
Der Münchner Helmut Dietl spendierte seiner Stadt hübsche Serien. In den "Münchner G'schichten" zeigt Taugenichts "Tscharlie", wie man sich schick durchs Leben mogelt. Im "Monaco Franze" betört der "ewige Stenz" mit Sprüchen: "Immer des G'schiss mit der Elli..." Was das mit der Regionalliga Bayern zu tun hat? Auch um Schlusslicht Türkgücü München gibt's mal wieder "G'schiss".
Kurz vor dem 1:0-Sieg des FC Schweinfurt 05 gegen Verfolger FV Illertissen baten die Münchner den Spitzenreiter um Verlegung der für kommenden Samstag (14 Uhr) angesetzten Partie. Die Münchner, die sich mangels fester Spielstätte einmieten, haben ein Problem: Mietobjekt Dante-Stadion fällt aus Sicherheitsgründen flach, im Ausweichstadion Heimstetten hat der Hausherr Bayernligaspiel.
Der Schweinfurter Ärger über die Anfrage hat seine Vorgeschichte: 2020 gab es zur Corona-Zeit Rechtsstreitigkeiten um das Aufstiegsrecht zur Dritten Liga und die Teilnahme an der DFB-Pokal-Hauptrunde. 2022 meldete Türkgücü Insolvenz an, eine großzügige Regelauslegung ermöglichte den Neustart in der Regionalliga, gefolgt von erneuter wirtschaftlicher Schieflage.
Das mag 05-Sportleiter Andreas Brendler im Kopf gehabt haben, als er eine Verlegung auf Freitag ("da arbeiten unsere Spieler") oder Sonntag verweigerte – trotz versprochener 200 Freikarten. Nachvollziehbar: Ohne Spielstätte, ob eigen oder verlässlich in Miete, in die Saison zu gehen, ist einer semiprofessionellen Liga unwürdig. Das Vertrauen wirkt aufgebraucht, das "G'schiss" um Türkgücü schwer zu ertragen.
Übrigens: Die Münchner haben sich nicht mehr beim FC 05 gemeldet. Der BFV hat inzwischen Spielort (Heimstetten), Tag (15.3.) und Zeit (14 Uhr) online eingetragen. Ob's dabei bleibt? Brendler: "Gehen wir mal davon aus."