Vincent Held, vor einem Jahr vom FC Geesdorf um zwei Klassen nach oben zum TSV Aubstadt gewechselt, verlässt den Fußball-Regionalligisten. Jetzt spielt der 22-Jährige wieder für den Landesligisten aus dem Landkreis Kitzingen.
Vor dem Hintergrund, dass sein vorheriger und nun aktueller Verein dem Angreifer aus Kitzingen im vergangenen Jahr die Freigabe für den Transfer nach Aubstadt verweigert hatte, was eine Sperre von einem halben Jahr nach sich zog, bedarf der Wechsel zurück an die alte Wirkungsstätte einer Erklärung.
"Für mich der ausschlaggebende Grund war, dass ich am 1. August eine Ausbildung in Fröhstockheim bei Kitzingen beginne. Dadurch wäre der Aufwand mit Aubstadt zu groß geworden. Das hätte weder mir noch dem Verein etwas gebracht, deshalb habe ich mich dafür entschieden, wieder zurück in die Region zu kommen", sagt Held auf Anfrage dieser Redaktion.
Eines der größten Talente im Landkreis
Er galt, nachdem er in der Jugend beim SSV Kitzingen gespielt hatte, als eines der größten Talente im Landkreis. Für seinen Heimatverein ging der Angreifer zwei Jahre lang auch in der Kreisliga auf Torejagd und traf 35 Mal in 34 Spielen.
Höherklassige Vereine waren auf ihn aufmerksam geworden, seine Wahl fiel auf den FC Geesdorf. Seine Ausbeute steigerte er dort in seinem ersten Halbjahr in der Landesliga noch einmal: In der durch die Corona-Pandemie erst verlängerten und schließlich abgebrochenen Saison 2019/21 erzielte er 23 Tore bei 19 Einsätzen.
Als Vincent Held im vergangenen Sommer auf einmal auf dem Mannschaftsfoto der Aubstädter zu sehen war, wurde bekannt, dass der Regionalligist in der langen spielfreien Zeit offenbar erfolgreich um die Gunst des Stürmers gebuhlt hatte.
Zwar verhinderte Geesdorf durch sein Veto nicht, dass Held dorthin ging, doch da der FC die Freigabe verweigerte, sperrte der Verband den Fußballer für ein halbes Jahr für sämtliche Spiele, sodass er für den Regionalligisten erst ab Januar 2021 spielberechtigt war. Gespielt wurde in diesem Jahr aber gar nicht mehr, denn die Saison wurde abgebrochen.
Held nahm Ende April noch in Aubstadt am Training teil und wurde Anfang Juni von Trainer Victor Kleinhenz im Ligapokal gegen Schweinfurt 05 (2:5) eingewechselt. Diese fünf Minutenwaren aber nicht nur die einzigen, die er für den TSV Aubstadt bestritt, sondern auch die ersten seit seinem letzten Ligaspiel mit Geesdorf im November 2019. Zwischen diesen beiden Fußballspielen lagen 562 Tage.
Eine "gefühlt endlose Zeit" ohne Spiel
"Eine gefühlt endlose Zeit", gesteht Held. Er habe durchgehend mit der Mannschaft trainiert, konnte aber bei den Spielen nicht aktiv dabei sein. Trotzdem möchte er seine Zeit in Aubstadt nicht missen: "Ich konnte sehen, wie so ein Verein in der vierten Liga aufgestellt ist. Für mich selbst habe ich sowohl fußballerisch als auch charakterlich ganz viel mitgenommen."
Mit seiner Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement sei die Rückkehr nach Geesdorf für ihn wieder "die beste Option" gewesen. Was gewesen ist, sei für beide Seiten ausgeräumt. Darüber hätten sie "lange miteinander geredet".
Mit seinem alten und neuen Verein geht's in der Landesliga Nordwest los am 24. Juli, Vorrundengruppe eins, auswärts in Lichtenfels: "Ich freue mich am meisten darauf, wieder einen geregelten Ablauf zu haben, unter der Woche zu trainieren und am Wochenende spielen zu können."