Wenn eine Fußball-Mannschaft ihre Ziele so deutlich verfehlt wie der FC 05, dann ist eine Trainerentlassung im Profigeschäft logische Konsequenz. Hier verwundert der Zeitpunkt. Eine Trennung im Winter hätte für die Runde effektiv sein können, vor dem Kickers-Spiel für den Pokal. Zum jetzigen Zeitpunkt steht sie verloren da und menschlich fragwürdig, weil es sich nicht gehört, einen Trainer vor der Entlassung noch eine Pressekonferenz machen zu lassen.
Dass es zur Trennung kommen musste, hatte sich Tobias Strobl jedoch selbst zuzuschreiben. Er sorgte für reichlich Innovation und Spielkultur. Aber: Er hielt auch an seinem offensiven System fest, trotz einfacher Gegentore. Er machte aus guten Fußballern keine „Krieger“, lebte Menschlichkeit vor. Er folgte einer Anweisung seines Chefs nicht. Abseits des Platzes charakterstark.
Aber zurecht sagt Sportleiter Robert Hettich: „Am Ende muss es um den Club gehen.“ Der hat auch künftig die Dritte Liga im Visier – und zum Aufsteigen braucht's offenbar eine härtere Hand. Schade eigentlich.