
Für den Sportschützen Tobias Meyer aus Rimpar starten am Freitagvormittag die zweiten Paralympischen Spiele. Auf der olympischen Schießanlage in Châteauroux, rund 230 Kilometer südlich von Paris, peilt der 26-Jährige sein erstes paralympisches Finale an. Dorthin schaffen es die besten acht Starter der Qualifikation. Beides findet am selben Tag statt.
Meyer ist wie schon vor drei Jahren in Tokio in zwei Disziplinen dabei. Zunächst schießt er an diesem Freitag drinnen mit der Luftpistole auf die zehn Meter entfernte Scheibe. Am kommenden Mittwoch geht es dann mit der sogenannten Freien Pistole nach draußen, wo die Ziele 50 Meter entfernt liegen. "Ich fühle mich momentan in beiden Disziplinen gut", sagte Meyer unter der Woche. Auf der Tribüne mit dabei sein werden seine Eltern, seine Freundin sowie sein Bruder mit Anhang.
Der rechte Arm von Tobias Meyer ist von Geburt an gelähmt, er schießt mit dem linken Arm. Er ist der einzige Pistolenschütze im deutschen Paralympics-Team, die anderen vier Schützinnen und Schützen aus der Bundesrepublik versuchen sich mit dem Luftgewehr, darunter die mehrfache Medaillengewinnerin Natascha Hiltrop.
Bei den Olympischen Sommerspielen sind die sonst so erfolgsverwöhnten deutschen Pistolen- und Luftgewehr-Schützen trotz guter Platzierungen diesmal leer ausgegangen. "Mal sehen, ob es uns gelingt, eine Medaille zu holen. Ich freue mich jedenfalls, dass es endlich losgeht. Mit den vielen Vorbereitungslehrgängen fühlt sich dieses Jahr schon wie ein komplettes an", sagte Meyer.
Für die Paralympics hatte sich der Rimparer im vergangenen Herbst bei den Weltmeisterschaften in Lima (Peru) qualifiziert. Dort ist er mit der Luftpistole ins Finale gekommen und wurde Siebter. Seit Tokio konnte sich Meyer auch mehrere deutsche Meistertitel sichern – und landete bei der EM in diesem Jahr im spanischen Granada ebenfalls weit vorne. Die großen Favoriten bei den Paralympics kommen aus Asien.