Schweinfurts "Mannschaft des Jahres 2023" ist Geschichte. Das erfolgreiche Basketball-Team der DJK Schweinfurt, das vergangenen Dezember auf der Schweinfurter Sportgala noch mit dem Ehrentitel ausgezeichnet worden war, war nach dem letzten Spieltag der Bayernliga-Saison 2023/24 Ende März in seine Einzelteile zerfallen. Fast die gesamte Mannschaft hörte auf. Doch nicht nur das: Länger war danach auch unklar, ob es mit dem höherklassigen Basketball in Schweinfurt überhaupt weitergehen wird. Und wenn ja, wie? Und in welcher Liga? Das alles scheint nun geklärt.
Sicher: In Sphären wie die Würzburg Baskets, die vor Kurzem erst im Halbfinale der Play-offs um die deutsche Meisterschaft an Bayern München gescheitert waren, aber eine ihrer erfolgreichsten Spielzeiten der Vereinsgeschichte hingelegt haben, war der Basketball in Schweinfurt nie. Und wird es wohl auch nie sein. Aber die Korbjäger der DJK waren in der Stadt und der Region eine Marke, spielten jahrelang erfolgreich in der Bayernliga, wo sie in den letzten drei Spielzeiten zwei Mal den Titel gewonnen hatten, in der abgelaufenen Saison Vizemeister wurden.
Doch das wird sich – zumindest vorerst – nicht wiederholen. "Wir werden in der kommenden Saison nicht mehr in der Bayernliga antreten. Stand ist, dass wir freiwillig eine Liga zurückgezogen haben", erklärt Schweinfurts "Mister Basketball", Klaus Ludwig. Immerhin aber wird der DJK-Erfolgscoach der letzten Jahrzehnte weitermachen. Und mit jeder Menge neuer Spieler ein neues Team aufbauen, um einen Neustart in der Bezirksoberliga zu wagen.
Internationale Studenten als Chance
25 Spieler kamen zu einem ersten Training, zeitgleich eine Sichtung. "Für die Liga sind die okay", zeigt sich Ludwig optimistisch. Zum Problem könnte aber werden, dass unter den Neuen auch viele internationale Studenten sind. "Da weiß ich natürlich nicht, inwieweit ich mich auf die verlassen beziehungsweise auf sie aufbauen kann. Offiziell sind sie eigentlich die nächsten drei bis vier Jahre hier, haben sie mir gesagt, aber in den Semesterferien gehen die natürlich auch gerne nach Hause, fehlen dann Wochen oder Monate." Zwei "bombenstarke" Spieler seien darunter, sagt Ludwig.
"Wenn wir die in der vergangenen Saison gehabt hätten, hätten wir wohl kein Spiel verloren", meint der Coach. Aus dem Team, das in den letzten drei Jahren zwei Mal Bayernliga-Meister wurde, sind aber wohl nur noch vier Spieler dabei. Wobei es bei zwei von ihnen Gerüchte über einen möglichen Wechsel – möglicherweise nach Veitshöchheim – gibt. In jedem Fall hat Ludwig aber seinen Sohn Tom wieder aktiviert, "der hat keine Chance, 'nein' zu sagen", lacht der Trainervater.
"Es ist ein kompletter Neuanfang"
So oder so: "Es ist ein kompletter Neuanfang", sagt Ludwig. Bei dem auch talentierte Jugendliche mit dabei sind, was auch perspektivisch interessant ist. Erfolgreich will Ludwig freilich schon kurzfristig, sprich in der kommenden Saison, die im Herbst startet, sein: "Was ich bisher schon gesehen habe, was das Können und die Athletik der Jungs betrifft, möchte ich eigentlich am Ende unter den Top-Drei sein. Und wenn sich dann was entwickelt oder dann auch ein paar 'Alte' wieder Blut lecken, ist auch ein Aufstieg wieder möglich."
Ob der dann mit ihm als Trainer stattfinden wird? "Das ist noch in weiter, weiter Ferne. Aber für die kommende Saison sind wir gemeldet und ich bin dabei. Und wenn wir mit einer kompletten Jugendtruppe spielen, dann ist das so. Da können sie immerhin am meisten lernen." Jetzt gelte es zunächst, konkret in die Vorbereitung einzusteigen. Zwei Mal die Woche will Ludwig zum Training bitten. Wie die Saison dann laufen wird, dürfte eine mehr als spannende Frage werden.