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Fußball
Reiselustige Gerolzhöfer Fußballer: Zur Süddeutschen nach Karlsruhe und im Idealfall über Mallorca nach Berlin
Der bayerische A-Senioren-Meister SG Gerolzhofen/Michelau hat den FC Bayern ausgeschaltet und ist jetzt heiß aufs nationale Finale in der Hauptstadt.
Wird's wieder ein Jubelfoto geben bei der Süddeutschen? Bei der bayerischen Meisterschaft durften die A-Senioren der SG Gerolzhofen/Michelau als Meister schon mal üben.
Foto: Sebastian Hauck | Wird's wieder ein Jubelfoto geben bei der Süddeutschen? Bei der bayerischen Meisterschaft durften die A-Senioren der SG Gerolzhofen/Michelau als Meister schon mal üben.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 29.07.2024 02:37 Uhr

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Das wird ganz gern von Fußballfans am Rande von Pokalspielen gesungen. Bei der zurückliegenden Europameisterschaft ebenfalls. Und, ja, auch bei den A-Senioren-Kickern. Die der SG Gerolzhofen/Michelau wollen in die Hauptstadt – fahren aber erst einmal am kommenden Wochenende nach Karlsruhe zur süddeutschen Meisterschaft. "Ja, wir wollen Ende August nach Berlin zur Deutschen. Wer sich keine Ziele setzt, kann keine erreichen", sagt Daniel Haub, Stürmer und Oldie der Mannschaft.

Die auf dem Sportplatz der SG DJK/FV Daxlanden erreichen möchte, was ihr 2023 im hessischen Rodgau noch knapp verwehrt blieb. Da waren die Gerolzhöfer ebenfalls bayerischer Titelträger der Über-32-Jährigen, hatten auch schon den FC Bayern München rausgekegelt. So wie im Juni diesen Jahres in Griesbach, wo es den Bayern nichts nutzte, mit Maximilian Nicu einen ehemaligen rumänischen Nationalspieler und Champions-League-Teilnehmer in ihren Reihen gehabt zu haben. Die "Geos" machten das mit Teamgeist wett. 

Teamgeist, der sich zum Beispiel darin zeigt, dass man für so ein Ereignis auf den gebuchten Mallorca-Urlaub verzichtet. Wie Haub im Vorjahr, nur um bei der Süddeutschen dabei sein zu können. Diesmal will der 42-Jährige mit seinen "Jungs" sich nicht dem FV Ettlingenweier beugen müssen, dem badischen Titelverteidiger und Lokalmatadoren. "Die haben einige fitte Landesliga-Spieler dabei. Andere versuchen es mit Gastspielern", so Haub. "Bei uns haben alle die Jugend in Gerolzhofen durchlaufen. Wir sind alle von hier."

Die Weinfest-Nachwehen abtrainieren

Und so war das Gros des Teams auch die vergangenen Tage auf dem Gerolzhöfer Weinfest unterwegs. "Deswegen trainieren wir am Mittwoch noch einmal, der Alkohol muss raus", sagt Haub und schmunzelt. Der immer wieder von anderen Fußballern aus der Region hört, dass die meisten aus der SG noch locker Kreisliga bei den Aktiven spielen könnten. "Wollen wir aber gar nicht, wir haben alle Familie. Da ist es nicht mehr so einfach, eine so lange Saison über regelmäßig dabei zu sein."

Bayerischer A-Senioren-Meister: Daniel Haub nahm 2023 einen kräftigen Schlug auf den Sieg des FC Gerolzhofen. Von 2024 fehlen solche 'Beweisfotos' leider.
Foto: Sebastian Hauck | Bayerischer A-Senioren-Meister: Daniel Haub nahm 2023 einen kräftigen Schlug auf den Sieg des FC Gerolzhofen. Von 2024 fehlen solche "Beweisfotos" leider.

Bei den "Alten Herren" sind die Gerolzhöfer, bei denen etliche Akteure der Meistermannschaft angehörten, die 2011 nach zwölf Jahren Pause zurück in die Landesliga gestürmt war, eine feste Größe in der Bezirksliga, der ranghöchsten Ü-32-Klasse. Meister 2022, Zweiter 2023 und aktuell schon wieder knapp in Führung vor den Dauerrivalen Unterspiesheim und Bergrheinfeld. Zu einem guten Teil ist dies der Verdienst von Sportleiter Sebastian Hauck, der vor Corona den AH-Betrieb im Steigerwald-Stadion wiederbelebt hatte.    

Seniorenfußball als Herzensprojekt

"Wir sehen das als Projekt", erklärt Haub, der erst ans Übersiedeln zu den B-Senioren denken mag, wenn "die Umstrukturierung der Altersstruktur abgeschlossen ist. Noch brauchen die Jungen, die nachrücken, unsere Hilfe." In Gerolzhofen und Michelau läge der Seniorenfußball "vielen am Herzen. Es gibt nichts Schöneres, als jeden Mittwoch zu Hause rauszukommen und noch am Fußball-Spielbetrieb teilzuhaben."

Nach Karlsruhe, wo am Samstag, 27. Juli, das erste Spiel um 13.25 Uhr gegen Brigachtal ansteht sowie später das womöglich vorweggenommene Endspiel gegen Ettlingenweier, kommen 100 Fans in einem Reisebus und drei Sprintern mit. Alle in Rot. Familien, Freunde. Und Spieler der ersten Mannschaft, deren Bezirksliga-Auftakt gegen Strahlungen deswegen auf 18. September verlegt worden ist. Der Veranstalter habe signalisiert, "dass wir die mit Abstand größte Fangruppe haben. Das ehrt uns, dass wir so wertgeschätzt werden." Am Sonntag geht's noch gegen Rutesheim und Neukirchen/Röllshausen.

Für den Erfolgsfall haben sich einige SG-Kicker entschlossen, gleich in Karlsruhe "kurzentschlossen in den Malle-Flieger zu steigen". Gerolzhöfer reisen halt gerne – selbstverständlich auch nach Berlin.

 
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Kommentare
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  • Manfred Englert
    "Je öller umso döller"; genau das ist das Klientel, auf das sich Mallorca riesig freuen wird.
    Muß denn jeder und alles wegen bestandener Abi Prüfung oder sonstigen Meisterschaften dem geplagten Inselvolk auf die Nerven fallen?
    Und dann muß ja immer Alkohol im Spiel sein, was dann sehr oft zu Exzessen führt.

    So, das wars und natürlich viel Erfolg für Berlin.
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  • Anton Niedermeier
    Männer !
    Ihr seid die Besten.
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