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Fußball: 3. Liga
0:1 in Braunschweig: Die Würzburger Kickers stehen unmittelbar vor dem Abgrund
Ein Fehler von Torhüter Bonmann führt zur Niederlage. Wenn die Würzburger Kickers am kommenden Samstag Berlin nicht schlagen, steht der Abstieg bereits fest.
Keine Punkte für Saliou Sané  und die Würzburger Kickers: Die Rothosen verlieren bei Eintracht Braunschweig und stehen ganz dicht vor dem Absturz in die Regionalliga.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Keine Punkte für Saliou Sané  und die Würzburger Kickers: Die Rothosen verlieren bei Eintracht Braunschweig und stehen ganz dicht vor dem Absturz in die Regionalliga.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 09.02.2024 15:13 Uhr

Es geht weiter dem Abgrund entgegen. Bei Eintracht Braunschweig kassierten die Würzburger Kickers die vierte Pflichtspiel-Niederlage in Serie. 0:1 hieß es am Ende, weil sich diesmal Torhüter Hendrik Bonmann den entscheidenden Fehler erlaubte. Nun könnte bereits am kommenden Wochenende der Abstieg aus der 3. Liga feststehen. Sollte im Kellertreffen gegen Viktoria Berlin kein Sieg gelingen, wäre der Sturz in die Regionalliga Bayern nicht mehr zu verhindern.

Michael Schiele fiel es in der Pressekonferenz nicht leicht, die richtigen Worte zu finden. Der einstige Würzburger Aufstiegscoach und Publikumsliebling hatte mit seinen Braunschweigern drei ganz wichtige Punkte im Kampf um die Rückkehr in die 2. Bundesliga eingefahren. Dass der Erfolg nicht gerade mit spielerischer Leichtigkeit herauskombiniert worden war, sondern allenfalls als mühseliger Arbeitssieg durchging, war da zwar im Grunde egal. Doch irgendwie ist die alte Liebe zu den Kickers dann doch noch nicht ganz erloschen. Als Schiele neben seinem einstigen Assistenten Philipp Eckart auf dem Podium saß, wirkte es für einen kleinen Moment fast so, als hätte er so etwas wie Mitleid. Schließlich hätten die Kickers es doch "spielerisch versucht" zum Erfolg zu kommen und seien "keine schlechte Mannschaft, die zu Unrecht da unten steht".

Eckart vertrat auf der Pressekonferenz genauso wie am Spielfeldrand den aufgrund seiner nach Spielende gegen Kaiserslautern wegen eines Disputs mit dem Schiedsrichter kassierten Roten Karte gesperrten Chefcoach Ralf Santelli. An dessen Fehlen lag es freilich nicht, wie Sportdirektor Sebastian Neumann klarstellte: "Das heutige Trainerteam hat es sehr gut gemacht."

Würzburger Kickers präsentieren sich in Braunschweig "zu fahrig"

Warum am Schluss aber wieder einmal kein Punkt auf der Habenseite stand, fasste Eckart mit den Worten "zu fahrig" zusammen. Es war nicht so, dass die Kickers chancenlos gewesen wären. Der entscheidende Funken Präzision und Konzentration fehlte den Würzburgern aber zum wiederholten Mal in dieser Saison. Vorne wie hinten. "Braunschweig hatte seine Chancen, wenn wir Fehler gemacht hatten", so Eckart.

Vertrat Ralf Santelli als Kickers-Trainer am Seitenrand: Philipp Eckart
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Vertrat Ralf Santelli als Kickers-Trainer am Seitenrand: Philipp Eckart

Und vor dem Gegentor in der 54. Minute war es ein ganz schwer Lapsus, der Torhüter Bonmann unterlief, als er den Ball auf den zentral vor dem Strafraum stehenden Dennis Waidner spielte. Der hatte gar keine Chance, den Ball gegen den von hinten anstürmenden Braunschweiger Jannis Nikolaou zu behaupten. Der Ex-Würzburger klaute sich das Spielgerät, bediente Bryan Henning, der zum vielumjubelten 1:0 traf.

