Der Running Gag auf den Vorschau-Pressekonferenzen ist Geschichte. Seit Oktober 2021, dem 3:0-Erfolg, ausgerechnet bei Primus SpVgg Bayreuth, hatte der FC 05 Schweinfurt in der Fußball-Regionalliga Bayern auswärts kein Punktspiel mehr gewonnen – bis zum Ostersamstag, dann war mit dem 2:0 in Schalding der Bann gebrochen. Stellt sich nun die Frage: Können die Nullfünfer am Dienstagabend (18.30 Uhr, Georg-Weber-Stadion) nachlegen im Nachholspiel beim TSV Rain am Lech?
Im vierten Anlauf kann, so wie's aussieht, endlich gespielt werden. Im November hatten die Schweinfurter Corona-Fälle beklagt, im März hatte Rain das gleiche Schicksal ereilt. Und zwischendrin gab's im Dezember eine witterungsbedingte Absage. Nun also wird angepfiffen in der hübschen Sportanlage, die Georg Weber gewidmet ist, dem 1986 verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden und Gönner des Vereins aus dem schwäbischen Landkreis Donau-Ries. Damit wäre die Reihung englischer Wochen beendet für den FC 05, der nach der samstäglichen 0:2-Niederlage gegen die SpVgg Unterhaching wieder dreifach punkten will, um nicht doch noch den dritten Platz an just jene Hachinger zu verspielen.
"Ich glaube nicht, dass uns diese Niederlage umwirft, es war ja einiges recht engagiert", nahm 05-Trainer Jan Gernlein auch positive Erkenntnisse aus der Partie gegen die Spielvereinigung mit. Dass sich seine Mannschaft keine Larifari-Vorstellung erlauben kann bei den auf einem Relegationsplatz rangierenden und noch um den Klassenerhalt kämpfenden Rainern, ist ihm bewusst: "Wir wollen der Liga zeigen, dass wir uns des Auftrags bewusst sind, alles zu geben. Alles andere wäre wenig kollegial." Ein Lapsus wie das 0:4 der Bayreuther gegen Schlusslicht Rosenheim am Samstag soll mit aller Macht vermieden werden.
Erster FC-05-Sieg in Rain?
Gleichwohl der TSV den Schweinfurtern meist ein unbequemer Gastgeber war. Die Gesamt-Statistik zwischen beiden Teams spricht mit 7:5-Siegen knapp für die Schwaben, die Heimbilanz erheblich deutlicher: Der FC 05 konnte in Rain noch nie gewinnen, weder in der Bayern- noch in der Regionalliga – da stehen in sechs Partien fünf Siege für den TSV zu Buche, zuletzt 2019 ein 3:1. "Da haben sie uns sehr böse erwischt." In Anspielung auf dieses Erlebnis und auch das 2:4 des 1. FC Nürnberg gegen Sandhausen, bei dem alle vier Gäste-Treffer Eckbällen entsprungen waren, mahnt Gernlein: "Wir müssen Standards gut verteidigen."
Der Schweinfurter Kader wird weitgehend dem von Samstag gleichen, lediglich Torjäger Adam Jabiri könnte kurzfristig noch dazukommen, wenn seine muskuläre Blessur aus dem Schalding-Spiel keine Beschwerden mehr macht. Erneut unberücksichtigt – neben den Verletzten Vitus Scheithauer, Martin Thomann und Emir Bas – bleibt Rechtsverteidiger Thomas Haas nach seiner Entscheidung, zu den Würzburger Kickers zu wechseln. Im Tor feiert der im Sommer 2021 aus Geesdorf gekommene Nico Stephan, die etatmäßige Nummer drei, sein Punktspiel-Debüt.