Was ist dieser 4:0-(2:0)-Sieg der SpVgg Bayreuth gegen Viktoria Aschaffenburg im dritten Spiel der bayerischen Fußball-Regionalliga-Play-offs eigentlich wert? Böse Zungen könnten sagen: Zum Sterben zu viel, zum (Über-)leben zu wenig. Doch das umschreibt - sehr zum Leidwesen der Bayreuther Fans, von denen 250 ihr Team im Hans-Walter-Wild-Stadion 90 Minuten lang nach vorne peitschten - die Situation am besten.
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Kurzum: Dem FC 05 Schweinfurt, der zeitgleich im Regionalliga-Ligapokal beim VfB Eichstätt mit 0:2 verlor und ausschied, reicht nach den Siegen gegen die schwarz gekleideten Bayreuther daheim (2:1) und auswärts in Aschaffenburg (2:0) ein Sieg im Rückspiel gegen die oberfränkische Spielvereinigung, um die ersehnte Viertliga-Meisterschaft und die Teilnahme an den Entscheidungsspielen um den Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse frühzeitig perfekt machen zu können.
Ein Unentschieden gegen Bayreuth reicht Schweinfurt noch nicht
Denn dann hätten die Nullfünfer unter anderem auch den direkten Vergleich gegen das Team von Trainer Timo Rost für sich entschieden. Die Viktoria könnte den Schweinfurtern nicht mehr gefährlich werden und angesichts der beiden Pleiten selbst nur noch auf sechs Zähler kommen.
Entsprechend bedröppelt blickte der Aschaffenburger Coach Jochen Seitz nach dem Abpfiff drein. Zuvor hatte er sich eingestehen müssen, dass der beherzte Auftritt gegen die Grün-Weißen wohl zu kraftintensiv gewesen war. Über 90 Minuten wirkte das Heimteam weitaus spritziger - und kaltschnäuziger.
Schwarz und Maderer machen schon vor der Pause alles klar
Dem sonst starken Kevin Birk im Tor der Unterfranken blieb nur das Nachsehen, als Edwin Schwarz nach einem Eckball von Ivan Knezevic hochgestiegen war (25.). Beim Querpass von Markus Ziereis, den der Ex-Schweinfurter Alexander Piller zuvor mit einem langen Ball gekonnt auf die Reise geschickt hatte, sah der Keeper nur aus den Augenwinkeln, wie Stefan Maderer einschob (44.).
Das Spiel war entschieden. Dass mit Tim Danhof ein dritter früherer Kugellagerstädter den als eine von drei Änderungen in die Bayreuther Startelf gerutschten Ziereis bediente, der nicht den Hauch von Mitleid zeigte und fünf Minuten nach Wiederanpfiff endgültig den übergroßen Deckel auf die Partie schraubte, war da nur noch eine Randnotiz.
FC 05 kann ein bisschen gelassener ins Match gehen
Der weiß gekleidete vormalige Liga-Erste hatte Mühe, nicht ganz seziert zu werden. Die SpVgg kombinierte von hinten heraus weiter ansehnlich und erhöhte den Druck. Marcel Götz schraubte das Resultat noch in die Höhe (78.).
Auch wenn man diese Bayreuther, die sich im Vergleich zu den extrem zaghaften ersten 45 Minuten im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion überaus deutlich gesteigert haben, nicht im Vorbeigehen schlägt: Am Samstag kann der FC 05 zumindest ein bisschen gelassener in das insgesamt vierte Relegationsmatch gehen.