Aller Anfang ist schwer. Auch für die Würzburger Kickers. Als vor Saisonbeginn die Trainer der bayerischen Regionalligisten nach den Favoriten auf Platz eins gefragt wurden, nannten 15 von 18 Übungsleitern die Würzburger Kickers. Doch schon am ersten Spieltag haben die Aufstiegshoffnungen einen gehörigen Dämpfer erhalten. Gegen Aufsteiger FC Memmingen kamen die Kickers nicht über ein 0:0 hinaus.
Bereits am Donnerstag hatte Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth gegen den SV Schalding-Heinig mit 1:0 gewonnen. Die zweite Mannschaft FC Bayern München spielte am Freitag bei Wacker Burghausen 3:3.
Zäh ist wohl die passendste Vokabel für den Auftritt der Würzburger in der ersten Halbzeit. Das Spiel lief nämlich alles andere als flüssig. Viel zu oft standen sich die Rothosen mit technischen Fehlern selbst im Weg. Mal sprang der Ball bei der Annahme zu weit weg, mal fehlte dem letzten Pass in Strafraumnähe die Präzision. So nutzte auch der beinahe schon permanente Ballbesitz den Kickers herzlich wenig. Denn Torgefahr erzeugten die Rothosen unter den Augen von Ex-Trainer Michael Schiele, der am Freitagabend auf der Tribüne am Dallenberg saß, in den ersten 45 Minuten kaum.
Benjika Caciel probierte es immer wieder mit Dribblings
Für die meiste Aufregung im Memminger Strafraum sorgte noch Benjika Caciel, der auf dem rechten Flügel immer wieder zum Dribbling ansetzte. Als er nach einem Zweikampf mit David Breuer im Strafraum zu Boden ging, forderten die Kickers vergebens einen Elfmeter. Schiedsrichter Maximilian Riedel wertete das robuste Einsteigen des Memmingers nicht als Foulspiel. Eine Direktabnahme von Caciel (42.) wehrte Gäste-Keeper Tobias Weidlich genauso ab wie einen Distanzschuss von Maximilian Zaiser (38.).
Die größte Chance der ersten Spielhälfte hatten tatsächlich die Gäste, obgleich diese sich eine strikte Defensivtaktik zurecht gelegt hatten. Als aber bei einem schnell ausgeführten Freistoß im Mittelfeld das gesamte Kickers-Team schlafmützig wirkte, brauchten die Gastgeber eine gehörige Portion Glück: Der enteilte Memminger Pascal Lutz überwand zwar Kickers-Keeper Vincent Friedsam, zielte aber genau an den Pfosten des Würzburger Tores.
Fabian Wessig einziger Neuzugang in der Startelf der Würzburger Kickers
Kickers-Trainer Marco Wildersinn, der auf der Rechtsverteidigerposition Fabrice Montcheu den Vorzug vor Thomas Haas gegeben hatte, konnte zur Pause mit dem Auftreten seiner Elf nicht zufrieden sein. Mit Fabian Wessig hatte nur ein Neuzugang in der Startformation der Hausherren gestanden. Eingespielt waren die Kickers also durchaus. Trotzdem war auch nach dem Seitenwechsel noch reichlich Sand im Getriebe beim Titelanwärter.
Das Bemühen war den Gastgebern nicht abzusprechen. Unaufhörlich rannten sie an, suchten die Lücken in der vielbeinigen Hintermannschaft des Aufsteigers aus dem Allgäu, bei dem Ex-Bundesliga-Stürmer Dominik Stroh-Engel auf der Bank saß. Wenn die Kickers dann einmal durchkamen, fehlten ein kleiner Tick Entschlossenheit und Zielgenauigkeit. So zum Beispiel als Caciel von Zaiser perfekt bedient den Ball nicht an FCM-Keeper Werdich vorbei brachte.
Memminger verteidigen eigenes Tor mit Mann und Maus
Nach 66 Minuten kam dann ein altbekannter Hoffnungsträger ins Spiel: Ivan Franjic. Der Mittelfeld-Freigeist, der fast die gesamte Vorbereitung nach einer Knie-Operation im Mai hatte aussetzen müssen, sollte zusammen mit dem ebenso eingetauchten Haas für neuen Schwung sorgen.
Und nach 70 Minuten wurde es unterm Tribünendach dann auch richtig laut. Aber nicht wegen eines Torjubels, sondern weil die Anhänger nun vehement einen Elfmeter forderten, nachdem der Ball nach einem Franjic-Freistoß einem Memminger Akteur an die Hand gesprungen war. Die Kickers wirkten mit zunehmender Spieldauer immer verzweifelter. Die Kickers wollten den erlösenden Treffer nun angetrieben von den mehr als 2000 Zuschauenden erzwingen. Immer wieder trugen sie den Ball in den Strafraum, aber die Memminger brachten stets noch ein Bein in die Schussbahn.
Die Offensivbemühungen hatten die Gäste längst eingestellt, versuchten allenfalls mit langen Bällen mal kurz für Entlastung zu sorgen.
Fußball, Regionalliga, Bayern
Würzburger Kickers - FC Memmingen 0:0
Würzburg: Friedsam - Montcheu (66. Haas), Wegmann, Hägele, Kurzweg - Wessig (66. Franjic), Zaiser, Meisel - Caciel (86. Sausen), Sané, Karimani (79. Littmann).
Memmingen: Werdlich - Gräser (90.+1 Bettrich), Konrad, Bauer, Sailer Fidalgo - Bareis, Trkulja, Lutz, Peter (72. Mulas) - Morina (60. Tanev), Maier.
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Augsburg).
Zuschauende: 2026.
Das war ein absolut unfairen Verhalten seitens der Memminger, wie auch das ständige Umfallen und liegen bleiben der Spieler in den letzten 20 Minuten.
Antwort: wahrscheinlich ein anderer Verein.
Obwohl, diese MP-"Schlagzeile" hat mir in dieser Form auch nicht gefallen, da hat man die Unwägbarkeiten des Fußballspieles schon (bewusst?) ausgeblendet
15.07.22 FWK-Hankofen 1:1