Bei der Niederlage in Waldkraiburg ging Lucas Kleider ebenso wie die gesamte Mannschaft des ERV in Sachen Tore oder Assists leer aus. Beim Heimspiel gegen Schongau allerdings glänzte der Sohn des "Mighty-Dogs"-Urgesteins und aktuellen Trainers, Andi Kleider, gleich drei Mal als Vorbereiter und bewies nicht nur damit, dass er als Stammspieler in der ersten Reihe immer wertvoller wird.
Dass es auch für ihn gerade in der ersten Reihe so gut läuft, führt er auf verschiedene Faktoren zurück. "Natürlich hatten wir gerade an diesem Wochenende einen gewissen Trainingsvorsprung", so die Nummer 2 im Dress der "Mighty Dogs", da die erste Reihe von den jüngsten Corona-Fällen im Team nicht betroffen war. Zum anderen mache es ihm auch die individuelle Stärke der Mitspieler leicht, seine eigenen Stärken optimal einbringen zu können.
Die Erfahrung Hofverbergs hilft
Dazu gehört mit Esbjörn Hofverberg natürlich auch Mitspieler, von dessen Erfahrung er enorm profitieren kann: "Es ist natürlich toll, mit jemandem an seiner Seite zu spielen, der über so viel höherklassige Spielerfahrung verfügt. Das hilft einem natürlich selbst und das macht Spaß."
Dass er, der mit 17 Jahren an der Seite seines Vaters die ersten Schritte im Seniorenbereich machte, nochmal mit einem noch älteren Spieler an seiner Seite auflaufen würde, hätte er sich bis vor Kurzem auch nicht träumen lassen, wie er schmunzelnd verrät. "Aber was ich noch weniger gedacht hätte, ist, dass jemand mit 51 Jahren noch so unglaublich fit sein kann", betont Kleider, dass es zwischen den beiden keinerlei Arbeitsteilung gibt, wenn es darum geht, wer die langen Wege im Spiel geht.
Diese langen Wege wären Kleider im Sommer noch schwer gefallen, als er selbst nach einer Corona-Erkrankung durchaus einige Zeit Probleme hatte. "Ich habe versucht, als es etwas besser ging, daheim ein wenig was zu machen. Das ging aber erst gar nicht und ist mir auch nach einer Woche noch schwer gefallen. Bis ich wieder bei 100 Prozent war, hat es bestimmt vier Wochen gedauert", spricht er aus eigener Erfahrung und ist umso verblüffter, wie seine erst kürzlich erkrankten Mannschaftskameraden am Wochenende aufgetreten sind.
"In Waldkraiburg war es keinesfalls so deutlich, wie es das Ergebnis aussagt. Wir haben ein sehr starkes erstes Drittel gespielt, nur leider unsere Chancen nicht genutzt. Die Effektivität, die wir am Freitag gezeigt haben, hat gefehlt und dann kamen ein paar vermeidbare Strafen dazu, die Waldkraiburg eiskalt genutzt hat."
Noch ist die Fitness nicht bei 100 Prozent
Dass den Schweinfurtern, wie bereits am Freitag, mit zunehmender Spieldauer die Kraft dann doch ein wenig ausging, war ebenso zu erwarten wie nachvollziehbar. Daran gelte es nun zu arbeiten, um dann vielleicht bald auch das erste Sechs-Punkte-Wochenende einzufahren. Das Potenzial sei da, wenn zu der Qualität in allen drei Reihen und dem enormen Willen in der Mannschaft auch noch die nötige Fitness komme, um über 60 Minuten mit hohem Tempo zu gehen, so der Verteidiger.