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Fußball
Nach dem Spiel beim SC Schwarzach: Türkiyemspor SV-12 fordert vom BFV Aufarbeitung der Schiedsrichterleistung
Die Bezirksliga-Partie war vergangenen Sonntag zweimal unterbrochen, vier Schweinfurter wurden vom Platz gestellt. Jetzt äußert sich der Verein.
Die Verantwortlichen des Schweinfurter Bezirksligisten Türkiyemspor SV-12 (Symbolbild) haben nach dem Spiel beim SC Schwarzach eine Stellungnahme zur Schiedsrichterleistung abgegeben.
Foto: Oliver Schikora | Die Verantwortlichen des Schweinfurter Bezirksligisten Türkiyemspor SV-12 (Symbolbild) haben nach dem Spiel beim SC Schwarzach eine Stellungnahme zur Schiedsrichterleistung abgegeben.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 13.11.2024 02:37 Uhr

Was war los beim Spiel der Fußball-Bezirksliga Ost zwischen dem SC Schwarzach und dem Schweinfurter Klub Türkiyemspor SV-12? Das zu klären, ist jetzt Sache des Sportgerichts des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV). Während das Verfahren anläuft, erhebt Türkiyemspor schwere Vorwürfe gegenüber dem Unparteiischen der Partie – und nimmt den Verband in die Pflicht.

Das Kellerduell des 17. Spieltages in der Bezirksliga Ost vor 100 Zuschauerinnen und Zuschauern war am Sonntag aus dem Ruder gelaufen. Nach dem frühen Führungstreffer kassierten die Gäste aus Schweinfurt kurz vor dem Seitenwechsel bereits eine Gelb-Rote Karte. In der Schlussphase des Spiels stellte der Schiedsrichter dann drei weitere Türkiyemspor-Spieler vom Platz: zwei Schweinfurter sahen Rot, einer Gelb-Rot.

Zweimal unterbrach der Unparteiische die Partie unter Anwendung des seit Juli gültigen "DFB-Stopp-Konzepts". Dabei werden, beispielsweise zur Beruhigung von Eskalationsphasen und aller Teilnehmer, die Mannschaft in ihre Strafräume geschickt. Schwarzach kam in der elften Nachspielminute noch zum Ausgleich.

Türkiyemspor-Vorstand wendet sich mit Stellungnahme an die Öffentlichkeit

"Von Zuschauerseite wurde das Spiel sehr hitzig gemacht", hatte am Sonntagabend Schwarzachs Spielertrainer Christian Volkamer gegenüber dieser Redaktion berichtet. Ein Verantwortlicher von Türkiyemspor war direkt nach dem Spiel zu keinem Gespräch bereit. Dafür wandte sich der Klub nun mit einer ausführlichen, im Namen des Vorstands versandten Stellungnahme zu den Vorkommnissen an die Öffentlichkeit.

Schon im März war ein Spiel von Türkiyemspor im öffentlichen Fokus gestanden. Unmittelbar nach dem Kreisliga-Spiel gegen die SG Schleerieth kam es zu Auseinandersetzungen, an denen Zuschauer und Spieler beider Vereine involviert waren. Der Verband verhängte mittlerweile gegen einen beteiligten Spieler von Türkiyemspor eine Sperre von zwei Jahren und sieben Monaten.

Jetzt liegt dem Verband erneut ein Spiel mit Beteiligung von Türkiyemspor auf dem Tisch. Der Verein spricht in seiner Stellungnahme von einer "desolaten Schiedsrichterleistung", die "weit außerhalb dessen, was mit Verständnis akzeptiert und im Sinne des Sportes hingenommen werden" könne. Gleichzeitig betont Türkiyemspor den fairen Umgang beider Mannschaften während des Spiels. Diese Einschätzung teilt auf Nachfrage der Schwarzacher Trainer, der die Begegnung als hart umkämpft, aber fair bezeichnete.

Nach einer vermeintlichen Fehlentscheidung des Schiedsrichters trifft Schwarzach den Pfosten

In der Türkiyemspor-Erklärung wird dem Schiedsrichter einiges angekreidet. Das habe von einer "sehr kleinlichen Spielleitung", über eine "unangemessene Lautstärke" und "profane Ansprache an die Spieler beider Teams" bis hin zu "unangebrachter Interaktionen mit den Zuschauern" gereicht. Einige Minuten vor dem Schwarzacher Ausgleich soll es eine, in der Stellungnahme des Klubs aus Schweinfurt konkret beschriebene Fehlentscheidung gegeben haben.

