
Neues Jahr, neues Glück. Unter diesem Motto dürfte das erste Wochenende 2024 für den ERV Schweinfurt stehen, das gleich zwei Duelle mit Play-off-Kandidaten bereithält. Zum Auftakt gastiert der Tabellensechste aus Kempten am Main (Freitag, 20 Uhr, Icedome) ehe es am Sonntag bereits um 15 Uhr auswärts zum Tabellensiebten EHC Klostersee geht. Zwei Teams also, für die es auf jeden Punkt ankommt, während sich die Schweinfurter bereits auf die im Februar beginnende Abstiegsrunde vorbereiten.
"Wir haben diese Woche besonders im physischen Bereich gearbeitet, um die Feiertage zu kompensieren, aber auch, um zu Beginn der Abstiegsrunde körperlich bei 100 Prozent zu sein", sagt ERV-Stürmer Kevin Heckenberger. Abschenken wolle man allerdings nichts. "Für uns geht es darum, unsere Leistung zu stabilisieren und diese regelmäßig auch über 60 Minuten abzurufen." Warum das bislang zu selten gelang, erklärt sich der aktuelle Center der ersten Reihe so: "Weil es sportlich nicht lief, hat vermutlich jeder gedacht, er müsse an seinem Spiel etwas verändern und versucht, sich dem jeweiligen Gegner anzupassen. Das ging zulasten unseres Systems."
Kevin Heckenberger punktet in schöner Regelmäßigkeit
Wenn sich aber alle an das Spielsystem hielten und sich entsprechende Automatismen entwickeln würden, ist Heckenberger, bei dem persönlich es gut läuft, zuversichtlich für den weiteren Verlauf der Saison. Gerade er profitiert von der Reihenumstellung und punktet mit Dylan Hood und Sean Fischer an seiner Seite in schöner Regelmäßigkeit. "Bei Dylan ist es sicher die überragende Technik und bei Sean die Übersicht, die mir in meinem Spiel hilft. Gepaart mit meiner Schnelligkeit funktioniert das aktuell sehr gut", sagt der Stürmer, der sich in seiner neuen Rolle pudelwohl fühlt.
Trainer Semjon Bär muss auf drei erkrankte Akteure verzichten
Entsprechend dürfte sich an der Reihe auch zum Heimspiel gegen Kempten nichts ändern, was allerdings nicht für alle Reihen gilt. Denn mit Verteidiger Lennart Esche sowie den Stürmern Christian Masel und Moritz Schlick werden Trainer Semjon Bär am Wochenende gleich drei Akteure aufgrund von Erkrankungen fehlen. Am Sonntag kommt der Ausfall von Sean Fischer dazu, was gegen Klostersee dazu führen wird, dass die Schweinfurter von Beginn an mit nur zwei Reihen agieren können. Zuminest für Freitag gibt es einen Hoffnungsschimmer, da mit Förderlizenzspieler Max Klughardt mindestens ein Selber Spieler auf dem Eis stehen wird. "Möglicherweise kommt noch ein Stürmer dazu, sodass wir dann mit fünf Verteidigern und drei kompletten Sturmreihen beginnen könnten", hofft Bär. Die wäre dann aber ebenfalls nur für Freitag ein Thema. Sonntag setzen die Förderlizenzspieler mit Selb die Saison in der DNL fort.
Neues Jahr, altbekannte Schwierigkeiten
Das neue Jahr beginnt also mit altbekannten Schwierigkeiten. Dennoch ist Bär zumindest für Freitag zuversichtlich. "Kempten hat zuletzt in Landsberg deutlich verloren. Wir haben eine ausgiebige Videoanalyse gemacht. Die Mannschaft ist also gut vorbereitet und wird alles reinhauen, um mit einem Erfolgserlebnis ins neue Jahr zu starten."
Spannend bleibt die Frage, wer zum Jahresauftakt beim ERV zwischen den Pfosten steht. Zuletzt begann Leon Pöhlmann, der aber nach rund 35 Minuten für Benedict Roßberg weichen musste. "Das hatte nichts mit der Leistung von Leon zu tun und es tat mir für ihn auch wirklich leid", sagt Bär. "Ich wollte mit dem Wechsel ein Zeichen an die Mannschaft senden, dass sie jetzt gefragt ist." Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte. Roßberg blieb dank verbesserter Vorderleute ohne Gegentor, zeigte eine starke Leistung und machte so Werbung in eigener Sache.