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Triathlon
Barcelona, Hamburg, Florida: An diese drei Langdistanzen wird sich Ex-Profi-Triathletin Laura Zimmermann immer erinnern
Die Ironman-WM in Nizza war ihr letztes Rennen. Nun blickt die 34-jährige Würzburgerin zurück auf acht Jahre Profi-Triathlon und ist erstaunt, wie viel sie diese Zeit gelehrt hat.
Nach acht Jahren beendet Laura Zimmermann ihre Karriere als Profi-Triathletin. Künftig wird sie als Kieferorthopädin arbeiten.
Foto: Benjamin Brückner | Nach acht Jahren beendet Laura Zimmermann ihre Karriere als Profi-Triathletin. Künftig wird sie als Kieferorthopädin arbeiten.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 23.10.2024 02:46 Uhr

Als sie 2016 ihre Karriere als Profi-Triathletin begann, wusste Laura Zimmermann noch nicht, wie sie die folgenden Jahre prägen würden. Alles begann mit dem Norseman. Jenem Wettbewerb, der auch schonmal als "der härteste Triathlon der Welt" bezeichnet wird. 2012, sie war damals als Unterstützerin für Andreas Mergler dabei, entfachte das Rennen in ihr das Feuer für die Langdistanz. 2024, im letzten Jahr ihrer Karriere, lief sie in Norwegen als erste Frau durchs Ziel. Ein unvergessliches Erlebnis.

"Das ist schon eine krasse Lebensschule", sagt sie beim Gespräch in einem Würzburger Café mit Blick auf ihren Sport. Es ist Mitte Oktober, die Ironman-WM in Nizza, ihr letztes Rennen, liegt gerade einmal drei Wochen zurück. Auf Rang 21 kam die 34-Jährige ins Ziel, aber das war nebensächlich. "Mein letztes Jahr als Profi konnte ich nochmal so richtig genießen, weil ich es geschafft hatte, nicht mehr so versteift aufs Ziel zu sein, sondern Freude am Prozess zu haben. Das Ergebnis spielte auf einmal nicht mehr so eine Rolle", beschreibt sie, wie die vergangenen Jahre sie Gelassenheit gelehrt haben.

Beim Ironman Klagenfurt kam Laura Zimmermann 2023 als Dritte ins Ziel.
Foto: Marcel Hilger | Beim Ironman Klagenfurt kam Laura Zimmermann 2023 als Dritte ins Ziel.

Und nicht nur das. Profi-Triathletin sein, das bedeutet auch Unternehmerin sein. "Du bist selbstständig, musst dich um Bürokram kümmern und kreativ sein, zum Beispiel wenn es um die Planung von Projekten mit Sponsoren geht", sagt Zimmermann. Und das in einem Beruf, der mental so anspruchsvoll ist wie nur wenige andere: "Die Hochs sind extrem, aber die Tiefs auch. Das ist ein wahnsinniges Auf und Ab."

Mit bemerkenswerten Momenten. Drei davon sind der jungen Zahnärztin, die künftig als Kieferorthopädin arbeiten wird, besonders im Gedächtnis geblieben:

1. Erste Langdistanz in Barcelona 2019

"An meine erste Langdistanz erinnere ich mich natürlich besonders gut. Zum einen, weil mir sportlich mit Rang zwei gleich ein richtig guter Start in die Profikarriere gelungen ist. Zum anderen, weil es ein sehr emotionales Rennen für mich war. Bei meiner Mutter war gerade zum zweiten Mal Krebs diagnostiziert worden. Sie hatte bei dem Rennen dabei sein wollen, konnte dann aber nicht, weil sie zu diesem Zeitpunkt Chemotherapie machen musste. Immer, wenn es hart wurde, hab' ich an sie gedacht, daran, wie viel größere Probleme sie hat und wie sie diese meistert. Das hat mir geholfen, mich zu pushen. Heute ist meine Mama zum Glück wieder gesund."

Gleich bei ihrer ersten Langdistanz wird Laura Zimmermann 2019 in Barcelona Zweite.
Foto: Getty Images | Gleich bei ihrer ersten Langdistanz wird Laura Zimmermann 2019 in Barcelona Zweite.

2. Sieg beim Ironman in Hamburg 2021

"Dieses Rennen war aus zwei Gründen für mich besonders. Zum einen war es das erste Rennen nach der Corona-Zwangspause. Zum anderen habe ich es gewonnen, obwohl es eigentlich nur mein Ersatzrennen war. Ursprünglich hatte ich bereits zwei Wochen vorher in Finnland starten wollen, war aber krank geworden. Ich war also gar nicht richtig fit, es war kalt und regnerisch. Aber ich wollte das so sehr. Der Sieg war eine echte Willensleistung. Und mit diesem habe ich mich dann auch für meine erste Weltmeisterschaft qualifiziert, die 2022 in St. George ausgetragen wurde."

3. Qualifikation in Florida für die Ironman-WM auf Hawaii 2021

"Der Ironman Florida ist ein besonderes Rennen für mich, weil es mein erstes Rennen in Übersee war – und zudem eine sehr stark besetzte Langdistanz. Außerdem hab ich mich dort für die Ironman-WM auf Hawaii qualifiziert und mir damit einen großen Traum erfüllt. Was mir auch positiv im Gedächtnis ist: von diesem Rennen an lief es mit Sponsoren so gut, dass ich mich ab da voll und ganz auf meinen Sport konzentrieren konnte, ohne nebenbei noch arbeiten zu müssen. Florida war quasi mein Sprungbrett."

 
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