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Fußball: Regionalliga Bayern
3 Gründe, warum die Würzburger Kickers mit Spitzenreiter Unterhaching nicht mithalten können
Nach der 0:3-Abfuhr im Regionalliga-Gipfeltreffen sind die Meisterschaftschancen der Würzburger Kickers rapide gesunken. Drei Gründe für den schwachen Auftritt.
Rätselraten: Trotz der Unterstützung der Fans beim Spitzenspiel in Unterhaching kommen Maximilian Zaiser und die Würzburger Kickers nach der Winterpause einfach nicht in Schwung.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Rätselraten: Trotz der Unterstützung der Fans beim Spitzenspiel in Unterhaching kommen Maximilian Zaiser und die Würzburger Kickers nach der Winterpause einfach nicht in Schwung.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:05 Uhr

Das war deutlich! Mit 3:0 (1:0) hat die SpVgg Unterhaching die Würzburger Kickers im vermeintlichen Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga Bayern abgewatscht. „Über die Saison gesehen waren wir nicht drei Tore schlechter als Unterhaching. Heute waren wir es“, fand Trainer Marco Wildersinn nach dem schlichtweg chancenlosen Kickers-Auftritt. Nach nunmehr vier Ligaspielen ohne Sieg im Jahr 2023 klingt die Ankündigung bis zuletzt „beißen und kratzen“ zu wollen wie eine Durchhalteparole im Meisterschaftskampf – angesichts von sieben Punkten Rückstand und des erschreckenden Leistungsabsturzes seit der Winterpause. Dies sind die 3 Gründe, warum die Kickers letztlich nicht mit dem Tabellenführer mithalten können:

Nicht nur in dieser Szene, in der Unterhachings Mathias Fetsch über das Tor köpft wirkte Kickers-Torhüter Eric Verstappen unsicher. Auch Abwehrmann Felix Göttlicher kommt in dieser Situation nicht an den Ball.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Nicht nur in dieser Szene, in der Unterhachings Mathias Fetsch über das Tor köpft wirkte Kickers-Torhüter Eric Verstappen unsicher. Auch Abwehrmann Felix Göttlicher kommt in dieser Situation nicht an den Ball.

1. Die Würzburger Kickers holten gegen die Top-Teams der Liga kaum Punkte

Die Bilanz ist eindeutig. In den direkten Vergleichen unter den Top-Vier der Tabelle – also den Duellen mit Unterhaching, Nürnberg II und dem FC Bayern II, haben die Kickers bislang nur einen Punkt geholt. Lediglich das Heimspiel gegen die zweite Mannschaft der Münchner Bayern steht noch aus. Während die Rothosen in der Vorrunde ihre spielerische Überlegenheit oft gleich haufenweise in Tore ummünzen konnte, scheint es in den Spitzenspielen gegen ebenbürtige Gegner an Durchsetzungskraft zu fehlen. "Wir haben einfach keinen stabilen Ballbesitz hinbekommen", sagte Würzburgs Trainer Marco Wildersinn am Samstag. Die Kickers schienen unter dem Hachinger Dauerdruck einzuknicken, brachten kaum einmal ein flüssiges Kombinationsspiel auf den Rasen.

Angreifer Saliou Sané, der hier von den Ex-Rothosen David Pisot (links) und Dennis Waidner bedrängt wird, war in Unterhaching noch einer der Besten bei den Würzburger Kickers. 
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Angreifer Saliou Sané, der hier von den Ex-Rothosen David Pisot (links) und Dennis Waidner bedrängt wird, war in Unterhaching noch einer der Besten bei den Würzburger Kickers. 

