Vier Punkte hat der FC 05 Schweinfurt in den vier Partien seit der Amtsübernahme von Trainer Marc Reitmaier geholt. 34 Zähler stehen auf dem Konto des Tabellenzwölften der Fußball-Regionalliga Bayern. Neun Spiele hat er noch. Bleibt's beim Ein-Punkte-Schnitt, wären's am Ende 43 – mutmaßlich zu wenig. Das heißt: Die Nullfünfer müssen siegen, im Idealfall vier Mal.
Das wird so einfach nicht, wenn weiter das Hauptaugenmerk auf kompakter Defensive liegt. Die nur bedingt Ertrag zeigt: Neun Gegentore in vier vergeblichen Versuchen, mal ohne Rückstand auszukommen, sind keine vielversprechende Quote. Vielversprechender: Diese zehn Minuten am Samstag vor der Pause, als ein bisschen Mut und Dampf den Schweinfurter Anhang kurzzeitig vom keineswegs utopischen Derbysieg haben träumen lassen.
Nur zwei Wechsel beim FC 05 sprechen Bände
Nur: Kann eine Mannschaft mutig sein, ohne gnadenlos bestraft zu werden, die in der Breite nicht so homogen ist, wie die Verantwortlichen das gerne sähen? Da sind neben unerschütterlichen Kämpfern wie Kristian Böhnlein, Tim Kraus oder Adam Jabiri auch Akteure, die nicht an die 100 Prozent Leidenschaft heranreichen, die gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf nötig sein wird – eine Konkurrenz, deren einziger Trumpf kollektiver Kampfgeist ist. Dass Reitmaier trotz voller Bank nur zweimal wechselte, sprach Bände – auch im Blick auf die Kader-Zusammenstellung.
Vom genannten Trio waren Kraus (gesperrt) und Jabiri (verletzt) nicht dabei. Beide waren die Meistgenannten auf der Suche nach Matchwinnern. Das halbgare Auftreten am Dallenberg hat gezeigt: Ohne die Antreiber und die kollektive Bereitschaft, an Grenzen zu gehen und Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen, wird die Luft im Abstiegskampf extrem dünn. Nur auf die Verletzungsfreiheit des 38-jährigen Jabiri zu bauen, wäre dabei grob fahrlässig.
Nächsten Samstag zählt es für Schweinfurt!