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Fußball, Landesliga Nordwest
Gochsheims Trainer Stefan Riegler haut nach dem Fehlstart kräftig auf den Tisch
Der TSV-Coach findet deutliche Worte zu den bisherigen Auftritten seiner Mannschaft. Was sich nun im Auswärtsspiel beim FC Fuchsstadt ändern muss.
Gochsheims Trainer Stefan Riegler (rechts, hier vor einem Jahr) hat seine Mannschaft nach den eher dürftigen Auftritten in den letzten Wochen lautstark kritisiert.
Foto: Marion Wetterich | Gochsheims Trainer Stefan Riegler (rechts, hier vor einem Jahr) hat seine Mannschaft nach den eher dürftigen Auftritten in den letzten Wochen lautstark kritisiert.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:13 Uhr

TSV Gochsheim-Trainer Stefan Riegler schwante schon im Laufe der Saisonvorbereitung, dass bei seiner Mannschaft einiges in die falsche Richtung zu laufen scheint. Zumindest die Ergebnisse gegen die zumeist unterklassigen Gegner, stimmten da noch. Heute, nach fünf Spieltagen in der neuen Landesliga-Saison, bietet sich für die Gochsheimer ein recht ernüchterndes Bild, weit entfernt von der Euphorie des zurückliegenden Premierenjahres in der Spielklasse.

Zwei Unentschieden und drei Niederlagen ergeben nur magere zwei Punkte. "Das ist zu wenig, wir hatten uns aber auch nicht mehr viel Punkte verdient", betont Coach Riegler. Der Tiefpunkt sei die desaströse Vorstellung bei der heftigen 1:5-Klatsche beim bis dahin noch punktlosen TSV Lengfeld gewesen.

Eine ganze Palette an Kritikpunkten

Danach "knallte" es bei den Gochsheimern. So konnte es nicht weitergehen. Was seine Mannschaft vermissen ließ? Riegler zählt die ganze Palette auf: "Alles eigentlich. Kampf- und Laufbereitschaft, Disziplin, Teambuilding." In der Aussprache mit seiner Mannschaft, sprach er ganz deutlich an, was er von jedem einzelnen Spieler verlangt. "Wir mussten jetzt einfach mal draufhauen", erklärt Riegler. "Es ist ja klar, dass es so nicht weitergehen kann, sonst kriegen wir riesige Probleme. Dann wird das hier nichts werden mit weiterhin Landesliga-Fußball."

Den Verantwortlichen des TSV war vor der Runde schon klar, dass das zweite Jahr in der Landesliga ein kompliziertes werden könnte. Zwar konnte der Kader sowohl in der Spitze als auch in der Breite etwas verbessert werden, personell sind die Gochsheimer trotzdem eines der Leichtgewichte der Liga.

"Es bringt nichts, wenn zwei, drei denken, sie machen da ihre One-Man-Show."
Stefan Riegler, Trainer TSV Gochsheim

Riegler erinnert an den Status des TSV in der Landesliga: "Wir sind eine Mannschaft in der Ausnahmesituation, dass wir kein Geld bezahlen." Es gebe Konkurrenten, die alle Spieler finanziell entlohnen, einige Teams würden immerhin Prämien auszahlen. "Und bei uns kriegt keiner irgendwas. Dafür ist es schon Wahnsinn, dass wir die Klasse überhaupt spielen."

Das Rezept, wie man trotzdem mithalten kann, habe man in der letzten Saison selbst eindrucksvoll aufgezeigt: Viel Kampf, viel Laufeinsatz, gepaart mit großem Zusammenhalt. Doch derzeit ist davon einfach viel zu wenig zu sehen.

Riegler nimmt seine Mannschaft nicht in Schutz, wenn er über die letzten Wochen inklusive der Vorbereitung berichtet. "Der Teamgedanke war mir zu weit im Hintergrund", kritisiert er. Ein "Zerfleischen auf dem Platz untereinander" musste er mit ansehen. "So kann man sich nicht präsentieren", ärgert er sich. Auch das Nicht-mannschaftsdienliche Spielen geht ihm ebenso völlig gegen den Strich. "Es bringt nichts, wenn zwei, drei denken, sie machen da ihre One-Man-Show. Das funktioniert einfach nicht."

Gochsheim müsse in jedem Spiel ans Limit gehen und geschlossen auftreten. "Wir wissen doch alle, wieviel wir investieren müssen, um überhaupt zu punkten." Das Augenmerk richtet sich dabei jetzt erstmal darauf, die Defensive wieder zu stabilisieren. Erschwerend hinzu kam in den letzten beiden Spielen, dass Stammtorhüter Irnes Husic ausfiel. Sein Vertreter, der erst 19 Jahre alte Ludwig Busse, kassierte in zwei Spielen acht der insgesamt zwölf Gegentreffer. Dem Nachwuchsmann möchte der Trainer aber absolut keinen Vorwurf machen, viel mehr seinen weitaus gestandeneren Vordermännern.

Stammkeeper Irnes Husic ist wieder an Bord

Im anstehenden Auswärtsspiel beim noch ungeschlagenen FC Fuchsstadt kehrt der erfahrene Husic zurück zwischen die Pfosten. Aber auch die TSV-Offensive lahmt mit nur vier Toren aktuell gehörig. Dort sei aber genügend Qualität vorhanden, sie müsse nur wieder auf den Platz gebracht werden.

Bei all den Baustellen ist die Marschroute klar: "Da kommen wir nur gemeinsam raus", sagt Riegler. "Die Jungs sind ja selber unzufrieden – mit sich und vor allem auch untereinander." Die nächsten Spiele, die beiden Derbys und dann die Duelle mit vermeintlichen Konkurrenten im Abstiegskampf, werden zeigen, wo die Reise des TSV Gochsheim zunächst hinführt.

Den Bock in Fuchsstadt umstoßen

"Wenn wir weiter ähnlich schlecht punkten, wird es schwer da hinten rauszukommen", warnt der Coach. "Aber wir müssen weitermachen. Es wird eine lange Saison.". Am besten soll schon beim Überraschungsteam aus Fuchsstadt der berühmte Bock umgestoßen werden. "Die haben einen Lauf. Das ist schön für sie, aber es ist sicher eine Mannschaft, gegen die für uns etwas drin ist." Jetzt braucht es nur noch elf Gochsheimer auf dem Spielfeld, die genauso angriffslustig sind wie ihr Trainer.

 
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