Als sich der Großteil der Mannschaft nach der morgendlichen Einheit bereits aus der Trainingshalle verabschiedet hat, noch ein paar Eisen im Kraftraum stemmt oder sich in die Hände von Physiotherapeut Ronny Frank begibt, hat Nils Haßfurther noch nicht genug vom roten Kunstleder. Zusammen mit Jordan Hulls und Skyler Bowlin wirft der 20-Jährige im Stakkato von jeder erdenklichen Position hinter der Drei-Punkte-Linie. Gut 20 Minuten dauert die Extra-Schicht des Trios: "Das machen wir nach jedem Training, bis jeder 25 Dreier getroffen hat", erklärt Haßfurther, der sich nicht ganz zufällig die beiden US-Guards ausgesucht hat: "Beide sind extrem gute Shooter. Sich in jedem Training mit ihnen zu messen und zu werfen, bringt mich enorm weiter."

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Im Sommer hat Haßfurther bei Basketball-Bundesligist s. Oliver Würzburg einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben, und der gebürtige Bamberger hat sich schnell eingefunden bei seinem neuen Klub und im neuen Umfeld: "Das Team hat mich super aufgenommen, auch Würzburg als Stadt ist toll.  Wir haben gute Charaktere im Team, es macht viel Spaß." Vergangene Spielzeit war der U 20-Nationalspieler mit den Nürnberg Falcons aus der ProA in die Bundesliga aufgestiegen, trug mit durchschnittlich 25 Spielminuten maßgeblich dazu bei. Jedoch scheiterte der Klub an den wirtschaftlichen Hürden der BBL, blieb zweitklassig. Für Haßfurther jedoch erfüllte sich der Traum vom Sprung ins Oberhaus. "Das war mein Ziel und der nächste logische Schritt für mich in meiner Entwicklung."

Zweigleisige Planung

Dabei hatten die Baskets ursprünglich zweigleisig mit Haßfurther geplant, ihn auch mit einer Doppel-Lizenz für Einsätze im drittklassigen ProB-Farmteam ausgestattet. Doch dort wird der 1,84-Meter-Mann wohl nur aushilfsweise zum Einsatz kommen. "Wir haben früh in der Vorbereitung gesehen, wie abgeklärt er bereits für sein junges Alter spielt und waren uns sicher, dass er sofort in der Bundesliga spielen kann", sagt Baskets-Cheftrainer Denis Wucherer. Fast elf Minuten Einsatzzeit erhielt Haßfurther in den ersten fünf Liga-Partien durchschnittlich pro Spiel, ist fester Bestandteil in Wucherers Rotation und stand im Franken-Derby in Bayreuth sogar in der Start-Fünf. Anpassungsprobleme? Nahezu Fehlanzeige!

Nils Hassfurther am 13. Oktober in der Partie gegen medi bayreuth (im Bild: Bryce Alford).
Foto: Heiko Becker | Nils Hassfurther am 13. Oktober in der Partie gegen medi bayreuth (im Bild: Bryce Alford).

"Klar ist alles schneller und physischer, haben die Spieler individuell mehr drauf und ist das Spiel insgesamt athletischer und auf einem höheren Niveau. Aber ich habe mich schnell zurechtgefunden", sagt Haßfurther, der neben den regulären Übungseinheiten bei den Baskets auch noch zusätzlich individuell mit Dirk-Nowitzki-Mentor Holger Geschwindner trainiert. "Ich schaue, wie es sich mit dem Training hier vereinbaren lässt. Aber es ist ja nicht weit, es sind ja nur knapp 50 Minuten nach Bamberg. Vor allem an freien Tagen arbeite ich mit Holger zusammen." Übrigens nicht wie Nowitzki in der fast schon legendären Rattelsdorfer Mehrzweckhalle, sondern in der alten Brauerei-Halle in Bamberg, die mittlerweile auch mit einem Parkettboden versehen ist, wie Haßfurther lächelnd betont.

Wucherer glaubt an seinen Youngster

Bleibt eigentlich nur ein Makel, den es nach den ersten Erstliga-Einsätzen zu tilgen gilt: Zwölfmal hat Haßfurther im bisherigen Saisonverlauf auf den Korb geworfen, doch die ersten Bundesliga-Punkte lassen noch immer auf sich warten. "Es ist schwierig zu sagen warum, vielleicht ist es ein bisschen Kopfsache", rätselt der Spielmacher ob seiner Abschlussschwäche. Für seinen Chef ist die mangelnde Treffsicherheit jedoch kein Grund zur Sorge: "Da ist Teil seiner Entwicklung. Nils muss sich mit seiner Größe und seinen Fähigkeiten in der BBL eben erstmal behaupten und zurechtfinden", sagt Wucherer, der felsenfest davon überzeugt ist, "dass bei ihm der Knoten demnächst platzen wird. Der Junge braucht einfach mal zwei, drei Würfe, die reinfallen, und dann wird er auch regelmäßig für uns punkten. Denn er hat bei uns nach Jordan Hulls vielleicht den stabilsten Wurf im Team. Und das wird er demnächst auch aufs Feld bringen, da bin ich ganz sicher." Vielleicht ja schon an diesen Samstag, gegen den MBC, der bislang die schwächste Abwehr der Liga aufweist (lesen Sie dazu auch die  "Starting5"). "Schön wär’s", sagt Haßfurther lachend, und ergänzt gelassen: Aber ich mache mir keinen Stress, das kommt schon. Ich habe ja schon gezeigt, dass ich weiß, wo der Korb hängt."

Karten für die Partie gegen Syntainics MBC gibt es im Online-Shop des Klubs auf der Homepage unter www.soliver-wuerzburg.de/tickets und an der Abendkasse, die ab 16.30 Uhr geöffnet sein wird.

Wer kommt für Brekkott Chapman?
Mit wohl unveränderter Aufstellung gegenüber dem respektablen Auftritt gegen Meister FC Bayern München (82:90) wird s. Oliver Würzburg (8. Platz/4:6 Punkte) gegen das Team aus Sachsen-Anhalt (14./2:8) antreten. Die Bemühungen um einen Ersatz für den Langzeit-Verletzten US-Flügelspieler Brekkott Chapman (Meniskus) dauern  unvermindert an, zum Abschluss sind die Baskets bislang allerdings nicht gekommen – und werden es aller Voraussicht nach auch nicht bis zur anstehenden Partie. "Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass es bisher nicht geklappt hat", sagt Cheftrainer Denis Wucherer, und ergänzt: "Wir sind weiter geduldig, weil wir noch 27 Spiele vor uns haben und es ein Spieler sein muss, der gut zu uns passt und mit dem wir die Chance haben, erfolgreich zu sein. Wir denken aber, dass wir mit der Besetzung der letzten drei Spiele auch gegen den MBC eine gute Chance haben."
Als Wunschkandidat gilt weiterhin Junior Etou, der aktuell noch beim französischen Erstligisten Chorlet unter Vertrag steht. "Aber es gibt einen Plan B, wenn es nicht klappen sollte", sagt Wucherer. Der MBC seinerseits ist unter der Woche auf dem Transfermarkt aktiv geworden und hat David Brembly von Liga-Konkurrent Ludwigsburg zurückgeholt, wohin er erst im Sommer gewechselt war.
 
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