War es das schon mit den Meisterschaftsträumen der Würzburger Kickers? Mit 0:3 (0:1) haben die Rothosen das Top-Spiel bei der SpVgg Unterhaching verloren und nun schon sieben Zähler Rückstand auf den Tabellenführer. Doch nicht nur das Resultat war am Samstagnachmittag im Münchner Vorort für die Kickers niederschmetternd. Die Leistung der Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn war es noch viel mehr. In dieser Verfassung sind die Kickers nicht einmal mehr ein Top-Team in Liga vier. Auch wenn Wildersinn nach der Partie ankündigte, bis zum Saisonende "kratzen und beißen" zu wollen. So ist den Würzburgern kaum zuzutrauen, im Kampf um Platz eins noch einmal für Spannung zu sorgen.
Unterhachings Erfahrung macht für Wildersinn den Unterschied
In allen, wirklich allen Belangen waren die Gäste, die bereits am Freitag nach Oberbayern gereist waren und die Nacht vor dem Spiel im Hotel in Aschheim verbracht hatte, unterlegen. Unterhaching wirkte zielstrebiger, zweikampfstärker und auch deutlich planvoller als die Kickers, die vom Start weg von der Wucht der Angriffe der Hausherren überrumpelt schienen. Die Gäste ließen sich förmlich abkochen. Letztlich sei das kein Wunder, fand zumindest Wildersinn, bei der Erfahrung im Hachinger Team: "Da sieht man dann den Unterschied." Insgesamt 294 Spiele in der 2. Fußball-Bundesliga hatten die Akteure aus der Startelf der Gastgeber in den Knochen. Bei den Kickers waren es 56.
Ob's freilich nur daran lag, dass die Würzburger überhaupt nicht ins Spiel fanden? Letztlich schien die Mannschaft, die sich im Winter auch öffentlich zum Meisterschaftsziel bekannt hat, von der Situation überfordert. Kaum ein Akteur fand seine Normalform. Angreifer Saliou Sané war noch der Beste in einem durchweg enttäuschenden Team. Die zuletzt Muskelverletzten Daniel Hägele, der zwar mit den Kollegen angereist war aber noch nicht auf dem Aufstellungsbogen stand, und Thomas Haas, der über 90 Minuten auf der Bank Platz nahm, fehlten erneut. Wildersinn hatte eine gegenüber dem 1:1 gegen Viktoria Aschaffenburg unveränderte Startelf aufgeboten.
Wieder ein Kickers-Gegentor kurz vor der Pause
45 Minuten lang konnten die von gut und gerne 500 mitgereisten Anhängern unterstützen Kickers noch hoffen, an diesem Nachmittag irgendwie noch in die Spur zu finden. Doch quasi mit dem Pausenpfiff schlug sich die Hachinger Überlegenheit auch im Resultat nieder. Simon Skarlatidis, neben Dennis Waidner und David Pisot einer von drei Ex-Würzburgern bei den Hausherren, hatte eine Ecke in den Strafraum geschlagen. Angreifer Matthias Fetsch, der die Oberbayern bereits beim im Hinspiel zum 1:0-Sieg am Dallenberg geköpft hatte, stieg deutlich am höchsten und überwand Torhüter Eric Verstappen. Zum dritten Mal in Folge kassierten die Würzburger ein Tor in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte.
Und kurz nach dem Seitenwechsel folgte gleich der erneute Niederschlag. Zwar konnte man über den Elfmeterpfiff nach einem vermeintlichen Foul von Peter Kurzweg an Manuel Stiefler getrost diskutieren. Die Situation war aber auch das Resultat eines heillosen Durcheinanders im Kickers-Strafraum. "Da waren wir zweimal im Strafraum nicht wach genug", fand auch Wildersinn. Patrick Hobsch verwandelte den Strafstoß zum 2:0 (49.) und bei den Gästen hingen schon jetzt die Köpfe.
Mittelfeld-Freigeist Ivan Franjic außer Form
Vor allem einige noch in der Hinrunde hochgelobte Offensivakteure scheinen in der derzeitigen Saisonphase den Anforderungen und dem selbst erzeugten Druck nicht gewachsen zu sein. So holte Wildersinn beispielsweise auch den völlig enttäuschenden Mittelfeld-Freigeist Ivan Franjic Mitte der zweiten Halbzeit vom Platz und sprach hernach offen über die Gründe für dessen Formschwäche. "Er wird ja auch oft angesprochen: Wo spielst du nächstes Jahr? In der ersten oder zweiten Liga?" Der ein oder andere im Kickers-Team scheint derzeit mehr mit sich selbst als mit dem Gegner beschäftigt zu sein.
Ganz anders die Hachinger Akteure, die wie ihr Trainer Sandro Wagner berichtete, den Taktik-Plan für das Spitzenspiel selbst erarbeitet hatten. Und eben dieser Plan ging voll auf. Christoph Ehlich erhöhte auf 3:0 (71.) und die Partie war endgültig gelaufen.
"Es gab ab und an ein kurzes Aufflackern von dem, was wir können. Aber wir haben das insgesamt nicht konstant auf den Rasen gebracht", sagte Wildersinn, den Wagner mit vollem Ernst kurz darauf als "besten Trainer der Liga" adelte. Der freilich muss nun erst einmal den Absturz der einstigen Kickers-Höhenflieger stoppen. Nach nur zwei Punkten und noch keinem Sieg aus den ersten vier Ligaspielen des Jahres 2023 scheint der Zug in Richtung Meisterschaft endgültig abgefahren. Umso wichtiger wären Siege im kommenden Derby gegen den FC 05 Schweinfurt und im Totopokal-Halbfinale gegen den FV Illertissen. Derzeit droht alles, was die Kickers in der Vorrunde aufgebaut haben zu Bruch zu gehen. Die Hoffnung auf den Wiederaufstieg liegt schon jetzt in Scherben.
und was fehlt ist der Kampeswille auch mal dagegen zu halten . irgendwie alles
Schönspielerei und auch kein wirkliches System mehr dabei zu erkennen .
Zieht sich aber schon seit mehreren Wochen so hin.
Das war eine "Entzauberung" von Mannschaft und Trainer...
Schade für die Fans in der Region
Auf gut "Deutsch":"es reicht einfach auch hier nur bedient, diesen Aufwand, mit dieser Mannschaft zu halten.
Am Ende der Runde wird wohl "endgültig" abgerechnet und wieder "kleinere Brötchen" gebacken, wo auch am "Dalle" nicht mehr für Unruhe sorgt?
"Ein friedliches Nebeneinander mit den Anwohnern, in einer überschaubaren Liga"?
So wie es immer war!
Auf dem Platz ist KEINERLEI FORTSCHRITT zu sehen.
Es ist seine Aufgabe unsere Truppe in die Lage zu versetzen endlich wieder Spiele zu
gewinnen!