Nach der Saison mit dem besten Landesliga-Punkteschnitt der Vereinsgeschichte und Platz fünf wird die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach in der Fußball-Landesliga Nordwest als Geheimfavorit gehandelt. Bei den "Adlern" herrscht allerdings weiter Demut – trotz beachtlicher Verstärkungen.
Die Vorbereitung
"Die Jungs haben insgesamt super mitgezogen", berichtet DJK-Spielertrainer Felix Zöller. "Es war eine typische Sommervorbereitung: kurz, aber intensiv." Urlaubsbedingt fehlten verhältnismäßig wenige Spieler – zur Freude des Spielertrainerduos Zöller und Thomas Cäsar, das in seine zweite gemeinsame Saison gehen wird. Obwohl die Mannschaft alle fünf Testspiele siegreich gestalten konnte, geht es mit einem kleinen Fragezeichen in die Runde, findet Zöller: "Letztendlich weißt du am Ende einer Vorbereitung nie genau, wo du stehst." Das Auftaktprogramm hat es gleich in sich – mit der Englischen Woche und den Derbys gegen die FT Schweinfurt und den TSV Karlburg sowie dem abschließenden Auswärtsspiel gegen den vorherigen Vierten FC Lichtenfels.
Die Mannschaft
Die Entwicklung der vergangenen Jahre dürfte die Verantwortlichen sehr zufrieden machen. Der Fusionsverein hat sich trotz vergleichsweiser geringer Mittel als starkes Landesliga-Team etabliert. Auch dieses Jahr scheint die Qualität im Kader, trotz des Abgangs von Mittelfeldspieler Maximilian Stahl zum Regionalligisten TSV Aubstadt, noch einmal gestiegen zu sein. Die Offensivabteilung, die mit dem abschlussstarken Marcel Kühlinger (29 Tore in der Saison 2022/23) und dem pfeilschnellen Christopher Lehmann im Angriff und den Kreativen Sebastian Lehmann und Yannick Deibl im Mittelfeld ohnehin gut besetzt war, wurde mit Vincent Held und Tobias Burger weiter verstärkt und somit noch unberechenbarer für die Gegner. Die zweitbeste Abwehr der Vorsaison – mit dem höherklassig erprobten Valentin Reitstetter als Abwehrchef seit der vergangen Winterpause – erhält hinter sich mit dem erfahrenen Christoph Saballus eine neue Nummer eins. "Es muss immer das Ziel sein, einen Kader stärker zu machen", erklärt Zöller. "Dazu zählt, die Spieler, die da sind, weiterzubringen und das Gefüge durch sinnvolle Ergänzungen zu verbessern und die Qualität hochzuhalten."
Der Königstransfer
Vor drei Jahren ging er einmal zum Regionalligisten TSV Aubstadt, für den spielte er aber nur fünf Minuten im Regionalliga-Ligapokal. Trotzdem gehört Vincent Held immer noch zu den begehrtesten Stürmern der Region. Nach 54 Toren in 65 Spielen in der Bayern- und Landesliga für den FC Geesdorf trägt der 24-Jährige künftig das "Adler"-Trikot. "Konkurrenz belebt das Geschäft", sagt Coach Zöller angesichts der hinzugewonnen Sturmwucht im Kader, für die auch Tobias Burger, der vom FC Sand gekommen ist, sorgen wird. In der Vorbereitung ließ der 24-Jährige bereits mit fünf Treffern aufhorchen.
Die Konkurrenz
"Die Liga ist in der Breite noch einmal qualitativ stärker geworden", analysiert Zöller, der dem Vorsaisons-Dritten Alemannia Haibach und Bayernliga-Absteiger TSV Großbardorf die Favoritenrolle zuschiebt.
Die Erwartung
"Wir bleiben absolut demütig, weil wir wissen, wo wir herkommen", antwortet Zöller auf die Frage nach dem Saisonziel. "Wir wissen um die finanziellen Möglichkeiten, die andere Mannschaften im Vergleich zu uns haben." Ziel ist es, die Leistung des Vorjahres zu wiederholen. "Das wäre eine riesige Sache", betont der Coach. Mit einem Platz im "vorderen Mittelfeld" nach der achten Landesliga-Saison wäre man in Schwebenried und Schwemmelsbach hochzufrieden.