
Zweiter Test gegen eine Mannschaft aus der Bayernliga Nord, zweiter Sieg: Eine Woche nach dem 2:1 über den FV 04 Würzburg machte Fußball-Regionalligist FC 05 Schweinfurt gegen den FC Coburg, abermals auf Kunstrasen, vor allem in der Offensive Fortschritte und gewann mit 6:2 (3:1) - obwohl der Gegner phasenweise ein richtig starker war. "Gute Ansätze, aber in vielen Bereichen müssen wir noch feilen", bilanzierte 05-Trainer Marc Reitmaier noch ein wenig zwiespältig, bei genauerem Hinhören mit Hang zur Zufriedenheit.
Einige Tore waren sehenswert, allen voran der Lupfer von Dominik N'gatie zum 4:1. Bei nahezu allen Treffern lief das Bällchen im Vorfeld geschmeidig durch die Reihen. Was Reitmaier durchaus begeisterte: "Wir haben im Herausspielen und Verwerten von Torchancen Fortschritte gemacht." Okay, Haken dahinter. Denn genau die schwache Ausbeute gegen den WFV hatte er ja zuvor moniert. Ein Fortschritt, den es nun am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr) bei Landesligist DJK Dampfach zu bestätigen gilt. Auf Rasen dann.
Wo Reitmaier eine weitere Verbesserung im Angriffsspiel sehen will: "Wir müssen schneller und schnörkelloser nach vorn spielen, unsere Tempospieler besser einsetzen." In der Tat ging gegen Coburg letztlich ein Tick mehr durch die Mitte über Adrian Istrefi, Doppel-Torschütze Kristian Böhnlein und den abermals überzeugenden, diesmal auf der Zehn spielenden Fabio Bozesan, dem zum 1:1 erneut ein Tor gelang, als über die Außen, wo Severo Sturm und Taha Aksu nur bedingt effektiv werkelten.
Reitmaier wünscht sich mehr Kontrolle im 05-Spiel
Und weil die Coburger über ihre beiden Top-Stürmer Sertan Sener (Torschütze zum 0:1) und Aykut Civelek zwischenzeitlich ganz schön Rambazamba veranstalteten, gefiel Reitmaier auch das Defensivverhalten nicht zur Gänze: "Wir haben hinten ein paar Sachen zu viel zugelassen und wollen generell in unser Spiel mehr Kontrolle reinbringen." Dass das noch nicht zu einhundert Prozent nach Regionalliga-Top-Level aussehe, sei indes "normal. Wir haben nicht super überperformt, aber wir sind im Soll", ist der 40-Jährige mit dem Stand der Wintervorbereitung im Reinen.
Bis zum Re-Start am 24. Februar gegen den Tabellenzweiten DJK Vilzing sind es noch drei Wochen. Ob seine Mannschaft auf Anhieb anknüpfen könne an die bis dato starke Runde, will Reitmaier nicht infrage stellen. "Wir brauchen da einen Sahnetag", sieht er den FC 05 zum Auftakt zwar in der Außenseiterrolle, eine größere Durststrecke, die plötzlich nochmal für Abstiegsnöte sorgen könnte beim aktuellen Fünften, befürchtet er ebenso wenig, wie einen daraus resultierenden Negativ-Flow: "Wir sind so gefestigt, dass wir vieles aushalten können."
Statt Karfreitag am Gründonnerstag beim FC Bayern II
Ohnehin sei Marc Reitmaier, dessen Vertragsverlängerung noch aussteht ("ich fühle mich wohl hier, aber es müssen einige Faktoren passen"), nicht der Typ, der 14 Spiele im Voraus denke. Und auch keiner, der die winterlichen Aktivitäten der Konkurrenz überbewerte. "Es wurden einige beachtliche Transfers getätigt, ich nehme das zur Kenntnis, mehr nicht." Wo die Schweinfurter wirklich stehen, zeigt sich vielleicht schon am Faschingssamstag (14 Uhr). Dann ist mit der SpVgg Greuther Fürth eine Mannschaft zu Gast, die auf den Relegationsplätzen überwintert hat. Und am 12. März Punktspiel-Gegner sein wird.
Derweil ist eine Regionalliga-Partie der Nullfünfer wie zu erwarten verschoben worden: Statt am Karfreitag gastiert der FC 05 einen Tag früher, am Gründonnerstag, 28. März (19 Uhr), beim FC Bayern München II.
Schweinfurt: Stephan - Frisorger, Billick, Trslic, Piwernetz - Istrefi, Böhnlein - Sturm, Bozesan, Aksu - Jabiri. Eingewechselt: Wenzel (Tor), Doktorczyk, Tonzi, Mahmuti, N'gatie, Fery, Wehner, Henninger, Landeck.
Tore: 0:1 Sertan Sener (20.), 1:1 Fabio Bozesan (28.), 2:1, 3:1 Kristian Böhnlein (31., 43.), 4:1 Dominik N'gatie (57.), 5:1 Eduard Mahmuti (69.), 5:2 Maximilian Graß (73.), 6:2 Dominik N'gatie (76.). Schiedsrichterin: Davina Haupt (Poppenhausen). Zuschauende: 100.