Wie gut dieser Erfolg getan hatte, ließ sich beim Blick in die Gesichter leicht erkennen. Freude über eine starke Leistung beim 3:1 gegen den TSV Buchbach und Erleichterung über den ersten Sieg der Saison in der Fußball-Regionalliga Bayern bestimmten vergangenen Samstag die Mimik der Spieler des FC 05 Schweinfurt und die von Trainer Marc Reitmaier.
Wie schon zwei Wochen zuvor beim 0:0 gegen Viktoria Aschaffenburg hatte die Mannschaft gezeigt, dass sie den von Reitmaier schon jetzt ausgerufenen Abstiegskampf anzunehmen bereit ist und verinnerlicht zu haben scheint, welche Mittel benötigt werden, um auf dem langen Weg zum Klassenerhalt voranzukommen: Leidenschaft und Leidensfähigkeit sind die zwei wichtigsten.
Eigenschaften, die auch dem Publikum im Sachs-Stadion gefallen, wo ja, dem Slogan des Vereins gemäß, Fußball gearbeitet werden soll. Diese Dinge auf den Platz zu bekommen und auf den Tribünen spürbar zu machen, sei "entscheidend", sagt Reitmaier. Gegen Buchbach zuletzt sei das gelungen und der Hauptgrund gewesen für den Sieg: "Wir haben das, was für unser Spiel wichtig ist, auf den Platz gebracht. Die Zuschauer honorieren das."
Nun wartet das erste Liga-Auswärtsspiel der Saison – die vor zwei Wochen ausgefallene Partie beim SV Schalding-Heining ist inzwischen für Dienstag, 22. August neu angesetzt worden – auf Reitmaier und seine Elf und dementsprechend ändert sich auch die Herangehensweise leicht. Klar, die Basics müssen wieder passen im Spiel bei der DJK Vilzing, dem "heimlichen Tabellenführer", so Reitmaier. Er deutet an, dass es "durchaus eine Möglichkeit sein kann, dass wir einen Tick tiefer stehen". Anpfiff an diesem Freitag, 11. August, im Manfred-Zollner-Stadion ist um 18.30 Uhr (Liveticker ab 18 Uhr auf mainpost.de).
Vilzing, das sich in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag das Ticket für seine zweite Regionalliga-Saison gesichert hatte, hat einen Traumstart in die Saison hingelegt: Die Mannschaft von Josef Eibl siegte in Nürnberg (5:3) sowie Schalding-Heining (5:1) und behielt zu Hause gegen Drittliga-Absteiger Bayreuth die Oberhand (2:1). Macht neun Punkte und Tabellenplatz zwei, seit am Mittwochabend die Würzburger Kickers dank des 3:2-Erfolgs beim FV Illertissen die Oberpfälzer überholt haben.
"Die Vilzinger Mannschaft ist auf Schlüsselpositionen qualitativ verstärkt worden", sagt Reitmaier und nennt konkret Paul Grauschopf. Der vom Bayernligisten SV Donaustauf gekommene ehemalige deutsche Juniorennationalspieler hat schon fünf Tore erzielt – als defensiver Mittelfeldspieler. "Vilzing ist die Mannschaft der Stunde und geht als Favorit ins Spiel", so Reitmaier.
Einigeln werde sich der FC 05 nicht, der freilich genauso wenig auf ein "wildes Ping-Pong-Spiel" aus sein wird. Es gelte, den Spagat hinzubekommen zwischen einer "kontrollierten Defensive" und klaren Aktionen nach vorne. "Wir wollen Ballbesitzphasen haben und am Spiel teilnehmen", umreißt Reitmaier den Matchplan, der ein Ziel verfolgt: Der FC 05 möchte ein unangenehmer Gegner sein für die DJK Vilzing.
Neben den langfristig fehlenden Andre Rumpel und Dominik Halbig (Knie), der noch einige Wochen pausieren wird, steht auch Lukas Billick für diese Partie noch nicht zur Verfügung. Billick werde die Fahrt nach Vilzing zwar mitmachen, da aber die Muskelverletzung des 35-Jährigen gerade erst frisch verheilt ist, will Reitmaier bei seinem Abwehrchef kein Risiko eingehen. Schließlich warten drei – im Fall eines Sieges im Toto-Pokal am Dienstag gegen den TSV Aubstadt – sogar vier englische Wochen auf den FC 05.
Nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder dabei ist Torjäger Adam Jabiri. Wird er auch von Anfang an spielen? Für Marc Reitmaier ist das "nicht in Stein gemeißelt". Die Möglichkeit, "dass er in der Startelf steht, ist gegeben. Es könnte aber auch sein, dass er von der Bank kommt".