Ostern war für Pascal Stürmer diesmal ein schmerzhaftes Fest. Im Nachholspiel kurz vor dem Osterwochenende auf heimischen Platz gegen den SV Vatan Spor Aschaffenburg (1:1) bekam der 32-Jährige von der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach den Ellenbogen seines Gegenspielers ins Gesicht. Stürmers Nase bracht dabei. Gut acht Wochen dauert es wohl, bis der Bruch geheilt ist. Die Saison hat der DJK-Dauerläufer, der bereits 14 Spielzeiten auf dem Buckel hat, vorsorglich abgehakt.
Bis dahin lief die Runde jedoch gut für ihn und der DJK. "Die Truppe ist gut. Das passt soweit. Teilweise hat uns nur etwas die Konstanz gefehlt." Wenn Stürmer das sagt, hat das Gewicht. Er ist, seit dem Karriereende von Manuel Weißenberger, der letzte verbliebene waschechte Schwebenrieder in der Mannschaft. Stürmer trug nie ein anderes Trikot, als das mit dem Adler im Wappen. Das wird auch so bleiben.
Auf der linken Seite ist Pascal Stürmer gesetzt
Für die kommende Saison hat er sich noch einmal überreden lassen, eine Saison dranzuhängen. "Wir haben krass um ihn gekämpft", verrät Spielertrainer Felix Zöller. Auf der linken Außenbahn in der Viererabwehrkette ist Stürmer seit Jahren gesetzt. Angefangen hat er eigentlich im Mittelfeld.
Als Mario Schindler vor elf Jahren als Trainer in Schwebenried übernahm, nahm dieser sich Stürmer zur Seite und sagte, dass er ihn hinten links sieht. "Seit dem spiele ich da", erklärt Stürmer die "Umschulung" kurz und trocken. "Er ist technisch gut, sehr zuverlässig und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft", beschreibt ihn Zöller, sein heutiger Trainer.
Seit 2015 in der Landesliga am Start
Seither hat sich in Schwebenried vieles getan. Trainer und etliche Spieler kamen und gingen. Pascal Stürmer ist immer geblieben. "Ich muss halt die Stellung halten", sagt er und lacht. "Ich habe mit dem Verein viele Höhe und Tiefen mitgemacht."
2015 ging es hoch in die Landesliga. Dass der Fusionsverein aus dem 800 Einwohner-Ort Schwebenried und dem 400 Einwohner-Ort Schwemmelsbach sich so lange in der sechsthöchsten Spielklasse halten wird, hätte Stürmer vorab nicht für möglich gehalten, gibt er heute zu. "Viele hatten gezweifelt. Was wollen wir da oben?", erinnert sich das DJK-Urgestein zurück. "Im Nachhinein ist es gut, dass es so gekommen ist."
Der Verein habe sich prächtig entwickelt und verlor dabei nie seine eigene DNA, trotz der vielen Spieler von außerhalb. "Egal wer zu uns kommt, derjenige identifiziert sich immer gleich mit dem Verein und bringt sich ein", erklärt Stürmer. "Die Neuen sind immer begeistert. Viele kennen so einen Zusammenhalt, wie er hier herrscht, gar nicht."
Es gibt freilich auch Gegenbeispiele, gerade bei Landesligisten. Stürmer erklärt das Erfolgsrezept – gelenkt von den Klubverantwortlichen: "Es passt im Team von den Charakteren super. Das wird immer gut ausgewählt. Da sind nie Stinkstiefel dabei."
Der Elektro-Fan und die Malle-Party-Hits
Stürmer, der als Konstrukteur im benachbarten Arnstein arbeitet, ist sowieso die Antithese dessen. "Ich bin für die gute Stimmung zuständig", sagt er – obwohl er auch als Kassierer manchmal den Spaßverderber geben muss. Auf dem Platz ist er eher der zurückhaltende Vertreter. "Ich bin keiner, der vorne dran steht." Aber einer, der den Ton angibt – als Teilzeit-Kabinen-DJ.
Seit er 18 Jahre alt ist, begeistert ihn elektronische Musik, dafür war auf vielen Festivals unterwegs und legt auch hobbymäßig unter dem Pseudonym "Pasce" selbst auf. Auch bei seinen "Adlern" in der Kabine. Nach Siegen sind dort aber meist, wie landauf-landab in allen Spielklassen, "Malle-Hits" angesagt. Der Liebhaber der elektronischen Musik hat damit kein Problem.
Kein Blick in Richtung Bayernliga
Stürmer freut sich schon auf die Saisonabschlussfahrt mit einem Großteil der Mannschaft nach Mallorca. Einen Aufstieg gibt es dann wahrscheinlich nicht zu feiern. Stürmer würde auch Bauchschmerzen bekommen, wenn seine DJK mal hoch in die Bayernliga ginge. Gerade mit Blick auf die jüngsten Geschehnisse beim FC Geesdorf. "Es ist ganz gut dort zu sein, wo wir gerade sind", findet der, der es mit am besten wissen muss.
Landesliga Nordwest, 32. Spieltag
Samstag, 15. April, 14 Uhr:
FC Lichtenfels – TSV Lengfeld
Samstag, 15. April, 15 Uhr:
FC Coburg – TSV Gochsheim
Samstag, 15. April, 16 Uhr:
DJK Dampfach – FT Schweinfurt
FC Fuchsstadt – TSV Mönchröden
SV Friesen – TuS FRammersbach
FC Sand – TuS Röllbach
SV Vatan Spor Aschaffenburg – TSV Karlburg
Sonntag, 16. April, 15 Uhr:
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – ASV Rimpar
TSV Rottendorf – TG Höchberg
Dienstag, 18. April, 18.15 Uhr:
TSV Karlburg – FC Fuchsstadt
Mittwoch, 19. April, 18.15 Uhr:
SV Friesen – DJK Dampfach