Zu den geäußerten Vorwürfen wollte sich Schwarzachs Trainer Christian Volkamer nicht einlassen. Dass der Schiedsrichter in seinen Entscheidungen eine kleinliche Linie gefahren habe, sah er freilich auch so. Nach der auf die von Türkiyemspor monierte Fehlentscheidung resultierenden Ecke habe der SC Schwarzach den Pfosten getroffen.

Der aus Mittelfranken stammende Schiedsrichter sowie BFV-Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter waren mit Verweis auf das laufende Sportgerichtsverfahren gegenüber dieser Redaktion zu keiner Stellungnahme bereit. Türkiyemspor verbindet mit seiner Stellungnahme die Erwartung, dass der BFV "die Schiedsrichterleistung in diesem Spiel kritisch aufarbeitet".

 
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  • Harald Bach
    Egal, wer der Schiedsrichter war. Für mich ist das völlig verständlich, wenn bei Beteiligung mancher Vereine vom SR eine kleinliche Linie gefahren wird. Es sind immer die gleichen Vereine , welche auffällig werden. Woran das liegt? An den Zuschauern dieser Vereine, welche die Emotionen künstlich hochpuschen? An der Mentalität der Spieler? Das ist seit über 35 Jahren so und wird sich auch nicht ändern.
    Und immer beschweren sich diese Vereine über angeblich nicht korrekte Behandlung durch alle möglichen Institutionen. Und wenn alles nix hilft, wird die Nazi-Keule ausgepackt. Danke !
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  • Günther Feller
    ja klar kann man natürlich wieder nicht verstehen aber was man als „Migrant“ der in Deutschland geboren wurde etc. alles abbekommt sei es im Spielfeld oder von außen da soll man immer ruhig bleiben! und dann hat man noch einen „Unparteiischen“ der sein Gedankengut auf den Fußballplatz mitbringt, klar da würde man natürlich ruhig und besonnen bleiben! hat natürlich mit der Mentalität zu tun! Wahnsinn es nimmt mehr und mehr zu diese Aussagen und dieser Hass. Leute ganz ehrlich euch stört der Name des Vereins egal ob da zig Deutsche spielen oder andere, würde der Verein Maccabi heißen oder Italo wäre es scheiß egal aber bei Türkischen Vereinen und vorallem erfolgreichen Vereinen ist da schnell der typische Neid und damit einhergehende Hass da. Schaut euch solche Spiele mal als Neutrale an und seid euch ehrlich dann wisst ihr was da alles falsch läuft, keiner spricht davon das diese Vereine unschuldig sind aber das sind die Spieler die es überall gibt und nicht der Verein selbst!
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  • Harald Bach
    Ganz ehrlich:
    Der Name des Vereins ist sch….egal! Es kommt immer nur auf die jeweiligen Protagonisten an.
    Is nur seltsam, wenn immer wieder von Spielern die Äußerungen fallen wie: ich f….. deine Mutter!
    Du bist der Sohn eines E….; ich weiß wo du wohnst usw oder gar androhen, nach dem Spiel auf den Gegenspieler zu warten ( wie persönlich gesehen).

    Ich kann mich auch nur selten an solche Brutaltät auf dem Sportplatz erinnern, wie in Schleerieth.
    Ich will mich da nicht weiter auslassen, um weitere Vorurteile zu schüren……
    Aber immer sind die anderen schuld?!
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  • Günther Feller
    Kein Mensch sagt das es solche Menschen nicht gibt! Aber es auf Herkunft und Verein zu reduzieren ist schwach und persönlich gesehen ein Abbild der momentanen Gesellschaft, man muss nicht gesellschaftliche Probleme oder politische Probleme auf den Fußballplatz tragen oder projizieren dies geschieht aber ständig und passiert komischer Weise immer nur gegen türkische Vereine. Scheiß egal welcher Verein jeder wird seine Konsequenzen ziehen dies passiert auch in solchen Vereinen jedoch muss man überlegen ob dies einseitig passiert oder ob dies immer auf Grund einer vorhergegangenen Provokation geschieht, meist bekommt man dies leider außerhalb des Platzes nicht so mit.
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  • Elisabeth Thüringer
    Ich frage mich wer der Schiedsrichter konkret war. Weder in der MP noch im BFV ist der Name genannt - obwohl dies vor allem in der BFV App üblich ist.
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  • Hartmut Kamm
    Der Schiedsrichter des Spiels war Andreas Schulz
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