Wie sehr die Mannschaft seine Routine, seine Präsenz und Wucht braucht, wird immer dann am deutlichsten sichtbar, wenn er nicht spielt: Ohne Adam Jairi passierte in der ersten Halbzeit beim 2:1-Sieg über Aubstadt und die komplette Derby-Niederlage bei den Kickers über im Angriffsspiel des Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt nur wenig. Der 38-Jährige über die aktuelle Situation seines Teams, dessen spielender Co-Trainer er auch ist, über den Trainerwechsel des FC Bayern München und seine Philosophie als Coach.
Adam Jabiri: Es wird eine enge Kiste bis zum Schluss. Die anderen Mannschaften im Abstiegskampf haben auch Qualitäten, der einzige Unterschied ist, dass wir öfter trainieren - und die nebenher noch 30, 40 Stunden arbeiten gehen müssen. Ich hoffe, dass man irgendwann merkt, dass wir in der Substanz einen Vorteil haben, wenn es in der halben Liga jede Woche zu Endspielen kommt. Aber sportliche Qualität möchte ich keiner Mannschaft absprechen, gegen die wir noch spielen werden.
Jabiri: Menschlich ist das schwer zu beurteilen, wir wissen nicht, was hinter verschlossenen Türen war. Sportlich ist die Entlassung nur schwer nachzuvollziehen. er hätte noch drei Titel holen können. Aber das Geschäft hat sich so entwickelt. Umso schöner ist es, ein Derby wie am Samstag zu erleben, Menschen zu sehen, die für ihren Verein da sind, während im Profigeschäft viele Junge gar keinen Verein mehr supporten, sondern Stars. Die holen sich, wenn die wechseln, halt das nächste Trikot. Ich wünschte mir als Fußball-Romantiker, dass man zusammen absteigen kann und wieder auf - so wie es früher war.
Jabiri: Wenig. Ich fordere generell Einsatz ein, ein Maximum an Bereitschaft. Das kenne ich als Spieler nicht anders, ich hatte nie so viel Talent mitbekommen, dass es anders gehen könnte. Ich musste mir alles erarbeiten. Wenn Jemand ans Maximum geht und Fehler macht, ist das okay. Ich kann es nicht sehen, wenn Talente ihr Potenzial nicht ausschöpfen.