Die Würzburger Kickers kommen in der Vorbereitung auf die Restsaison nicht so richtig in Schwung. Das 2:5 (0:3) gegen den Tabellenfünften der Süd-West-Staffel, den TSV Steinbach Haiger, war für den Zweiten der bayerischen Fußball-Regionalliga bereits die vierte Testspiel-Niederlage in Serie. Und sie fiel, wie Trainer Marco Wildersinn bemerkte, "verdient hoch" aus.
War dieser alles in allem schwache Auftritt nun ein Warnschuss zur rechten Zeit oder ist die Niederlagenserie in der Vorbereitung ein Alarmzeichen für die Kickers? Trainer Wildersinn wollte sich von all den Fragen nach Schlusspfiff nicht aus der Ruhe bringen lassen. Vielleicht sei es ja gar nicht schlecht, wenn vor dem Saison-Neustart am 24. Februar gegen Türkgücü München die Sinne geschärft würden: "Eine solche Niederlage sensibilisiert für den eigenen Leistungsstand. Wenn du, wie in der bisherigen Saison, viele Spiele gewinnst, dann denkst du, du seist brutal gut. Solche Spiele wie heute zeigen: Andere sind auch gut. Wir müssen uns jeden Tag alles von Neuem erarbeiten. Für das, was war, können wir uns nichts kaufen", sagte er.
Abwehrmann Felix Göttlicher patzt dreimal
Fehler leisteten sich die Kickers gegen den von Ex-Kickers-Spieler Pascal Bieler trainierten TSV Steinbach Haiger zuhauf. Gleich bei drei der fünf Gegentore patzte Abwehrmann Felix Göttlicher entscheidend. Der 20-jährige steckt bereits seit einigen Partien in einem Leistungsloch. "Er nimmt sich viel vor. Er macht sich das Leben schwer", sagte Wildersinn mit Blick auf jene Szenen, in denen er den Ball leichtfertig vertändelte, statt ihn einfach kompromisslos aus der Gefahrenzone zu befördern.
Torhüter Eric Verstappen machte beim Fernstoßtreffer zum zwischenzeitlichen 0:3 keine gute Figur. Der Niederländer, für den seit Montag auch die Spielgenehmigung des Verbandes vorliegt, hütete über die gesamte Spielzeit den Kasten. Gewiss ein kleiner Fingerzeig darauf, wer derzeit im Kampf um den Platz im Kasten die besseren Chancen hat. Ob der andere fitte Keeper im Kader, Maximilian Perez Hintermeier, beim letzten Vorbereitungsspiel des Winters am Samstag (14 Uhr) beim TSV Abtswind seine Bewährungschance erhält? "Darüber werden wir in Ruhe beraten", so Wildersinn.
Sein Team hatte nach einer völlig verunglückten ersten Spielhälfte zu Beginn von Halbzeit zwei immerhin eine Leistungssteigerung gezeigt. In ihren Angriffsbemühungen waren die Kickers aber, wie es Wildersinn feststellte, über weite Strecken "zu kompliziert und verschnörkelt". Vieles blieb Stückwerk. Die Gäste kauften den Würzburgern auf deren Trainingsgelände in Randersacker mit Robustheit und Zielstrebigkeit den Schneid ab. "Wir hatten einen Gegner, von denen es bei uns in der Liga nicht viele gibt", stellte der Rothosen-Chefcoach mit Blick auf die Spielstärke des Süd-West-Regionalligisten fest: "Wir machen jetzt kein Straftraining. Ich bin keiner, der nach einem solchen Spiel rumschreien muss. Wir sprechen die Dinge, die falsch gelaufen sind, klar an. Aber wir wollen uns eine positive Grundhaltung bewahren und die will auch ich mir bewahren."
Dominik Meisel und Thomas Haas fallen verletzt aus
Verzichten muss Wildersinn in den kommenden Wochen auf Dominik Meisel, der sich beim 0:2 beim 1. FC Nürnberg II einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat. Thomas Haas wird mit einem Muskelbündelriss bis zu acht Wochen aussetzen müssen. Die frühe Auswechslung von Domenico Alberico sei indes eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen.
Würzburg: Verstappen - Littmann, Göttlicher (77. Wegmann), Hägele, Kurzweg - Franjic, Zaiser, Alberico (20. Karimani) - Caciel (77. Montcheu), Sané (77. Helmer), Junge-Abiol (46. Leipold).
Tore: 0:1 Paul Stock (12.), 0:2 Gianluca Korte (28.), 0:3 Mick Peter Gudra (41.), 1:3 Benjika Caciel (53.), 2:3 Saliou Sané (66.), 2:4 Serkan Firat (71.), 2:5 Arif Güclü (82.).
Warum hat man die lange Winterpause nicht genutzt um den Spielern mal 2 Wochen mehr Urlaub zu geben und sich echt erholen zu können von den vielen Spielen in der Liga?