
Trotz des vierten Heimsiegs dieser Saison gegen Ulm und eines engagierten Auftritts beim Tabellenzweiten in Peißenberg sind die Mighty Dogs Schweinfurt wieder auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Grund dafür war, dass der Eishockey-Bayernligist gegen Ulm wegen eines miserablen Mitteldrittels den dritten Punkt liegenließen und das bisherige Schlusslicht Pfaffenhofen in Dingolfing gewann. "Das zweite Drittel war wirklich gar nichts von uns", kritisierte ERV-Trainer Semjon Bär, der sonst an diesem Wochenende wenig zu meckern hatte.
Denn auch wenn es sowohl beim 7:6-Erfolg nach Penaltyschießen gegen Ulm sowie bei der 2:6-Niederlage in Peißenberg wieder jeweils sechs Gegentreffer gab, war es nur in diesem Punkt ein Rückfall in alte Muster. Gegen Ulm dominierten die Hausherren im ersten Abschnitt, trafen dreimal und mussten nur nach einem individuellen Fehler von Goalie Benedict Roßberg einen Gegentreffer hinnehmen. Ein souveräner wie verdienter Vorsprung, der durch ein 0:3 im zweiten Drittel leichtfertig verspielt wurde. Sinnbildlich war dabei ein katastrophaler Fehlpass von Lucas Kleider, der zum 4:3-Führungstreffer der Ulmer führte.
"Beeindruckend war aber, wie wir trotz zwei Toren Rückstand zurückgekommen sind. Ich lobe nicht oft einzelne. Aber was Daniel Herzog, Alex Asmus, Sean Fischer und Kevin Heckenberger in der Schlussphase in Unterzahl geleistet haben, war herausragend!" Weil die Schweinfurter zuvor in Überzahl die Entscheidung verpasst hatten und die Gäste zum Ausgleich gekommen waren, retteten die vier das Team so in die Overtime und machten zumindest zwei Punkte möglich.
Kevin Heckenberger verletzt sich im ersten Drittel
Dass diesen in Peißenberg keine weiteren folgen würden, war nicht erst nach dem Blick aufs Schweinfurter Aufgebot zu erwarten, in dem im Vergleich zum Freitag auch noch Marcel Weise und Benedict Roßberg fehlten. Während die Gastgeber mit vier vollbesetzten Reihen agieren konnten, blieben den Schweinfurtern deren zwei, nachdem sich im ersten Drittel auch noch Heckenberger verletzt hatte. "Was genau mit ihm ist, werden die Untersuchungen zeigen", sagt Bär, der auf ein schnelles Comeback seines Spielers hofft. Auch, weil der ERV-Kader mit Verteidiger Lennart Esche einen weiteren Akteur verliert. Der Verein hat dessen Wunsch entsprochen, nach nur gut vier Monaten am Main seinen Vertrag aufzulösen. Esche wird künftig in der Regionalliga für Neuwied aufs Eis gehen.
Eishockey: Bayernliga, Männer
ERV Schweinfurt – VfE Ulm/Neu-Ulm 7:6 n.P. (3:1, 0:3, 3:2, 1:0)
Schweinfurt: Roßberg – Herzog, Marquardt, Ewald, Kleider – Cermak, Hood, Fischer, Asmus, Heckenberger, Schlick, Esche, Weise, Grüner.
Tore: 1:0 (3.) Marcel Grüner (Alexander Asmus), 1:1 (4.) Stefan Rodrigues, 2:1 (7.) Kevin Marquardt (Tomas Cermak, Sean Fischer 5-4), 3:1 (20.) Cermak, 3:2 (24.) Dominik Synek (Simon Klingler, Rodrigues 5-4), 3:3 (30.) Klingler (Robin Prätz), 3:4 (39.) Valentin Der (Julian Tischendorf, Ludwig Danzer), 3:5 (43.) Rodrigues (Martin Podesva, Synek 5-3), 4:5 (44.) Kevin Heckenberger (Fischer 5-4), 5:5 (47.) Fischer (Asmus, Lennart Esche), 6:5 (49.) Asmus (Moritz Schlick, Lucas Kleider), 6:6 (56.) Synek (Klingler, David Heckenberger). Tor im Penaltyschießen: Dylan Hood.
Strafzeiten: 12/12.
Schiedsrichter: O. Engmann/S. Huber (H. Körber/N. Zwingel).
Zuschauende: 373.
TSV Peißenberg – ERV Schweinfurt 6:2 (3:1, 2:0, 1:1)
Schweinfurt: Pöhlmann – Herzog, Marquardt, Ewald, Kleider, Esche, - Fischer, Hood, Cermak, Asmus, Heckenberger, Schlick, Grüner.
Tore: 0:1 (1.) Hood (Cermak, Fischer), 1:1 (8.) Ryan Murphy (Dejan Vogl), 2:1 (19.) Murphy (Moritz Birkner, Manuel Singer), 3:1 (20.) Vogl (Lynnden Pastachak, Murphy), 4:1 (28.) Lukas Artus (Valentin Hörndl, Matthäus Lidl), 5:1 (38.) Pastachak (Lidl, Vogl), 5:2 (50.) Hood (Fischer, Cermak), 6:2 (57.) Lidl (Murphy).
Strafzeiten: 8/12.
Schiedsrichter: M. Vorgeitz/S. Storf (K. Danzer/P. Röder).
Zuschauende: 663.