Wieder hat sich die Reise ins knapp 11.000 Kilometer entfernte Lima für den Para-Luftpistolenschützen Tobias Meyer gelohnt. Genau wie vor zwei Jahren sicherte sich der Sportler aus Rimpar in Peru einen Quotenplatz für den olympischen Wettbewerb nächstes Jahr im französischen Châteauroux. "Das war mein Ziel. Von daher bin ich sehr froh", sagt Meyer nach seiner Rückkehr aus Südamerika. "Zudem haben wir heuer mehr von Land und Leuten gesehen, weil es keine Corona-Auflagen mehr gegeben hat."
Für einen Platz ganz vorne hat es für den 25-Jährigen Ende September jedoch nicht gereicht. Während der Linkshänder, dessen rechter Arm seit der Geburt gelähmt ist, in der Disziplin "Freie Pistole" das Finale verpasste, schaffte er es beim diesmal als WM ausgetragenen Wettbewerb auf der 10-Meter-Distanz unter die ersten Acht. Dort gab es dann wie üblich ein Shootout, bei dem nach jeder Runde jemand ausscheidet. Meyer traf es zwar gleich in der zweiten Runde, sodass er Siebter wurde. Doch weil der einzige Konkurrent, der ihm den Quotenplatz hätte streitig machen können, bereits im ersten Durchgang ausschied, qualifizierte sich Meyer für die Paralympischen Spiele. Sie steigen ab Ende August wie kurz zuvor die "regulären" Schießwettbewerbe nicht in Paris, sondern im rund 230 Kilometer südlich gelegenen Châteauroux.
Eigenes Olympisches Dorf für die Schützen
"Dort wird es ein eigenes kleines Olympisches Dorf geben", berichtet Meyer, der vor allem in Rimpar, Eibelstadt und am Stützpunkt in Suhl trainiert. Vor zwei Jahren holte der Sportschütze beim Weltcup in Lima zwei Medaillen und schaffte es so erstmals zu den Paralympics in Tokio. Er war dort der einzige Starter aus der Region und schrammte knapp am Finaleinzug vorbei. In Frankreich kann der Leistungssportler nun in beiden Disziplinen – bei der draußen ausgetragenen Freien Pistole liegen die Zielscheiben sogar rund 50 Meter entfernt – einen neuen Anlauf auf ein paralympisches Finale wagen. Bei den Para-Weltmeisterschaften holte das deutsche Schützenteam übrigens insgesamt drei Quotenplätze und fünf Medaillen.
