Die Neuzugänge heißen Joshua Obiesie, Nils Haßfurther und Rytis Pipiras: Im Kader der TG s.Oliver Würzburg für die Saison 2019/20 in der ProB Süd gibt es kaum Veränderungen im Vergleich zur Vorsaison, als die Basketball-Mannschaft von Trainer Eric Detlev die mit Abstand meisten Spielminuten für deutsche Spieler der gesamten Liga hatte. Im Ranking der besten Nachwuchs-Standorte in der ProB landete das Würzburger Farmteam unter anderem deshalb in der vergangenen Saison auf Platz zwei hinter dem FC Bayern München. Auch in der nun beginnenden Spielzeit werden die jungen deutschen Spieler auf ihrem Weg zu höheren Aufgaben bei der TG s.Oliver Würzburg wieder voll im Fokus stehen.
„Wir haben eine große Konstanz im Kader und kaum Neuverpflichtungen“, sagt Coach Detlev, der nur von zwei Zugängen spricht: Joshua Obiesie spielte bekanntlich bereits in der vergangenen Saison im Fiba Europe Cup und in der Bundesliga für s.Oliver Würzburg. Der U-20-Nationalspieler steht mit seinen 19 Jahren ab sofort auch mit Doppellizenz für das ProB-Team zur Verfügung: „Joshua ist ein alter Bekannter, der einen aufregenden Sommer mit einigen Höhen und Tiefen hinter sich hat.“ Zusammen mit Neuzugang Nummer zwei hat Obiesie nach seiner Teilnahme am NBA-Draft mit der deutschen U-20-Nationalmannschaft im Juli die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft gewonnen.
Nils Haßfurther gelang dieses Kunststück nach der Heim-EM ein Jahr zuvor bereits zum zweiten Mal – der 20-jährige Spielmacher wechselte von ProA-Vizemeister Nürnberg Falcons nach Würzburg, nachdem den Mittelfranken trotz sportlicher Qualifikation der Bundesliga-Aufstieg verwehrt blieb.
„Nils ist ein absoluter Gewinn für unser Programm, er konnte in Nürnberg in der ProA absolut überzeugen. Er und Joshua sind in erster Linie für die BBL eingeplant, werden aber sicherlich auch ihre Minuten in der ProB bekommen, um uns voranzubringen“, so Detlev. Ob Haßfurther, der auch als Vertretung für den längerfristig verletzten Badu Buck verpflichtet wurde, bereits beim Saisonstart eingesetzt werden kann, ist fraglich: Er hat sich beim Trainingslager der Bundesliga-Mannschaft in Bormio eine Knöchelverletzung zugezogen.
Zeitiger Klassenerhalt als Ziel
„Unser Hauptziel ist es nach wie vor, deutsche Spieler zu entwickeln und ihnen in der ProB viel Spielpraxis zu geben. Wir wollen unsere jungen deutschen Spieler in der nächsten Saison in der BBL spielen sehen“, betont Detlev, der sportlicher Koordinator des gesamten Würzburger Nachwuchsprogramms ist. Außerdem will die TG s.Oliver Würzburg so frühzeitig wie möglich den Klassenerhalt in der Tasche haben – nach zwei Spielzeiten in der Relegation in diesem Jahr am besten durch die Qualifikation für die ProB-Play-offs.
Einen Personalwechsel gab es auf der Ausländerposition: Nach Sienko und seinem Nachfolger Justin Smith, beide US-Amerikaner, in der vergangenen Saison setzt Detlev auf einen 24-jährigen ehemaligen Nachwuchsnationalspieler aus dem Baltikum: „Rytis Pipiras hat sämtliche Nachwuchs-Nationalmannschaften in Litauen durchlaufen und bringt daher schon sehr viel mit. Außerdem muss man ihm unser System nicht erklären, weil er auch in Litauen für das Farmteam eines Erstligisten gespielt hat und sich damit identifizieren kann. Er ist ein außergewöhnlicher Athlet und ein vielseitig einsetzbarer Spieler. Und als Litauer weiß er natürlich, wie man Basketball spielt.“
Als einen der wichtigsten Neuzugänge bezeichnet Detlev seinen Co-Trainer Enrico Kufuor, der auch neuer Coach der NBBL-Mannschaft ist: „Er bringt sehr viel Erfahrung aus dem Profigeschäft und aus der Nachwuchsarbeit mit und wird unsere gesamte Nachwuchsarbeit nach vorne bringen.“
Jaschewski kommt aus Göttingen
Mit Dominik Jaschewski wechselte ein weiterer junger Spieler aus Göttingen nach Würzburg. Der 19-Jährige wird bei der s.Oliver Würzburg Akademie sein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren und zum ProB-Kader gehören: „Er ist ein junger Spieler, der im letzten Jahr noch NBBL gespielt hat. Auch er passt, vor allem menschlich, sehr gut in unsere Mannschaft.“
Kapitän des Farmteams bleibt Julian Albus, zusammen mit Tim Eisenberger der erfahrenste Spieler der Mannschaft. Beide sind 27 Jahre alt. Junge deutsche Leistungsträger sind weiter Philipp Hadenfeldt, Fynn Fischer und Jonas Weitzel, die alle auch zum erweiterten Kader von s.Oliver Würzburg gehören. Die deutschen Youngster im Team sind nach wie vor Nils Leonhardt (19 Jahre), Michael Javernik (18) und Julius Böhmer (17), der wegen einer Erkrankung allerdings längere Zeit pausieren muss. „Außerdem gehören eigentlich alle Spieler unserer NBBL-Mannschaft zum erweiterten ProB-Kader“, so Detlev.
Frankenderby zum Saisonstart
Los geht es wie im Vorjahr: Zum Saisonstart ist am Sonntag, 22. September, um 18 Uhr erneut der BBC Coburg zum Frankenderby in der Feggrube zu Gast. Am 22. September 2018 gab es an gleicher Stelle übrigens einen 69:56-Erfolg der Gastgeber gegen die Oberfranken.