Es war ein Paukenschlag beim SV Euerbach/Kützberg. Julian Grell ist nicht mehr Trainer. Die Landesliga Nordwest hat in der noch jungen Spielzeit ihre erste Entlassung. Nach nur zehn Spieltagen wurde Grell am Montagabend überraschend gekündigt. "Der Sponsor sah sein Ziel, das Erreichen der Aufstiegsrunde und den dadurch möglichen Aufstieg in die Bayernliga, gefährdet", erklärte Sportdirektor Uli Baumann gegenüber dieser Redaktion. Anspruch und Wirklichkeit hatten sich nach dem erneuten unglücklichen Unentschieden in der Vorwoche beim Tabellenletzten in Gochsheim für den Geldgeber wohl zu weit voneinander entfernt.
Um in die Aufstiegsrunde zu kommen, ist das Erreichen des vierten Tabellenplatzes in der Vorrunde maßgebend. Aktuell hat Euerbach mit 13 Punkten – sieben Zähler hinter dem Ersten – genau diesen Rang inne. Wohl zu wenig für den Sponsor. Es bestand offenbar die Befürchtung, in der Rückrunde weiter abzurutschen und das anvisierte Ziel zu verfehlen. Auf sein Drängen hin wurde die Kündigung von Julian Grell nach Gesprächen am Montag im Vorstandsgremium schweren Herzens mit sofortiger Wirkung beschlossen.
"Wir mussten leider so handeln", erklärt Jürgen Hartmann, Vorsitzender des Vereins, "es ist uns alles andere als leicht gefallen, denn Julian ist ein toller Trainer, der seine Arbeit akribisch und mit Herzblut macht. Wir hätten ihm das Erreichen der Aufstiegsrunde zugetraut". Keiner der Verantwortlichen hatte diese Entwicklung kommen sehen. Alle seien davon überrascht worden. Die Kündigung des Trainers war bis zu diesem Zeitpunkt in der Vorstandschaft kein Thema.
Auch Julian Grell erreichte die Nachricht seiner Demission völlig unvorbereitet am Montagabend per Telefon, wohl im Anschluss an das Gespräch der Verantwortlichen. "Das hat mich tief getroffen und enttäuscht", gab Grell zu, "ich hatte keine Möglichkeit, mich zu wehren".
Grell übernimmt die Verantwortung für die sportliche Situation
Ein paar Tage später gibt es folgendes Statement von ihm: "Ich nehme die volle Verantwortung für die aktuell sicherlich ernüchternde sportliche Situation auf mich und akzeptiere die Entscheidung des Vereins. Ich möchte mich beim Verein für das Vertrauen und die Chance bedanken, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, die Verantwortung für die Erste Mannschaft zu übernehmen. Vielen Dank an meine Spieler für die Unterstützung und die Bereitschaft, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Ich wünsche dem Verein und der Mannschaft viel Erfolg und Gesundheit und bedanken mich für die Zeit."
Es mutet nun ein wenig an, als sei Grell eine Art Bauernopfer. Nur zehn Spiele hatte er, abgesehen von den wenigen Partien im Herbst 2020 unter Corona-Bedingungen, Zeit, den neu zusammengesetzten Kader zu formen. Grell betonte immer, dass nicht spielerisches Unvermögen zu den Niederlagen oder Unentschieden geführt hätte, sondern teils unglückliche Aktionen, wie sie immer passieren können. "Manchmal fehlt einfach auch nur das Glück", fand er. So ähnlich sieht es auch die Vereinsführung, der aber wohl die Hände gebunden waren.
Der Nachfolger ist der Vorgänger
Grells Nachfolger ist zunächst bis zum Ende der Saison mangels eines "Plan B" der bisherige Sportdirektor Uli Baumann, der bereits 2019 das Team trainierte. "Mir tut es für Julian extrem leid", bedauert der, "ich kenne ihn gut und habe ihn selbst nach Euerbach geholt". Grell kam anfangs als Spieler vom TSV Aubstadt mit der Option, das Traineramt von Baumann zu übernehmen. Die Übergabe fand im Sommer 2020 statt. Wohin ihn die Reise nun führt, wird man sehen.
"Ich schnippe nicht mit den Fingern und es läuft", warnte Baumann. Für die Mannschaft könne der Blick nur nach vorne gehen, denn viel Zeit zur Umgewöhnung bleibt nicht. "Wir müssen punktemäßig in eine bessere Ausgangslage kommen, um vorne ein Wörtchen mitreden zu können", gibt Baumann vor.
Am Samstag hat die Mannschaft zu Hause um 15 Uhr den 1. FC Geesdorf vor der Brust und da sollen wichtige Zähler geholt werden. Bleibt abzuwarten, wie die Mannschaft diese aufregende Woche verkraften wird.
Wenn man sieht wie sich die handelnden Personen (inkl. Herrn Baumann) von einem größenwahnsinnigen Unternehmer benutzen lassen, dann kann man sich eigentlich nur wünschen, dass die beiden Vereine in diese Klasse zurückkehren, in die sie von ihrer Handlungsweise auch gehören.
Niemand in der Bayernliga kennt Euerbach und auch nicht Kützberg und das ist auch gut so !!
Herr Baumann, haben Sie das nötig ?
Fazit: Der Größenwahn ist auf dem flachen Lande angekommen !
aufzubauen , wage ich zu bezweifeln.
Wenn es hier schon nur ums Geld geht , dann " gute Nacht " Amateurfußball !