
Während die Ringer des TV Unterdürrbach drei Kreuze machen können, dass die "Seuchensaison" endlich vorbei ist, kann der RSV Schonungen zufrieden auf die Bayernliga Saison 2024 blicken – auch, oder vor allem weil es diesmal zu zwei Derbysiegen gereicht hat. Am letzten Wettkampftag der Saison siegten die Schonunger vor 340 Zuschauenden in Unterdürrbach am Ende ungefährdet mit 21:14.
Meister geworden und damit Aufsteiger in die Oberliga ist die SpVgg Freising. Ohne gewonnen Punkt abgestiegen ist die WKG Forchheim/Bamberg. Die beiden unterfränkischen Vertreter landeten im Mittelfeld: Der RSV Schonungen beendet die Runde als Vierter, der TV Unterdürrbach mit sechs Punkten weniger als Sechster.
So wirkliche Vorfreude auf das Derby gegen Schonungen am Samstag war bei den "Gladiators Dürrbach" nicht aufgekommen. "Am Donnerstag, als wir nochmal die ganze Mannschaft umbauen mussten, war schon ziemlich die Luft raus", verriet Coach Julian Hemmerich. Kurzfristig musste er die Aufstellung der Unterdürrbacher vor dem Aufeinandertreffen mit dem Derby-Rivalen auf fünf Positionen ändern. Nicht zum Vorteil für die Gastgeber versteht sich.
"Im Ringen kann man schon ganz gut vorhersagen, wie so ein Kampfabend verläuft", erklärte Hemmerich. "Wir haben lauter direkte Eins-gegen-eins-Duelle. Das ist nicht wie im Fußball, dass du als Underdog eine richtig Überraschung landen kannst." Mit dem "letzten Aufgebot" war es demnach schon vorab fast beschlossene Sache, dass es die zweite Derbyniederlage in Folge setzen würde. Schon der Hinkampf vor knapp zwei Monaten war eine klare Sache zugunsten der Schonunger (21:7) gewesen, die zuvor drei Jahre kein Derby mehr hatten gewinnen können.
Zu viele Verletzte beim TV Unterdürrbach
"Es war leider nicht mehr drin für uns", ordnete Hemmerich die neunte Saisonniederlage ein. "Den Umständen entsprechend war unsere Leistung echt gut." Die Umstände in dieser Saison waren gelinde gesagt katastrophal. Den Unterdürrbachern klebte das Pech an den Ringerschuhen. Obwohl Hemmerich eigentlich 50 aktive Ringer zur Verfügung stehen, gingen die "Gladiators" am Ende auf dem Zahnfleisch.
Coach Hemmerich, eigentlich schon im ringerischen Ruhestand, musste im Derby dann selbst auch noch ran. Er verlor im Griechisch-Römisch in der Gewichtsklasse bis 98 Kilogramm gegen den Schonunger Florian Doile. "Jetzt ist es zum Glück vorbei", atmete Hemmerich tief durch. "Wir hatten dieses Jahr superviele Verletzte. Es war wie eine Seuche." In der Rückrunde gewannen die Unterdürrbacher dann auch nur noch einen Kampf. "So ein Jahr gehört auch mal dazu, aber es ist zwischendurch trotzdem schwer, das zu akzeptieren."
Drei Siege und vier Niederlagen: So lautet die Rückrundenbilanz des RSV Schonungen. Nach der ersten Halbserie hatte die Mannschaft um das Trainer Duo Marco Greifelt/Thomas Rösner das Tableau in der neuen eingleisigen Bayernliga nach fünf Siegen und zwei Niederlagen noch angeführt. Dass es dann letztlich nicht für ganz oben reichen wird, war aber schon vorab relativ klar – aufgrund des Stilart-Wechsel zur Rückrunde, der den Schonungern mit ihrem Kader nicht entgegenkam.

"Es passt", sagte Greifelt mit Blick auf die gesamte Saison. Dritter wäre er gerne geworden, Platz vier wurde es. "Die Bayernliga dieses Jahr war stärker, daher sind wir mit dem Ergebnis zufrieden." Im Vorjahr wurde Schonungen in der Nord-Staffel der Bayernliga ebenfalls Vierter.
Die stärksten Einzelbilanzen der Schonunger hatten dieses Jahr Gabriel Gamsat Klein (9:1) und Rudolf Schwanke (10:2) vorzuweisen. Beide siegten auch zum Abschluss im Derby. Gamsat Klein gegen den starken Unterdürrbacher Nikola Markovic, der seine zweite Saisonniederlage hinnehmen musste, und Routinier Schwanke mit einer souveränen Vorstellung gegen den jungen Unterdürrbacher M-Amin Ajjo.
Ringen: Bayernliga, Männer
TV Unterdürrbach – RSV Schonungen 14:21 (4:14)
-57 kg, griechisch-römisch (GR): Lennox Adam – Tim Benkert 4:0 (Schultersieg, SS). -130 kg, Freistil (FS): Nico Klüglein – Tobias Doile 0:4 (Aufgabesieg, AS). -61 kg (FS): Bibulat Movsurov – Alexandru-Vasile Mandica 0:4 (SS). -98 kg (GR): Julian Hemmerich – Florian Doile 0:4 (technisch überlegener Punktsieg, TÜ). -66 kg (GR): Nikola Markovic – Gabriel Gamsat Klein 0:2 (Punktsieg, PS). -86 kg (FS): Grigori Carastoian – Andreas Hümpfer 3:0 (PS). -71 kg (FS): Zelimhan Movsurov – Willi Merz 4:0 (TÜ). -80 kg (GR): Abd Alkareem Bakkari – Linus Gerhardt 0:4 (SS). -75 kg (GR): M-Amin Ajjo – Rudolf Schwanke 0:3 (PS). -75 kg (FS): Mohammadi Mohammad Murtaza – Daryoush Kabiri 3:0 (PS).