2. Daniel Hägele ist für die Würzburger Kickers nicht zu ersetzen

Die Verletzungen, die sich in diesem Winter plötzlich häuften, haben den Kickers spürbar zugesetzt. In Unterhaching sahen die verletzten Torhüter Marc Richter (Schulteroperation) und Vincent Friedsam (Kahnbeinbruch) von der Tribüne aus, dass ihr im Winter verpflichtete Vertreter Eric Verstappen in vielen Aktionen unsicher agierte. Thomas Haas und Dominik Meisel saßen nach ihren Muskelverletzungen zunächst auf der Bank, Meisel wurde in der zweiten Hälfte eingewechselt. Routinier Daniel Hägele war zwar mit dem Team nach Oberbayern gereist, blieb aber außen vor. Sein Fehlen konnten die Kickers gerade am Samstag nicht kompensieren. Auch weil der Gegner über eine ganze Reihe von Akteuren mit immenser Erfahrung verfügt, hätten die Rothosen den 34-Jährigen als Ruhepol in der Defensive und klugen Aufbauspieler dringend gebraucht. "Man hat heute gesehen, dass der Gegner viele Spieler in seinen Reihen hatte, die solche Spiele und Situationen kennen. Bei uns waren es wenige", so Trainer Marco Wildersinn.

Auch Kickers-Mittelfeld-Akteur Ivan Franjic (hier gegen Dennis Waidner und Markus Schwabl) findet derzeit nicht seine alte Form.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Auch Kickers-Mittelfeld-Akteur Ivan Franjic (hier gegen Dennis Waidner und Markus Schwabl) findet derzeit nicht seine alte Form.

3. Transferangebote sorgen für Unruhe bei den Spielern der Würzburger Kickers

Offiziell hinterlegt oder publik geworden ist noch kein Angebot eines höherklassigen Vereins an einen Kickers-Akteur. Doch Kickers-Sportdirektor Sebastian Neumann macht sich da nichts vor. "Natürlich bekommen die Jungs Anrufe", sagte er in der vergangenen Woche. Die Hoffnung, dass die Spieler die Gedanken über die eigene Zukunft ausblenden können, scheint trügerisch. Nach der starken Vorrunde sind Dritt- und auch Zweitligisten auf den ein oder anderen aufmerksam geworden. "Viele haben das im Kopf und wissen nicht, was sie machen sollen", meinte Trainer Marco Wildersinn am Samstag und betonte den Unterschied zu den Hachinger Routiniers: "Bei denen geht die Karriere langsam zu Ende. Die fragen sich nicht mehr, welches der richtige nächste Schritt ist." Bisweilen scheinen manche Würzburger derzeit mehr für sich als für die Mannschaft zu spielen. "Wir müssen alle wieder in eine Richtung marschieren", sagte Wildersinn, der auch von langen Einzelgesprächen mit Spielern berichtete. Der 42-jährige Trainer steht vor einer neuen Herausforderung.

 
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  • jo.claudius@t-online.de
    lieber frank kranewitter, berichte doch mal , warum der kost abgehauen ist, der hat doch die meisten spieler geholt
    glaubst du vllt, die haben noch irgendein interesse, sich für den fwk reinzuhängen.
    übernächste saison : bayliga vs sw -- es geht bergab wg der vielen selbstdarsteller beim fwk
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  • 1958kosb
    Es gibt nur einen Grund: Sie sind einfach schlechter!
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  • DoubleR
    Nach kurzem Intermezzo dreht sich die Abwärtsspirale wieder. Keine 2. Mannschaft, kein NLZ, kein neues Stadion , keine Typen (z. . Wulle, Baumi...) und die Stahlrohrtribüne kann man auch bald abbauen - einfach nur traurig.......
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  • Nobbes
    Drei weitere Gründe:
    - Falsche Aufstellung (was soll ein „zweikampfloser“ Leipold in dieser Elf?)
    - Falsche taktische Einstellung(en) (wenn überhaupt vorhanden, dann jedenfalls nicht erkennbar)
    - Fehlender Kampf und Einsatz in allen(!) Mannschaftsteilen (warum wird bspw überhaupt nicht mehr zwischenzeitlich gepresst wie in der ersten Saisonhälfte?)
    Die Bilanz nach der Winterpause ist jedenfalls die eines Absteigers und wird nach jedem Spiel schöngeredet.
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