So schnell kann sich das Blatt wenden: "Vor einer Woche waren wir noch tot nach sechs Niederlagen in Folge, jetzt spielen wir zweimal zu null und stehen in der zweiten Runde." Vom Klassenerhalt in der Landesliga Nordwest wollte Trainer Thomas Redelberger noch nicht sprechen nach dem 2:0 (0:0)-Sieg des TSV Unterpleichfeld gegen den Bezirksliga-Ost-Zweiten SV-DJK Oberschwarzach/Wiebelsberg. Denn jetzt gilt es erst einmal, auch noch die zweite Relegationsrunde zu überstehen – in zwei Derbys gegen den keine acht Kilometer entfernt beheimateten ASV Rimpar. Für die Oberschwarzacher ist der Traum von der Landesliga hingegen geplatzt.
"Wir werden nächste Saison einen neuen Anlauf starten", sagte Alexander Gress, einer der beiden SV-DJK-Spielertrainer, dass er nicht resignieren wolle. Warum auch? Seine Mannschaft hatte "alles in die Waagschale geworfen, einen tollen Fight geboten". Und war letztlich an der Cleverness der abgezockteren Unterpleichfelder gescheitert. "Die haben gewusst, dass wir irgendwann aufmachen müssen und sie ihre Chancen bekommen. Die haben sie dann genutzt." Im Gegensatz zum Außenseiter. "Ärgerlich, dass wir unsere sehr guten Chancen nicht genutzt haben", bilanzierte Greß' Kollege Simon Müller: "Wir hatten einfach kein Matchglück. Vorwerfen kann ich den Jungs nichts. Wir müssen jetzt schauen, dass wir schnell Energie tanken und die Enttäuschung verarbeiten."
Wie gewillt die Oberschwarzacher waren, das Ding noch zu drehen, demonstrierten sie kurz vor dem Anpfiff mit einem kollektiven Spurt zu ihren Fans – lautstark animiert durch Müller. Und so präsentierte sich der Bezirksligist, der das Hinspiel zu Hause am Donnerstag mit 0:1 verloren hatte, auch. Gut 20 Minuten lang blieben die Gäste tonangebend, dynamisch in den Vorstößen. Doch Noah Wagner, der den Unterpleichfelder Christoph Hiesberger clever hinterlaufen hatte, scheiterte mutterseelenallein vor TSV-Keeper Stefan Kraus, schoss diesem in die Arme (8.).
Erst Unterpleichfeld ängstlich, dann Oberschwarzach wild
Erst als sich dieser Anfangselan gelegt hatte, kamen die zunächst passiven Unterpleichfelder (Redelberger: "Wir hatten ganz schön die Hosen voll") besser in die Partie. Und wenige Minuten nach einer nicht für sie entschiedenen Elfmeter-Situation – André Schmitt war gefoult worden – auch zur ersten Chance: Nach einer Flanke von rechts scheiterte Nikoas Bude an SV-DJK Schlussmann Jozsef Kiss (40.). Nach dem Seitenwechsel freilich änderte sich die Optik auf dem Platz: Unterpleichfeld wurde zielstrebiger, Oberschwarzach immer wilder. Hatte aber die Topchance aufs 0:1, doch Kraus rettete großartig gegen den durchgebrochenen Sven Friedrich (71.).
Und dann schlug Unterpleichfeld zweimal eiskalt zu: Erst erzwang Schmitt einen Foulelfmeter, als Jonas Edwards ihn nur regelwidrig bremsen konnte – den Strafstoß verwandelte Hiesberger frech mittig zum 1:0 (84.); und in der Nachspielzeit machte Schmitt den Deckel drauf. "Oberschwarzach war ein sehr unangenehmer Gegner, wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme, die Abstände in den Griff zu bekommen. Dann haben wir den erwarteten Fight angenommen", wertete Redelberger den spät errungenen Sieg als gar nicht mal so glücklich.
Derbys gegen Rimpar am Donnerstag und Sonntag
Nun geht es für den TSV Unterpleichfeld gegen den Bezirksliga-West-Zweiten ASV Rimpar, der sich gegen den mittelfränkischen Bezirksligisten SC Aufkirchen ebenfalls zweimal durchgesetzt hat, in der zweiten Relegationsrunde um den letzten freien Platz in der Landesliga Nordwest. Das Hinspiel am Donnerstag, 2. Juni findet in Rimpar statt, das Rückspiel dann am Sonntag in Unterpleichfeld.