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Fußball: Toto-Pokal-Wettbewerb
Nach der Derby-Pleite der Befreiungsschlag im BFV-Pokal: Der FC 05 Schweinfurt gewinnt in Aschaffenburg mit 2:1
Ist das ein Signal auch für die Regionalliga-Runde? Wie die Nullfünfer ihren frühen Vorsprung gegen die nach der Pause entfesselt anrennende Viktoria verteidigen.
Nach der Pause war's ein Kampf auf Biegen und Brechen: Hier wehrt sich der Schweinfurter Kristian Böhnlein (vorne) gegen die Umklammerung des Aschaffenburgers Jan Stein.
Foto: Stefan Gregor | Nach der Pause war's ein Kampf auf Biegen und Brechen: Hier wehrt sich der Schweinfurter Kristian Böhnlein (vorne) gegen die Umklammerung des Aschaffenburgers Jan Stein.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:47 Uhr

Das BFV-Pokal-Achtelfinale sollte nach den beiden verlorenen Derbys beim TSV Aubstadt und gegen die Würzburger Kickers eine Aufbauhilfe für den in der Fußball-Regionalliga Bayern vorerst ins tabellarische Niemandsland abgedrifteten FC 05 Schweinfurt werden. Und wurde es auch. Bei Viktoria Aschaffenburg setzte sich die Mannschaft von Trainer Christian Gmünder mit 2:1 (2:0) durch und zog damit ins Viertelfinale ein. Dort warten Ende September lukrative Gegner wie 1860 München, Ingolstadt oder die Kickers. 

"Das war so wichtig für uns nach dem Druck, der durch die verlorenen Derbys entstanden ist", so Gmünder. "Die Mannschaft hat gesehen, dass sie noch gewinnen kann - und dass sie auch eine schwierige Phase überstehen kann." Mit Letzteren meinte der 42-Jährige sowohl die Ergebnis-Krise in der Liga als auch das Spiel selbst, in dem die Aschaffenburger nach der Pause alles versuchten, den 0:2-Rückstand noch zu drehen und Gmünders Elf kaum noch über die Mittellinie kam. "Wir haben den Bock umgestoßen, ja. Aber wir dürfen jetzt nicht durchdrehen", meinte er mit Blick auf das Samstag-Spiel gegen den SV Hankofen-Hailing.

Es hatte ausgezeichnet begonnen für den FC 05. Und das einmal mehr mit einer Notelf, nachdem sich der erwartete Ausfall von Defensiv-Allrounder Lukas Aigner bestätigt sowie die Hoffnung auf einen Einsatz des neu verpflichteten Stürmers Benjamin Hadzic wegen der fehlenden Freigabe nicht erfüllt hatte. Zudem blieben Stammspieler wie Adam Jabiri, Jacob Engel und Lucas Zeller zunächst draußen. Ebenso Torwart Nico Stephan, für den turnusgemäß im Pokal Bennet Schmitt ran durfte – und somit wieder eine Bewährungsprobe erhielt. So rutschte beispielsweise Julius Landeck ins Team, im Pokal-Wettbewerb aber nichts Neues. 

Das veränderte Konzept fruchtete. Aschaffenburg wirkte noch gar nicht in der Partie angekommen, da stand es bereits 2:0 für die Schweinfurter, die zweimal eine Lücke auf der linken Abwehrseite der Viktoria ausmachten und ausnutzten. Tim Kraus bereitete von rechts unbedrängt zum 0:1 vor für den in den Ball rutschenden Kevin Fery (6.). Alexander Bazdrigiannis tat es ihm gleich für Pascal Moll - nur dass dieser nicht vollenden durfte, sondern von Hamza Boutakhrit gefoult wurde; den Elfmeter setzte Kristian Böhnlein ins Eck zum 0:2 (12.). Und fast hätte Böhnlein noch nachgelegt, doch seinen 18-Meter-Freistoß parierte Viktoria-Keeper Ricardo Döbert mit einem tollen Reflex (26.).

05-Schlussmann Bennet Schmitt mit spektakulären Paraden

Von den Gastgebern war eine halbe Stunde überhaupt nichts zu sehen, beim ersten Vorstoß waren sie jedoch prompt gefährlich: Elias Niesigks Heber topste kurz hinter der Latte oben aufs Netz (31.). Dass die Aschaffenburger sich nach der Pause aggressiver präsentieren würden, war zu erwarten – und so kam es auch. Nur war da Schmitt: Der 05-Keeper rettete erst reaktionsschnell gegen den aus sechs Meter abziehenden Niesigk (49.), dann mit einem spektakulären Flug gegen den Kopfball des von Veit Klement in Szene gesetzten Ex-05er Florian Pieper (52.). Und weiter Schlag auf Schlag: Gegen den 10-Meter-Schuss von Benedict Laverty, einem weiteren Ex-Schweinfurter, wäre Schmitt wohl chancenlos gewesen, doch Ivan Mihaljevic blockte kurz vor der Torlinie (58.).

Die Nullfünfer fanden kaum ein Mittel, sich aus dieser Umklammerung zu befreien. Räume für Konter wären da gewesen, denn die Viktoria ging volles Risiko, spielte phasenweise ohne jede Absicherung. Die Wucht ließ nicht nach, nur rein wollte der Ball nicht. Pieper und Laverty ballerten jeweils drüber. So ging das weiter – bis der eingewechselte Jabiri endlich mal wieder zwei Schweinfurter Lebenszeichen sendete. Sein Freistoß ging allerdings drüber (72.), seinen Kopfball lenkte Döbert zur Ecke (73.). Gefährlich blieben die Aschaffenburg dennoch, in der 75. Minute hatten sie eine Vierfach-Chance, als "Jeder" mal durfte, der Ball am Ende aber unter Schmitt begraben lag.

Auch die Schlussoffensive der Gastgeber verteidigten die Schweinfurt mit viel Leidenschaft, Lauffreude und beherzten Grätschen weg – und auch mit ein bisschen Glück. Weil der eingewechselte Niklas Meyer zwar in der 90. Minute verkürzen konnte, dann jedoch die Uhr runter lief für die Gäste.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Toto-Pokal auf Verbandsebene: Achtelfinale
Viktoria Aschaffenburg - FC 05 Schweinfurt 1:2 (0:2)
Aschaffenburg: Döbert –Stein (78. Mbuku), Borger, Boutakhrit, Zehnder (82. Hebisch)– Baier, Desch (46. Pieper) – Laverty, Verkaj (69. Philipp), Klement (69. Meyer) – Niesigk.
Schweinfurt: Schmitt –Landeck, Billick (26. Zeller), Mihaljevic, Rabold – Kraus, Spanoudakis – Bazdrigiannis (63. Pfarr), Fery (67. Zietsch), Böhnlein – Moll (61. Jabiri).
Schiedsrichter: Christopher Knauer (SpVgg Isling). Zuschauende: 729. Tore: 0:1 Kevin Fery (6.), 0:2 Kristian Böhnlein (12., Foulelfmeter), 1:2 Niklas Meyer (90.). Gelb: Roberto Desch, Veit Klement, Niklas Borger - Georgios Spanoudakis, Pascal Moll.
Quelle: mib
 
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