Drei Tore in seinen drei Testspiel-Einsätzen, drei Tore in den ersten drei Regionalliga-Partien: Sebastian Müller scheint die neue Tormaschine des FC 05 Schweinfurt zu sein. Beim 3:1-Heimsieg über den TSV Buchbach traf der 23-Jährige nach einer guten Stunde zum entkrampfenden 2:0. Und ordnete seinen persönlichen Erfolg bescheiden dem der Mannschaft unter: "Es geht darum, viele Punkte zu holen. Tore sind für mich der Bonus."
Trainer Victor Kleinhenz hält große Stücke auf den Ex-Fürther, der zuvor bei Bielefeld, Halle, Braunschweig und Osnabrück Erfahrung in den drei Top-Ligen des Landes sammeln durfte. "Er hat eine brutale Gier auf Tore. Er taucht immer da auf, wo es brennt." Ganz gleich, ob er wie anfangs über die rechte Außenbahn kommt oder über die Spielmacher-Position, von der er vorerst Fabio Bozesan verdrängt hat.
Und auf der er auch besser aufgehoben scheint. Müller ist kein klassischer Schienenspieler. Er hat ein Gespür für Räume, adaptiert Spielsituationen flink und setzt aus Grundlinienläufen wie aus Halbpositionen Mitspieler in Szene – wie Lauris Bausenwein bei dessen Tor zum 1:0 gegen Buchbach. Selbst sieht sich der frühere U-20-Nationalspieler allerdings "als Abschlussspieler" – gleichwohl er so richtig oft zuletzt in der U19 des 1. FC Köln getroffen hatte.
"Allein das Wort Derby gibt deinem Körper zusätzliche Energie"
Die Schweinfurter Tabellenführung tut er keineswegs als Momentaufnahme ohne Wert ab: "Über Erfolg muss man sich freuen dürfen." Dass der gegen Buchbach mitunter auf tönernen Füßen stand, weil der FC 05 nicht zeitiger für die Entscheidung gesorgt hatte, registriert Müller zwiegespalten: "Einerseits wüsste ich auch gerne, warum. Andererseits zeigt es, dass wir bis zum Schluss an uns glauben."
Dass es jetzt, drei Wochen nach dem Auftakt-2:0 gegen Aubstadt, nach Bamberg zum nächsten Nachbarschaftsduell geht, elektrisiert den Nordhessen auch ohne fränkische Sozialisation: "Allein das Wort Derby gibt deinem Körper zusätzliche Energie.