
Am Samstag um 14 Uhr gegen den SV Memmelsdorf gilt es für den SV Euerbach/Kützberg, erklärt Stürmer Shaban Rugovaj mit entschlossener Stimme nach dem Abschlusstraining am Donnerstagabend. Denn: schon kurz vor der Winterpause droht sein Team am gesteckten Saisonziel vorbei zu schrammen. Aktuell steht das Team auf Tabellenplatz fünf und würde somit die Aufstiegsrunde im kommenden Frühjahr verpassen.
"Es gibt nur Plan A, denn Plan B würde von Plan A ablenken", antwortet der 25-Jährige gewieft auf die Frage, was denn wäre, würde man in die unliebsame Abstiegsrunde müssen. "Wir wollen unbedingt in die Aufstiegsrunde", untermauert er die Entschlossenheit der Euerbacher auf den letzten Metern des Jahres 2021.
Ein Auf und Ab in den letzten Wochen
Die letzten Wochen und Monate war die Gemengelage vor den Toren Schweinfurts aber ein stetes Auf und Ab. Die neue Mannschaft brauchte einfach um sich zu finden, erklärt der Angreifer, der sich explizit dabei einschließt. Der in der kosovarischen 50 000 Einwohner-Stadt Peja geborene Fußballer wechselte im Sommer nach drei Jahren beim Bayernligisten FC Sand eine Liga nach unten – auch der Arbeit wegen. Aber auch sportlich sieht er den SV Euerbach/Kützberg als einen Klub mit Potenzial.
"Auch in der Landesliga kann man gescheiten Fußball spielen," war der Wechsel für Rugovaj der richtige Schritt. Viele seiner Mitspieler kennt er noch aus Jugendzeiten und früheren Stationen. "Aber es ist klar, dass nicht alles von Anfang an laufen kann, auch wenn die Mannschaft sehr große Qualität hat", glaubt er an das Team.
Wenig hilfreich war natürlich der vor fünf Wochen erfolgte Rausschmiss von Trainer Julian Grell. Ulli Baumann hat für ihn übernommen. Die Stimmung in der Kabine beschreibt der ehemalige Nullfünfer trotz der turbulenten Wochen als gut, auch wenn sie dieser Tage vor den "drei Endspielen" gegen Memmelsdorf, bei der FT Schweinfurt und gegen Ebersdorf etwas angespannt ist.
Weitere Ausrutscher darf sich die Mannschaft vor dem Jahreswechsel jedenfalls keine mehr erlauben, ist der Deutsch-Kosovare mit der Rückennummer 23 überzeugt. Um das erste Etappenziel der Saison doch noch zu erreichen, wird es auch seine Torjägerqualitäten benötigen. Achtmal traf er bislang in elf Spielen, dazu kommen drei Torvorlagen. Eigentlich eine sehenswerte Bilanz. Aber: "Ich hätte das ein oder andere Tor mehr machen müssen. Ich habe bisher zu viele Chancen liegen gelassen", sagt der Offensivmann selbstkritisch.
Hohe Ansprüche an sich selbst
Sein Anspruch an sich selbst liegt weit höher. Vor sechs Jahren schnupperte er in vier Spielen Regionalliga-Luft beim FC 05 Schweinfurt, anschließend folgten torreiche Jahre in der Bayernliga mit 47 Toren in 144 Spielen für den TSV Großbardorf und den FC Sand. Den – rein faktisch gesehen – sportlichen Rückschritt in die Landesliga sieht er deshalb auch nur als Zwischenschritt in der Karriere. "Ich möchte auf jeden Fall noch den nächsten Schritt machen in meiner Entwicklung – am liebsten mit Euerbach."
Vielleicht geht es ja irgendwann noch einmal als gestandener Mittelstürmer zurück in die Regionalliga? "Sag niemals nie", meint er, ohne aber unnötig abzuheben: "Der Sprung dahin ist von der Landesliga aus schon sehr groß. Vorher muss ich mich erstmal in der Landesliga beweisen. Das ist aktuell noch nicht passiert," weiß Rugovaj, dass es noch einiges zu verbessern gibt.
Memmelsdorf ist ein ekliger Gegner
Für Träumereien ist Euerbach dieser Tage ohnehin nicht der geeignetste Ort. Hier zählen jetzt nur Punkte. Zum ersten "Endspiel" wartet gleich ein direkter Konkurrent. "Memmelsdorf ist ein unangenehmer, ekliger Gegner", weiß Rugovaj. "Aber wir schauen auf uns. Wir haben in dieser Woche gut trainiert und wollen das jetzt auch auf dem Platz zeigen."
Im Hinspiel unterlag der SV Euerbach/Kützberg nach eigener Führung noch mit 1:2 gegen die Oberfranken. Das soll am Samstag anders werden. "Die Punkte müssen in Euerbach bleiben." Gelingt das, würde man mit dem aktuellen Dritten Memmelsdorf gleichziehen und "Plan A" wäre wieder zum Greifen nah.