
Das letzte Heimspiel des MHV Schweinfurt 09 ist vielen noch in Erinnerung. Wegen eines Bombenfunds sollte die Sporthalle des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums kurzfristig zum Evakuierungsort werden. Erst kurz vor Anpfiff kam die Entwarnung, das Spiel gegen den SV Michelfeld konnte stattfinden. Und endete mit einem Knalleffekt, als dem vermeintlichen MHV-Ausgleich in der Schlusssekunde die Anerkennung verweigert wurde. Michelfeld bejubelte den Titel, sollte diesen aber vier Monate später nach einer Sportgerichtsentscheidung wieder verlieren, der MHV wurde am Ende Achter.
Sieben Spieler haben das Team aus Schweinfurt nach der Saison verlassen. Auch der langjährige Trainer Marcus Thalhäuser steht nicht mehr beim MHV an der Seitenlinie. Sein Nachfolger ist Christopher Früh. Und der wird in der kommenden Spielzeit, die einen großen Umbruch mit sich bringen wird, nicht nur auf der Platte, sondern auch am Spielfeldrand Verantwortung übernehmen. Der 33-Jährige, der etwa in der Dritten Liga für den HSC Bad Neustadt als Linksaußen auflief, wird neuer Spielertrainer. Erst im letzten Jahr war er, der den MHV 2009 mitgegründet hat, zurückgekommen. Mit Früh sei ein Fachmann gefunden, der Verein und Mannschaft seit Jahren kenne, heißt es auf der MHV-Hompage.
Sören Bernt unterstützt als Co-Spielertrainer
„Die neue Rolle ist sehr spannend für mich. Ich habe mir schon Rat geholt“, sagt der Sport- und Englischlehrer. Etwa beim Ex-Spielertrainer der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim und früheren Teamkollegen bei der DJK Waldbüttelbrunn, Martin Keupp. Für die Praxis hat sich Früh zudem den 39-jährigen Routinier Sören Bernt („unser bester Spieler“) als Co-Trainer an Bord geholt. „Man verliert schnell den Überblick, wenn man zu lange auf dem Spielfeld ist. Von außen sieht man vieles besser. Sören und ich wollen versuchen, immer abwechselnd auf dem Feld und auf der Bank zu sein.“
Ein neues Team aufzubauen und die Fans (Früh: „Wir hoffen auf einen Schnitt von um die 100 Zuschauer“) mitzunehmen, ist das Ziel. Vor allem aber der Klassenerhalt, der, ob der besonderen Situation in der in dieser Spielzeit auf 13 Mannschaften aufgestockten Liga (Michelfeld durfte ja nun doch nicht aufsteigen) mit bis zu fünf möglichen Absteigern, eine echte Herausforderung für den MHV darstellt. „Mein Mindestziel ist Platz acht“, sagt Früh. Das ist der erste sichere Nichtabstiegsplatz.
Beim großen Umbruch ist auch Geduld gefragt
Den nach dem großen Umbruch mit dem jungen und unerfahrenen Kader zu erreichen, reizt Früh. Zudem will er die Jugendarbeit forcieren. „Das wurde zuletzt so ein bisschen verpasst.“ Die Vorbereitung sei gut gelaufen, die Trainingsbeteiligung „erfreulich“. „Sicher fehlt noch so einiges, aber je mehr alle spielen, desto mehr lernen sie und sammeln Erfahrung.“ Das braucht freilich Zeit. „Ich hoffe, dass man mit Mannschaft und Trainerteam Geduld hat“, sagt Früh. „Wir erkennen Potential und wollen eine Entwicklung sehen. Aber wann die greift, steht halt ein wenig in den Sternen.“
Insgesamt stehen zehn Neue im 18-Mann starken Kader des Bezirksoberligisten, der am Mittwoch (20. September) beim TSV Partenstein in die neue Saison startet. Am Samstag (23. September, 20 Uhr) steigt dann gegen die DJK Rimpar III das erste Heimspiel. Beim bisher letzten war es übrigens Früh, der den letzten Wurf im Tor versenkte, auch wenn der Treffer letztlich keine Anerkennung fand. Für diese Saison hoffen sie beim MHV, dass sie in engen Situationen das Glück auf ihrer Seite haben werden.