Sportdirektor Neumann: Die Kickers schießen einfach zu wenige Tore

Die Braunschweiger freuten sich über die Rückkehr der sogenannten aktiven Fanszene, die Stimmung im Stadion war streckenweise euphorisch. Daran konnte selbst das über weite Strecken ziemlich miese Gekicke nichts ändern. Die Kickers ließen sich in der ersten Halbzeit von den früh angreifenden Hausherren nicht aus der Ruhe bringen, kombinierten sich immer wieder aus der Umklammerung heraus. Wenn es dann aber in Richtung des gegnerischen Kastens ging, fehlte, wie so oft in den letzten Wochen die Zielstrebigkeit, ja der erkennbare letzte Wille, den Ball im Kasten unterzubringen. "Wir machen einfach zu wenige Tore", stellte auch Sportdirektor Neumann fest.

Mit der Aufstellung hatten die Würzburger durchaus überrascht. Moritz Heinrich stand erstmals seit Januar in der Startelf, Christian Strohdiek rückte aus der Abwehr ins defensive Mittelfeld. Am Ende blieb es aber mal wieder bei Ansätzen. Bei Kopfbällen von Tobias Kraulich und dem eingewechselten Marvin Pourié musste Braunschweigs Torhüter Jasmin Fejzic zwar noch eingreifen, um den Ausgleich, der alles in allem nicht unverdient gewesen wäre, zu verhindern. Als guter Drittliga-Keeper musste er diese Bälle aber auch abwehren. Die Torgefahr geht den Kickers in dieser Saison einfach ab. Und so hat das Zusammenkehren der Scherben schon längst begonnen, wie Neumann berichtet: "Wir haben nicht nur ein Problem. Es sind viele Faktoren, die wir nun aufarbeiten und die richtigen Schlüsse ziehen müssen."

 
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  • H. S.
    So so der Torwart ist schuld, so wie eben immer wenn Tore fallen. Wenn die Amateure, die Profis sein möchten ihren gut bezahlten Job mal anständig machen würden, bräuchten sie auch keinen Torwart ! Steigt ab und denkt Mal darüber nach was für jämmerlich Akteure ihr seid….winke winke
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  • E. H.
    mementomori@ Selten so einen jämmerlichen unsachlichen Kommentar gelesen,
    einfach unterste Schublade!!! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!!
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  • G. B.
    Der Torhüter ist in dieser Saison von der Rolle. Letztes Jahr war noch er ein Rückhalt.
    Vorne ist es ebenfalls trostlos.
    Das schlechteste Team im deutschen Profi-Fußball kommt aus Würzburg. Das schlechteste Management auch.
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  • M. G.
    Sie haben aber noch Chacen drinnen zu bleiben!
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  • L. W.
    Sie arbeiten

    aber schon lange zielstrebig in Richtung Viertklassigkeit. Ich glaube sie werden es schaffen.
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  • E. H.
    Welches Management meinen Sie Gert-raud? Es ist eindeutig das FlyeralarmGlobal Soccer,
    das Jetzige mit Sicherheit nicht, weil es vollausgelastet ist . den hinterlassen Scherbenhaufen
    von den Brüdern Fischer und Magath beiseite zu räumen!
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  • R. M.
    Wie können die Kickers das schlechteste Team sein, wenn beispielsweise Havelse heute bereits abgestiegen ist? Außerdem hat die Mannschaft heute engagiert und strukturiert gespielt; wieder einmal fehlte der Vollstrecker. Der könnte André Becker sein - leider hat er wegen Verletzung nur sechs Partien absolviert. Wobei wir beim Management wären: Die Winterzugänge (von Kurzweg bis Stefaniak) haben spielerisches und mentales Potenzial in die Mannschaft gebracht. Zudem war der Trainerwechsel Schwarz/Santelli richtig. Wäre die gesamte Saison wie unter seiner Führung gelaufen, wäre der Abstieg wahrscheinlich kein Thema. Insofern sollte man auch die Kickers-Verantwortlichen nicht derart beleidigen
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